Der Darm ist viel mehr als ein Verdauungsorgan – er spielt eine Schlüsselrolle für unsere Gesundheit.
Resilienz: Glaubenssätze
Festgefahrene Glaubenssätze, positives Feedback und selbstbestimmtes Handeln

© Viktoria Nevzorova / gettyimages.de
In unserem alltäglichen Handeln werden wir
geleitet von Fakten und Wissen, aber auch von
unseren Gefühlen, Erfahrungen und Grundsätzen
zu uns und unserer Umwelt, an die wir fest glauben.
Und dann sind da noch die inneren
Antreiber („Beeil dich!“). Wir ergänzen mit diesem
Thema unsere Resilienz-Reihe.
„Wenn ich immer
gut aufpasse, dann
lerne ich auch viel.“
„Ich bin zu alt,
um noch große Leistungen
vollbringen zu können.“
„Ich kann das auf keinen
Fall schaffen.“
„Niemand mag mich!“
Kennen Sie solche Überzeugungen? Glaubenssätze als Essenz unserer Erfahrungen
drücken unsere inneren Überzeugungen
aus. Sie beeinflussen unser Denken, Fühlen und Handeln, indem sie positiven oder
negativen Einfluss nehmen, und zwar dadurch, wie wir
Informationen aufnehmen und auf diese reagieren.
Sie zeigen unsere Wahrnehmung und sind Spiegelbild
unserer bewussten und unbewussten Überzeugungen.
Sie können uns stärken oder schwächen und vermitteln
uns (vermeintliche) Sicherheit und Orientierung in
unserer Welt.
Wir tun gut daran, uns dieser Glaubenssätze bewusst zu werden und auch über die Ebenen, auf denen sie liegen. Experten sprechen von kulturellen, familiären und persönlichen Glaubenssätzen, wobei letztere durch die beiden höheren Ebenen geprägt sind. Wichtig: Wir können sie bearbeiten und negativen Glaubenssätzen die Macht nehmen.
Positives Feedback fördert positive Glaubenssätze

Welche Glaubenssätze sich von Kindheit an in uns festsetzen und verankern, hängt davon ab, wie wir von unserem sozialen Umfeld begleitet und gefördert werden.
Erhalten wir positive Rückmeldung auf unser Handeln,
unsere Gefühle und Gedanken, bilden sich leichter
positive Glaubenssätze, z. B. wenn wir durch unsere
Eltern, Lehrer, Nachbarn, Verwandte, auch Trainer oder
Gruppenleiter in unserem Verhalten unterstützt werden. Das gibt positive Impulse, auch weiterzumachen,
wenn es gerade mal nicht so gut läuft.
Erkennen Sie den Zusammenhang des Gesagten zu
den folgenden positiven Glaubenssätzen?
„Ich kann mein
Leben meistern!“
„Ich kann
dem Leben
vollkommen
vertrauen!“
„Ich schaffe alles,
was ich mir vornehme!“
„Meine Meinung
ist wertvoll
und wichtig!“
„Ich bin liebenswert!“
So weit, so positiv. Wer gut über sich denkt und fühlt, besitzt in der Regel auch ein gutes Maß an seelischer Widerstandskraft für Probleme, vor die uns das Leben stellt.
Im Gegensatz dazu steht die Verankerung negativer Glaubenssätze. Gerade Eltern können sehr viel „anrichten“, wenn sie ihrem Kind einreden, dass es etwas nicht schaffen kann und das Kind etwa zu hören bekommt: „Du bist dafür nicht intelligent genug!“ oder „Das schaffst du nicht!“. Ein guter Ort zum Beobachten und Zuhören sind Spielplätze, auf denen man beides erleben kann, Eltern, die ihre Kinder beim Klettern begleiten und ihnen Mut machen, auch wenn es mal hakt, und überfürsorgliche Eltern, die sagen: „Komm da mal lieber runter, das ist viel zu hoch/schwer für dich.“ Dann kann die Folge sein, dass sich das festsetzt und zu negativen Glaubenssätzen dieser Art führt:
„Die anderen machen das immer
viel besser als ich.“
„Mir gelingt nichts!“
Im sozialen Umfeld:
„Ich bin nicht wichtig!“
„Ich bin nicht liebenswert!“
„Ich bin ein Versager!“
Wir sind uns bewusst, dass wir an dieser Stelle sehr grob rastern. Das Leben, Erziehung, Lob und Kritik haben sehr viel mehr Facetten, und es ist beispielsweise auch überhaupt nicht sinnvoll, ohne Grund zu loben, weil man denkt, man müsse dem Kind nur Positives rückmelden, dann würde es schon gut werden. Wir wollen Sie nur ermuntern, die Macht der Glaubenssätze auf die Probe zu stellen. Denn: (Negative) Glaubenssätze lassen sich, wie alles andere Erlernte, bearbeiten. Gerade auch, wenn man sich darüber hinaus bewusst wird, welche inneren Antreiber in einem arbeiten und diese Glaubenssätze untermauern. Innere Antreiber sind Stimmen in uns, die eng mit den Glaubenssätzen verknüpft sein können und im Thema Stressbewältigung wichtig sind, z. B. „Beeil dich!“ oder „Streng dich an!“ oder „Mach es allen recht!“. „Sei stark!“ und „Sei perfekt!“ gehören auch noch in diese Reihe. Je nachdem, welche innere Stimme so zu Ihnen spricht und wie oft, kann das Stress auslösen. Perfektionisten wissen, wovon hier die Rede ist!
Glaubenssätze bearbeiten, selbstbestimmtes Handeln fördern
Nur wenn wir die Muster, denen wir folgen, aufdecken, wird der Weg zu selbstbestimmtem Handeln frei. Die Arbeit mit Glaubenssätzen bietet hierfür die Basis. Sie folgt folgenden Zielen:
- Erhöhung der Handlungsfähigkeit durch neue Gestaltungskraft
- Gewinnung neuer Möglichkeiten und innerer Freiheit
- Erweiterung des geistigen Horizonts
Das können Sie zunächst allein versuchen, erfolgversprechender ist die Arbeit mit einem Experten, der sich damit auskennt, z. B. ein Coach. Die Fragen, die dieser Experte dazu stellt, können Sie sich zunächst auch selbst stellen und mit den Antworten erste Schritte gehen.
Versuchen Sie es mal:
1. STEP:
Einen positiven und einen negativen
Glaubenssatz finden und benennen
Was kann ich gut?
(etwa „Ich kann sehr gut kommunizieren und bereichere jeden Gesprächskreis.“)
Was kann ich (noch) nicht gut? Was hindert mich daran, gut darin zu sein?
(etwa: „Ich bin zu alt, um noch mal etwas Neues anzufangen“)
2. STEP:
Den negativen Glaubenssatz für sich
bewerten und hinterfragen
Alles hat zwei Seiten, also:
- Welche positiven Auswirkungen hat Ihr Glaubenssatz auf Ihr Leben (Beruf, Familie, Partnerschaft, Gesundheit …)?
Und: Welche negativen Auswirkungen hat Ihr Glaubenssatz auf Ihr Leben in bestimmten Bereichen?
- Stellen Sie sich vor, Sie lassen Ihren Glaubenssatz los. Wie würde sich das anfühlen? Wo(ran) würden Sie merken, dass er seine Kraft verloren hat … (z.B. Gesundheit / Erfolg / soziales Umfeld)?
- Was möchten Sie mit Ihrem Glaubenssatz tun – ihn behalten oder verändern?
Wenn Sie sich für behalten entscheiden, dann können Sie ihn dadurch festigen, dass Sie die Bedürfnisse, die er fördert, benennen und aufschreiben.
Den alten Glaubenssatz schwächen
und transformieren
- Was fühlen Sie (wie reagiert ihr Körper), wenn Sie an Ihren negativen Glaubenssatz denken?
- Welche Gegenargumente gibt es zu Ihrer Überzeugung?
- Wer wären Sie, wenn Sie den Glaubenssatz gar nicht hätten?
4. STEP:
Neues etablieren
- Wenn Sie nicht mehr von ihrem Glaubenssatz überzeugt sind, was wäre neu in Ihrem Verhalten?
- Was müssen Sie ggf. noch lernen für dieses Verhalten?
- Welche konkreten Schritte wollen Sie gehen, um diese neue Verhaltensweise zu erlernen? Was ist ihr erster Schritt?
Soweit die Kurzform. Beim Thema Veränderung ist es immer gut, im „Öko-Check“ mitzudenken, welche positiven/negativen Auswirkungen Ihr Vorhaben haben kann, was Erfolge verhindern kann – z. B. innere Antreiber. Es lohnt sich, Vertrauenspersonen als Begleiter:innen und Sparringspartner:innen einzuweihen und auch zu überlegen, wer ggf. helfen kann, wenn ihr Vorhaben ins Stocken gerät.
Viel Erfolg und seien Sie gnädig und humorvoll mit sich selbst.
Tipp: Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster hat einen Selbsttest zu inneren Antreibern ins Netz gestellt, der die Mühle lohnt und Aha-Erlebnisse verspricht:
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Autor:in: Thomas Götemann