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Was die Gendermedizin über das Immunsystem verrät

Zwei Geschlechter, zwei Welten

Illustration von einem Mann und einer Frau um die herum viele Viren und Bakterien  schweben

© MINIWIDE / gettyimages.de

Unbestritten, Frauen und Männer unterscheiden sich – auch in medizinischer Hinsicht. Gendermedizin hat sich wissenschaftlich etabliert und liefert immer wieder neue Erkenntnisse, nicht nur zu Herzerkrankungen. Uns interessiert der Blick auf das Immunsystem, denn auch hier gibt es Unterschiede.

Wenn es um unsere Gesundheit geht, denken viele zuerst an Ernährung, Bewegung oder Stress. Doch es gibt einen weiteren wichtigen Faktor, der oft übersehen wird: das Geschlecht. Männer und Frauen unterscheiden sich nicht nur äußerlich oder hormonell – auch ihr Immunsystem funktioniert unterschiedlich. Diese Unterschiede beeinflussen, wie stark jemand auf Viren reagiert, wie gut Impfungen wirken, oder ob das Risiko für bestimmte Krankheiten steigt. 

Unser Immunsystem ist ein ausgeklügeltes Schutzsystem. Es erkennt und bekämpft Krankheitserreger wie Viren, Bakterien und Pilze. Dabei gibt es zwei Arten von Abwehr:  

  • Die schnelle Abwehr (angeboren): Sie reagiert sofort, wenn ein Eindringling erkannt wird.
  • Die gezielte Abwehr (erworben): Sie braucht etwas länger, merkt sich aber den Erreger und schützt beim nächsten Mal schneller und besser.

Fragt man die Herren, so gehört zu den schlimmsten Krankheiten zweifellos der berühmte „Männerschnupfen“. Frauen machen darüber gern Witze, wie die Herren unter den Symptomen leiden, sich im Selbstmitleid ergehen und sehr nach intensiver Pflege sehnen. Da sind die Damen aus anderem Holz, jawohl, so ein Schnupfen oder Halskratzen ist für sie doch kein Grund zum Jammern! So weit, so lustig.

Wussten Sie schon?
Das Immunsystem eines 73 Kilogramm schweren Mannes besteht aus rund 1,8 Billionen Zellen, die zusammen 1,2 Kilogramm wiegen. Eine 60 Kilogramm schwere Frau hat circa 1,5 Billionen Immunzellen, die rund ein Kilo wiegen.
(Quelle: www.tagesschau.de, September 2024)

Die Gene sind’s?

Tatsache ist, dass Männer im Durchschnitt ein weniger starkes Immunsystem haben als Frauen. Letztere besitzen, so die Experten, zunächst mal einen genetischen Vorteil mit ihren zwei X-Chromosomen. Denn die Mehrzahl der Gene, die das Immunsystem beeinflussen, liegen auf dem X-Chromosom. Zur Erinnerung, Männer haben davon nur eins, das andere ist ein Y-Chromosom. Aber, liebe Frauen, das ist kein Grund zum Jubeln, denn Vorteil hier, ist Nachteil dort. Frauen haben zwar eine höhere Infekt-Resilienz, dafür aber eine höhere Veranlagung für Autoimmunerkrankungen. Bei diesen arbeitet das Immunsystem gegen den eigenen Körper. Typische Erkrankungen sind Hashimoto, Lupus und Multiple Sklerose. Möglicherweise ist dafür die „Überaktivität“ des Immunsystems bei Frauen mit verantwortlich.

Bleiben wir bei den Infektionen. Was bedeutet nun genau, ein stärkeres Immunsystem zu haben? Zum Beispiel entwickeln Frauen nach Impfungen einen höheren Antikörperspiegel als Männer. Sie sind dadurch besser geschützt, haben oft aber auch mit stärkeren Impfreaktionen zu kämpfen. Männer entwickeln nach Impfungen im Schnitt niedrigere Antikörperspiegel und weniger langlebige Immunität. Sie zeigen bei Infektionskrankheiten schwerere Krankheitsverläufe.

Bei Covid-19 wurde das überdeutlich: schwerere Verläufe, mehr Intensivbehandlungen und eine höhere Sterblichkeit bei Männern. Hier spielen vermutlich auch die sogenannten ACE-2 Zellrezeptoren ein Rolle, an denen die Sars-Cov-2-Viren andocken und von denen die Männer mehr haben als die Frauen. Dieses Wissen wird inzwischen bei der Planung von Impfstudien berücksichtigt, und führt auch zu Überlegungen, ob Impfstoffe künftig geschlechtsspezifisch dosiert werden sollten.

Oder doch die Hormone?

Ein weiterer Grund sind die Hormone. Sie beeinflussen das Immunsystem ganz entscheidend:

  • Östrogen, das weibliche Hormon, regt die Abwehrzellen an und fördert die Bildung von Antikörpern. Gleichzeitig hemmen sie die Bildung bestimmter entzündungsfördernder Botenstoffe (Zytokine). Deshalb haben Frauen meist eine stärkere Immunreaktion.
  • Testosteron, das männliche Hormon, wirkt eher bremsend auf das Immunsystem. Das erklärt, warum Männer tendenziell anfälliger für Infektionen sind. Ein niedriger Testosteronspiegel fördert tendenziell stärkere Immunantworten – bei steigendem Risiko für Autoimmunkrankheiten.
  • Progesteron, ein weiteres weibliches Hormon, wirkt entzündungshemmend – gerade in der Schwangerschaft, wenn der Spiegel besonders hoch ist.

Auch wichtig: Gen-Aktivität und Mikrobiom

Die „Feinabstimmung“ der Genaktivität unterscheidet sich zwischen den Geschlechtern. Hier spielen sowohl hormonelle als auch umweltbedingte Faktoren eine Rolle. Zum Beispiel beeinflussen Stress, Ernährung und Umweltgifte das Immunsystem unterschiedlich bei Männern und Frauen.

Das Mikrobiom, also die Gesamtheit der Mikroorganismen in Darm, Haut und Schleimhäuten, unterscheidet sich ebenfalls geschlechtsspezifisch. Da das Mikrobiom eine zentrale Rolle in der Regulation des Immunsystems spielt, ist auch hier ein Geschlechter-Effekt zu beobachten – mit Auswirkungen auf Entzündungsprozesse, Infektanfälligkeit und Therapie-Respons.

Das Mikrobiom ist in der Forschung stark in den Fokus geraten, es ist klar, dass es für die Gesundheit eine zentrale Rolle spielt. Experten sagen aber immer wieder, dass man noch nicht soweit ist, die Zusammenhänge vollständig zu verstehen, und die genaue Definition, was ein gesundes Mikrobiom in Gänze ausmacht, noch nicht steht.

Medizinische Konsequenzen

  • Diagnostik
    Ein- und dieselbe Krankheit kann sich bei Männern und Frauen unterschiedlich zeigen. Das gilt nicht nur bei Herzinfarkten, wo Frauen und Männer eine teils unterschiedliche Symptomatik zeigen, sondern auch bei Infektionen und Autoimmunerkrankungen. Die Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Symptome kann helfen, Fehldiagnosen zu vermeiden.
  • Therapie
    Viele Medikamente, darunter Immunmodulatoren, wirken bei Männern und Frauen unterschiedlich und werden unterschiedlich verstoffwechselt. Auch Nebenwirkungen treten geschlechtsspezifisch auf. Dennoch sind Frauen in klinischen Studien nach wie vor unterrepräsentiert – was überhaupt nicht nachzuvollziehen ist. Das Ziel müsste eine geschlechterspezifische Betrachtung sein, die im Ergebnis zu einer optimalen und individuellen Therapie bei Männern und Frauen führt.
  • Impfstrategien
    Künftig könnte es notwendig sein, Impfstoffe geschlechtsabhängig zu dosieren oder Zeitpunkte für Auffrischungen zu optimieren. Auch die Impfstoffentwicklung könnte von Anfang an geschlechtsspezifisch geplant werden.

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Autor:in: Thomas Götemann