Resilienz – Netzwerkorientierung
So trägt Sie ein soziales Netzwerk
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Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe! So lautet der Titel einer US-Westernkomödie. Er besagt, dass auch der Beste und Stärkste nicht alles allein schaffen kann. Dann ist es einfach gut zu wissen, an wen man sich hilfesuchend wenden kann. So ein soziales Netzwerk trägt und stützt. Darum geht es im 5. Teil zur Resilienz: Netzwerkorientierung. Mit Tipps für den Alltag
Wenn Sie auch im Allgemeinen gut für die Herausforderungen des Lebens gewappnet sind, dann fallen Ihnen bestimmt dennoch Situationen ein, in denen Sie Unterstützung brauchten – ob praktischer Art, z. B. bei Umzügen, oder seelischer Art, etwa nach einer Trennung oder bei Jobverlust.
Soziale Bindungen stärken die mentale Widerstandskraft
Netzwerkorientierung klingt sehr sachlich, und bei vielen Situationen wird das eigene Netzwerk auch für praktische Hilfe aktiviert. Was hat das mit Resilienz zu tun? Sie können Netzwerkorientierung auch als „mentales Stützen“ sehen, es mit „sozialer Bindung“ übersetzen. Diese sozialen Bindungen stärken die Widerstandskräfte. Das ist etwas, das man besonders in Krisen beobachten kann und in der Art, wie sie gemeistert werden.
Ein sehr gutes Beispiel dafür sind Naturkatastrophen, etwa die Hochwasserkatastrophe an der Ahr 2021. Hier wie auch damals an der Elbe 2002/2013 haben die Betroffenen zusammengehalten, halfen und helfen sich noch immer beim Wiederaufbau. Was oft viel wichtiger in Zeiten der Verzweiflung ist: Die Menschen haben sich gegenseitig Mut gemacht zum Weitermachen. Das Gefühl, nicht allein zu sein, miteinander verbunden zu sein und auch Trost zu finden, Solidarität im besten Sinne, ist das, was die seelische Widerstandskraft, Ihre Resilienz, stärkt.
Kennen Sie aus ihrem Leben krisenhafte Situationen? Dann schließen Sie einmal die Augen und denken daran zurück, wie Sie und mit wessen Hilfe Sie diese kritischen Phasen gemeistert haben? Wie fühlte sich das damals an, wie fühlt sich das jetzt an?
Investieren Sie in gute Beziehungen!
Netzwerken bedeutet zu investieren – im privaten Umfeld in Zuwendung. Wobei selten mit gleicher Münze zurückgezahlt wird, es ist nur von Bedeutung, dass Sie wissen, was der/die andere braucht oder brauchen könnte und Sie es im richtigen Augenblick anbieten können. Häufig entwickelt sich das recht unkompliziert, wenn man wertschätzend miteinander umgeht. Trotzdem kann es hilfreich sein, sich ein paar „Stützräder“ zu gönnen, die die Kontaktpflege vereinfachen: z. B. eine Geburtstagsliste zu führen von Freunden, Bekannten, Mitarbeitenden, schlicht allen Menschen, die Sie für Ihr Netzwerk als wertvoll erachten, ergänzt mit deren Vorlieben für Unternehmungen, Essen etc.
Wenn Sie nicht der Typ sind, dem es leichtfällt, andere Menschen anzusprechen, dann ist es trotzdem gut, immer wieder etwas aufs Netzwerkkonto einzuzahlen und das Thema vielleicht strategischer anzugehen. Eine erste Idee ist, sich damit zu beschäftigen, welche Fähigkeiten Top-Netzwerker haben, von denen man sich etwas „abgucken“ kann. Wir werden zwar als soziale Wesen geboren, aber gutes Netzwerken ist trotz nachgewiesenen Talents nicht nur Erbe, es muss erlernt und gefördert werden. Zum Beispiel in Gesellschaft einen fremden Menschen anzusprechen. Stellen Sie sich gern eine konkrete Aufgabe für die nächste Feier. Ziel: Ich spreche einen mir fremden Menschen an und weiß hinterher mindestens drei Dinge über ihn aus den Bereichen Familie, Job und Freizeit. Sie können sich andererseits auch als Mentor für das Netzwerk anderer einsetzen, indem Sie Menschen in Kontakt bringen.
Flexibel sein im Handeln und im Denken
Nicht jeder hat ein großes Netzwerk oder möchte auch ein großes haben. Es ist ohnehin eher eine Frage von Qualität als von Quantität. Es kommt auch mal zu kleinen Kommunikationskatastrophen, wenn ein `näheorientierter‘ Mensch, der sich interessiert, viel fragt und sich kümmern will, auf einen `distanzorientierten‘ Menschen trifft, der gern allein ist und soziale Auszeiten braucht, der gern schweigt und sich zurückzieht.
Das ist modellhaft gesprochen, spricht aber Entscheidendes an: Wir brauchen für unsere Stärke eine Balance zwischen Nähe zulassen und Distanz aushalten. Für uns selbst und auch fürs soziale Zusammenleben. Und noch ein kleiner Tipp: Bemühen Sie sich, nicht zu bewerten und aufzurechnen. Bei aller Hingabe, mit der Sie vielleicht Ihre Kontakte pflegen und aller Hilfsbereitschaft, die Sie an den Tag legen, kann Ihnen passieren, dass Sie einmal von einer Person nicht so unterstützt werden, wie Sie es vielleicht erwarten. Unterstützung gewähren ist stets freiwillig und wenn jemand, den Sie fragen, es ablehnt, so ist das nicht sofort persönlich zu nehmen. Manchmal bedeutet so eine Anfrage einfach auch eine Überforderung. Vielleicht ist es Ihnen selbst auch schon geschehen, dass Sie einfach überfordert waren und z. B. bei schwerer Krankheit oder dem Tod eines Menschen nicht so reagiert haben, wie Sie es eigentlich von sich selbst erwartet hätten. Das ist menschlich, seien Sie also nicht zu streng mit sich und Ihrem Umfeld. Interessanterweise passiert das Ganze auch umgekehrt: Es kommt Hilfe und Unterstützung von einer Seite, von der man sie nicht erwartet hätte. Ist das nicht tröstend?
Tipp zum Weiterlesen im Thema Resilienz: Blogbeiträge auf der Website von Prof. Dr. Jutta Heller https://juttaheller.de/blog/
Die 7 Säulen der Resilienz
Kleiner Netzwerkcheck
Es kann wichtig sein, das Netzwerk, das Sie haben, einmal mit dem Netzwerk zu messen, das Sie gerne hätten. Sie können es am besten auf einem großen Plakat aufmalen und sich dann Folgendes überlegen und eintragen:
- Wer gehört zu meinem engeren Netzwerk?
- Wer unterstützt mich besonders gut bei … ?
- Zu wem möchte ich die Netzwerkverbindung intensivieren und zu welchem Thema?
- Wer fehlt mir noch in meinem Netzwerk?
- Wer gehört in meinem Netzwerk zu den Energieräubern?
- Was konkret will ich tun, um mit mehr Nähe bzw. mehr Distanz meine Netzwerke zu organisieren und wachsen zu lassen?
Na, wie sieht sie aus, Ihre Netzwerkübersicht? Haben Sie Punkte gefunden, an denen Sie arbeiten möchten? Zum Abschluss zitiere ich gern den Spruch „Geben ist seliger als Nehmen“. Hier steckt die Wahrheit drin, dass das Geben, Unterstützen, Helfen, glücklich macht. Und wie schon gesagt: Netzwerken schafft Bindung, die für unser (Seelen-)Leben so wichtig ist, gerade in unsicheren Zeiten. Zum guten Schluss für Sie alles Wesentliche noch mal in Kurzform:
Netzwerken im Überblick
Netzwerken meint, Bindungen zu schaffen und zu pflegen – beruflich wie privat. Damit früh anzufangen, hilft. Die Erfahrung zeigt, dass es aber nie zu spät dafür ist!
- Netzwerken ist ein Geben und Nehmen, wobei das Geben oft den zusätzlichen Glücksfaktor hat.
- Machen Sie sich bewusst, wer Sie im Netzwerk sind (was geben Sie?) und wen Sie (für was?) brauchen.
- Ein gutes Netzwerk zu haben und vor allem es auch zu nutzen, baut definitiv Stress ab!
- Trennen Sie sich von denen, die Ihnen Ihre Energie rauben oder halten Sie sie zumindest auf Distanz!
- Gute soziale Bindungen helfen, in schwierigen Situationen sowohl praktische Unterstützung als auch seelischen Beistand zu bekommen und die Zuversicht nicht zu verlieren.
- Qualität geht vor Quantität!
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Die Säulen der Resilienz
4. Säule – Verantwortung / Eigenverantwortung
Für uns selbst und für andere Verantwortung übernehmen
Lesen Sie mehr!Weitere Säulen Folgen...
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Lernen Sie Strategien und Ressourcen kennen – im Seminar „Was uns stark macht“.
Das Resilienz-Training bietet Ihnen die Möglichkeit, Strategien und Ressourcen zu entdecken, die Ihnen helfen, mit Stress, Belastungen und Krisen umzugehen. Durch eine Kombination aus Hintergrundwissen und praktischen Übungen lernen Sie, Ihr Denken und Handeln aktiv zu gestalten, Ihre Energie produktiv einzusetzen und Herausforderungen souverän zu bewältigen. Das Seminar zielt darauf ab, Ihre seelische Widerstandskraft zu stärken und Sie auf schwierige Situationen im Alltag vorzubereiten. Nutzen Sie diese Gelegenheit zur persönlichen Entwicklung und für mehr Resilienz in Ihrem Leben.
Informationen: www.akademie-gesundes-leben.de oder telefonisch: 06172 / 300 98 22
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Finden Sie ein Reformhaus® in Ihrer NäheAutor:in: Thomas Götemann