Wechseljahre - Interview mit Dr. med. Franziska Rubin

© Dr. Franziska Rubin

Die Wechseljahre sind eine Chance zu reflektieren, was wir wirklich wollen.

Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme – beim Gedanken an die Symptome der Wechseljahre kommt kaum (Vor-)Freude auf. Wir sprechen mit Bestsellerautorin und Ärztin Dr. med. Franziska Rubin über den Wandel und wie wir ihn positiv gestalten lernen.

Vielleicht sind Sie schon mittendrin oder aber Sie bemerken, dass sich irgendwie alles anders anfühlt als bisher? Sie schlafen schlechter, haben plötzliche Hitzewallungen, der Appetit verändert sich, Sie reagieren gereizt, ohne triftigen Grund? Die Begleiterscheinungen, welche mit den Wechseljahren einhergehen, sind so individuell wie wir Frauen selbst. Erste Symptome kündigen sich früher oder später an, in der Regel aber im Alter zwischen 40 und 60. Dabei geht die hormonelle Umstellung an einigen so gut wie spurlos vorbei, andere leiden unter heftigen Beschwerden. Fakt ist: Keine kommt drumherum, keiner gibt Bescheid, wann's losgeht. Alles kein Grund zu verzweifeln. Denn einerseits sind wir dem Klimakterium nicht hilflos ausgeliefert und können proaktiv etwas für unser Wohlbefinden und gegen Beschwerden tun. Andererseits entpuppt sich die Achterbahnfahrt der Hormone nicht selten sogar als das Tor zu innerem Frieden und neu gewonnener Freiheit. Was immer hilft: Akzeptanz und Geduld. Es braucht Zeit, einen neuen Umgang mit dem Körper zu finden, der sich auf etlichen Ebenen verwandelt. Mental betrachtet passiert dabei nicht weniger viel. Eine regelrechte Neubesinnung kann vonstattengehen. Höchste Zeit, die Dinge zu hinterfragen.

Wer bin ich? Wo stehe ich? Was will ich?

Begreifen wir den Prozess des Alterns als Chance für persönliche Entwicklung! Gelingt es, manch unerfüllten Traum loszulassen und die äußerlich schwindende Jugend anzunehmen? Dann kann in dieser temporären 'Krisenzeit' eine echte Chance stecken, sich selbst zu entfalten. Nach Heraklit ist „Veränderung die einzige Konstante im Universum“. Bleibt also alles anders. Falls Sie zu den bereits Angekommenen zählen, können Sie die innere Ruhe und einen neuen Wind unter den Flügeln vielleicht ja gerade schon spüren.

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Viele Frauen haben Angst vor den Veränderungen durch die Wechseljahre. Kann man sich auf diese Phase vorbereiten?

Dr. med. Franziska Rubin: Meine Frage wäre, wovor: Sind es die Wechseljahre selbst oder der Lebensabschnitt? Ich denke, das Altern ist die eigentliche Herausforderung. Weil nicht mehr alles besser wird, sondern mit weniger Kraft, Einschränkungen oder Krankheit einhergehen kann. Die Wechseljahre selbst sind sehr individuell. Viele merken sie fast gar nicht.

Gibt es Dinge, auf die man sich sogar freuen kann?

Ich finde es positiv, meine Tage nicht mehr zu bekommen. Wenn ich meine Töchter mit ihren Bauchschmerzen in roten Hosen erlebe, fällt mir das wieder ein. Außerdem tritt eine gewisse innere Ruhe auf. Es ist nicht mehr alles neu und Gelassenheit ist eine wunderbare Lebenshilfe. 

Warum leiden manche Frauen mehr als andere und was schafft Abhilfe? 

Laut Statistik haben etwa ein Drittel so gut wie gar keine Beschwerden, ein Drittel nur leichte und ein Drittel der Frauen leidet bereits einige Jahre vor und nach Ausbleiben der Regel sehr. Dabei hilft ein gesünderer Lebensstil, pflanzliche Mittel, Wassertherapie oder Hormone für eine begrenzte Zeit.

Was hilft hormonbedingten Symptomen gelassener zu begegnen? 

Akzeptanz hilft immer. Und die Wechseljahre sind ja nicht für immer. Jede Frau mit Beschwerden braucht ein individuelles Wechseljahrshandwerksköfferchen aus der Natur. Die eine den starken Schlaftee oder Baldrian, weil die Nächte plötzlich durchwacht werden. Die andere kommt gut mit Kneipp’schen Wasseranwendungen klar (kalte Gesichts-, Arm- und Beingüssse), die alle Beschwerden zuverlässig abmildern. Die Nächste fühlt sich besser mit pflanzlichen Mitteln wie z. B. Johanniskraut gegen schlechte Stimmung. Manche braucht alles, um sich fit zu fühlen. Wenn all das nicht hilft: auf naturidentische Hormone zurückgreifen. Allerdings nur für eine möglichst kurze Zeit.

Inwiefern entdecken Frauen sich in dieser Lebensphase neu?

Ich mag die Idee aus der chinesischen Medizin, dass Frauen nach dem Wechsel mehr ihrem Herzen folgen, materielles Denken loslassen und das tun, was sie beflügelt und Kraft gibt. Klingt nicht nur gut, wirkt auch positiv auf unseren Blutdruck und die Gesundheit. 

Wie kann Nahrung gegen Hitzewallungen und Co. helfen und sogar die Organe schützen? 

Bis zu den Wechseljahren haben wir reichlich Östrogene. Diese bewirken u. a. eine Erweiterung der Blutgefäße, was den Blutdruck senkt. Außerdem wirken sie positiv auf Fett- und Knochenstoffwechsel. In den Wechseljahren drosselt der Körper die Produktion dieser weiblichen Sexualhormone. Neben den typischen unangenehmen Begleiterscheinungen wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen oder Schlafstörungen erhöht sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Osteoporose. Mit der Nahrung können wir pflanzliche Östrogene (Phytoöstrogene), also hormonähnliche Stoffe wie Isoflavone oder Lignane, zu uns nehmen, und so nicht nur Hitzewallungen und andere Beschwerden mildern, sondern auch Herz, Hirn und Knochen besser schützen. 

Folgt auf den „Kampf“ ein innerer Frieden?

Die Wechseljahre sind eine Chance, einiges zu überdenken: Was will ich anfangen mit der Zeit, die bleibt? Was erfüllt mich? Was möchte ich ändern? Für manche geht das Leben einfach weiter, andere spüren nach vielen durchgrübelten Nächten tatsächlich einen neuen Wind unter den Flügeln.

Expertin: Bestsellerautorin und Ärztin Dr. med. Franziska Rubin

Rezept zur Linderung bei Wechseljahrsbeschwerden:

Orientalische Bowl mit Zucchini, Hummus, Tomaten und Feta

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Gut zu wissen - Soja statt Hormonpillen

Beschwerden einfach wegessen? Für Soja-Fans prima! Eine wirksame Alternative sind speziell aufbereitete Soja-Isoflavone in Extraktform. Das bestätigt auch Dr. Cordula Stiepel von Alsitan. „Bei einer placebo-kontrollierten Studie mit 176 Frauen, die eine Kapsel am Tag mit 100 mg Soja-Isoflavonen und 20 weiteren Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen über einen Zeitraum von drei Monaten eingenommen hatten, konnten Wechseljahresbeschwerden deutlich verbessert werden. Hitzewallungen, Nachtschweiß und depressive Verstimmungen traten wesentlich seltener auf. Auch die Schlafqualität war besser.“   

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Alsiroyal® PLUS Klima-Aktiv-Kapseln 100 mg Soja-Isoflavone (Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke, bilanzierte Diät)

Unsere Expertin: Dr. Cordula Stiepel, Leiterin der medizinisch-wissenschaftlichen Abteilung bei Alsitan

Unser Buchtipp

"10 Kräuter gegen 100 Krankheiten" von Dr. med. Franziska Rubin

In Küchenkräutern steckt so viel mehr als nur guter Geschmack: Sie sind voller heilsamer Wirkstoffe, die Sie auch als Tee, Creme, Öl oder selbst hergestellte Lösungen mit bemerkenswerter Wirksamkeit nutzen können.

Dr. med. Franziska Rubin zeigt in diesem Bestseller, wie Sie mit nur zehn beliebten Kräutern auf der Fensterbank eine kleine, aber hochwirksame Hausapotheke errichten, die sich zudem auch wunderbar in der Pfanne und im Kochtopf nutzen lässt.

10 Kräuter gegen 100 Krankheiten, Dr. med. Franziska Rubin
Originalverlag: Becker Joest Volk Verlag
Paperback, 4-farbig, ca. 150 Fotos und Abbildungen
ISBN: 978-3-442-17969-5

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Cool bleiben 

Schoenenberger Naturreiner Heilpflanzensaft Salbei schafft Abhilfe bei vermehrter Schweißsekretion und Hitzewallungen.

Autor:in: Filiz Müller