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Gelenke stärken

Expertin Dr. Meike Diessner erklärt, worauf es ankommt

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© Mystockimages / Credit

Unsere Gelenke wollen ausreichend bewegt und gut genährt werden. 

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© S. SCHNEIDER/THIEME

Unsere Expertin: Dr. Meike Diessner Fachärztin für Physikalische Therapie & Rehabilitation, Autorin, Referentin

Mehr als einhundert Gelenke im Körper ermöglichen, dass wir uns bewegen können. Wir führen Tausende Bewegungen am Tag durch, meist, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Dafür brauchen wir den Gelenkknorpel, denn dieser absolut glatte und elastische Überzug sorgt dafür, dass die Gelenkknochen nicht aneinander reiben. Zudem ist er auch noch mit einer schleimigen Gelenkschmiere überzogen, die Bewegungen erleichtert. Doch der Knorpel verkümmert, wenn er nicht beansprucht wird. Wichtig ist, in Bewegung zu sein – mit einem individuell passenden Training. Weiterer Schlüsselfaktor für die Gelenke ist die richtige Ernährung. Wir haben mit der Expertin Dr. Meike Diessner gesprochen. Sie weiß, was unseren Gelenken guttut.

Interview mit der Gelenkexpertin Dr. Meike Diessner

Warum leiden so viele Menschen an Gelenkbeschwerden? 

Das liegt an unserem Lifestyle mit eher wenig Bewegung und vielen industriellen Fertiggerichten, Junk-Food und tierischen Fetten. Immer mehr Menschen haben Übergewicht. Dies erhöht die Drucklast auf unsere Gelenke. Zudem produziert insbesondere das viszerale Fettgewebe am Bauch unermüdlich proentzündliche Botenstoffe, die zu chronischen Mikroentzündungen in unseren Gelenken führen. Und Zusatzstoffe sowie Haushaltszucker in Lebensmitteln fördern chronische Entzündungsprozesse an den Gelenkflächen und führen zum Verschleiß des Gelenkknorpels und zu Funktionsstörungen. Auch autoimmune rheumatische Erkrankungen werden durch industrielle Zusatzstoffe getriggert. 

Arthritis und Arthrose – was ist der Unterschied? 

Beide Erkrankungen betreffen die Gelenke, sie haben jedoch einen gänzlich gegensätzlichen Verlauf. Bei einer Arthrose kommt es zu einem Abrieb des Gelenkknorpels, der unseren Knochen als Puffer bzw. Schutzkappe aufsitzt. Je weiter der Knorpel degeneriert, desto mehr Belastung entsteht in unseren Knochen, die im Verlauf der Erkrankung ebenfalls wortwörtlich „in die Knie gehen“. Es entstehen schmerzhafte Entzündungen und Schwellungen. Bei einer Arthritis dagegen steht die Entzündung am Anfang. Es ist eine entzündlich rheumatische Erkrankung, die mit Rötung, Überwärmung und Schwellung der Gelenke einhergeht. Diese Entzündungsprozesse führen dann bei weiterem Voranschreiten der Erkrankung zum Verschleiß und der Zerstörung der Gelenke. 

Wie kann ich einer Arthrose am besten vorbeugen? 

Heutzutage wissen wir glücklicherweise, dass die Arthrose keine schicksalhafte Erkrankung ist, der man machtlos und ausschließlich mit klingenden Skalpellen gegenübersteht. Ernährung und Bewegung sind die Schlüssel. Wenn wir uns bewegen, wird der Knorpel ausgepresst wie ein Schwamm und gibt seine angesammelten Abfallstoffe an die Umgebung ab. Lässt der Druck nach, dehnt er sich aus und saugt sich mit der nährstoffreichen Gelenkschmiere voll. Bewegen wir uns also zu wenig, können wir uns so gesund wie möglich ernähren, es kommt nichts im Knorpel an – er verhungert regelrecht. Eine gelenkefreundliche Ernährung in Kombination mit Bewegung hilft, chronische Entzündungen zu löschen, Übergewicht abzubauen und den Druck von den Gelenken zu nehmen. 

Und bei schon vorhandener Arthrose – wie kann ich einem weiteren Fortschreiten entgegenwirken?

Es gibt nicht das eine „Allheilmittel“. Die Verbindung verschiedener Ansätze ist entscheidend. Das bedeutet konkret: ein moderates angepasstes Bewegungsprogramm, Kräftigungsübungen, Ernährungsumstellung, Gewichtsreduktion, gegebenenfalls der Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln und, wenn nötig, Hilfe aus dem Arztkoffer. Voraussetzung für solch ein individuell aufgestelltes Behandlungskonzept ist eine exakte Diagnose, denn nicht alles hilft bei allem.

Was genau ist eine gelenkefreundliche Ernährung? 

Es kommt vor allem auf eine basisch orientierte, antientzündliche und somit pflanzliche Ernährung an. Sekundäre Pflanzenstoffe, wie Flavonoide, Polyphenole, Anthocyane, und antioxidativ wirksame Vitamine, helfen, Entzündungsprozesse an den Gelenken und den Verschleiß des Knorpels zu bremsen. Und Nahrungsmittel mit Kieselsäure wirken knorpelkräftigend, zum Beispiel Kartoffeln, Hirse und Zinnkraut. Wichtig ist – auch wenn es vielen bereits zu den Ohren herauskommt – ausreichend zu trinken, um die körpereigene Gelenkschmiereproduktion anzukurbeln. 

Welche Lebensmittel wirken besonders entzündungshemmend? 

Kreuzblütler, also zum Beispiel Blumenkohl, Brokkoli, Grünkohl, Rucola, Radieschen, wirken gut entzündungshemmend. Und dunkelrotes, blaues oder violettes Obst und Gemüse mit den enthaltenen Anthocyanen. Eine besondere Rolle haben zudem Kirschen in der Anti-Arthrose-Strategie: Sie hemmen nicht nur die Entstehung von Entzündungen. Durch das enthaltene Fisetin sollen sie gleichzeitig einen schmerzlindernden Effekt bei Arthrose und Gicht haben. Auch Obst und Gemüse, besonders Kohlarten, die reich an Vitamin C sind, Lauchgemüse mit den darin enthaltenen Schwefelverbindungen und Lein- sowie Rapsöl mit den enthaltenen Omega-3-Fettsäuren helfen dabei, chronische Mikroentzündungen an den Gelenken auszubremsen. 

Können wir gezielt mit Mikronährstoffen und Nahrungsergänzungen die Gelenke unterstützen? 

Die Vitamine D3 und K2 sowie die Mineralstoffe Magnesium und Kalzium werden vor allem in der Prävention und Therapie der Osteoporose eingesetzt, was auch für die Gelenke wichtig ist. Omega-3-Fettsäuren wirken antientzündlich bei Arthrose, Arthritis und Gicht. Und Glucosamin- und Chondroitinsulfat wird eine Kräftigung des Knorpels und eine Schmerzlinderung zugeschrieben sowie insgesamt eine Funktionsverbesserung der Gelenke. 

Warum sind mehr Frauen von Gelenkerkrankungen betroffen und was haben die Wechseljahre damit zu tun? 

Das liegt an den hormonellen Veränderungen durch die Menopause. Der Östrogenmangel führt zu einer herabgesetzten Immunabwehr, Entzündungen und Schmerzen an den Gelenken können entstehen. Zudem reguliert Östrogen den Wasserhaushalt der Muskeln und des Bindegewebes, was zur Verhärtung der Muskulatur, einer verminderten Produktion der Gelenkschmiere und dem Entstehen von Entzündungsprozessen in den Gelenken. Richtig sauer werden die Gelenke durch tierische und industriell stark verarbeitete Produkte. Studien, in denen die Gelenkflüssigkeit der Teilnehmer untersucht wurde, zeigten, dass bei Probanden mit einer Kniegelenksarthrose der Säureanteil doppelt so hoch war wie bei Gesunden. Eine pflanzenbasierte basische Ernährung verhindert die Übersäuerung unseres Körpers und somit die Entstehung chronischer Entzündungen an Muskeln und Gelenken. 

Hilft Fasten den Gelenken? 

Leiden Betroffene an besonders starken Gelenkschmerzen oder unter häufigen Schüben einer rheumatischen Erkrankung, ist schnelle Hilfe erforderlich. Eine nebenwirkungsärmere Methode als Kortison und Schmerzmittel kann das Heilfasten sein. Studien haben gezeigt, dass Fasten eine stark antirheumatische und entzündungshemmende Wirkung bei Gelenkerkrankungen hat. Zudem wird ein schmerzlindernder Effekt in den Schmerzzentren des Gehirns angestoßen. Aber bitte mit professioneller Begleitung, denn es ist wichtig, Begleiterkrankungen, Medikamente, die mentale Gesundheit sowie die Konstitution zu beachten. Im Gegensatz zum klassischen Heilfasten, bei dem der Körper in einen totalen Reset-Modus gebracht wird, ist das intermittierende Fasten (Intervallfasten) langfristig durchführbar und alltagskompatibel. Durch die Reduktion von entzündungsfördernden Nahrungsbestandteilen und dem Einhalten von Essenspausen sinkt die Entzündungsaktivität und gleichzeitig purzeln die Pfunde. Das ist Win-Win für unsere Gelenke.

Buchtipp

In ihrem Buch „Die beste Ernährung für schmerzfreie Gelenke“ liefert die Gelenkexpertin Dr. Meike Diessner in lockerem Ton eine Fülle an Informationen und viele Rezepte. Macht Spaß und hilft!

TRIAS/Thieme 2024

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Rezeptideen – Health Booster für die Gelenke

Golden Milk

Für 1 Tasse
300 ml Pflanzendrink (z. B. Hafer) · 1 Stück Ingwer (ca. 1 cm) · 1 TL Kurkuma · TL Ceylon-Zimt · 1 Prise Pfeffer · 1 TL Honig

Pflanzendrink in einem Topf erwärmen (nicht kochen). Ingwer fein schneiden und hinzufügen. Kurkuma, Zimt und Pfeffer dazugeben und verrühren. Mit Honig süßen und anschließend alles durch ein Sieb gießen. Milch aufschäumen und genießen. Variante: Wem es schmeckt, der kann noch Muskatnuss und Kardamom als Gewürze hinzufügen.

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Spicy Ingwershot

Für ca. 200 ml
1 Zitrone · 2 kleine Orangen · 100 g Ingwer · 1 Apfel

Zitrone und Orangen entsaften, Ingwer und Apfel schälen, falls es keine Bioqualität ist. Das Gehäuse des Apfels entfernen. Zitronensaft, Orangensaft, Ingwer und Apfel in einen Mixer geben oder in einem hohen Gefäß pürieren. Danach durch ein Sieb in eine Glasflasche geben.
Dr. Diessners Tipp: Vor dem Gebrauch gut schütteln und für einen Shot ca. 20–30 ml des Safts trinken. Der Saft hält 3–5 Tage im Kühlschrank.

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Reformhaus® Empfehlungen:

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Durch unsere geschultes Fachpersonal können wir Ihnen eine ausgiebige Beratung anbieten und ganz auf Ihre Bedürfnisse eingehen.

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Silvia Henke: Expertin für Medizinprodukte, Alsitan GmbH

Hersteller-Tipp von Silvia Henke, Alsitan

Das Arthritis Schmerzgel 800 enthält den Wirkstoff CBD. Was ist das genau?

CBD ist ein sicherer und gleichzeitig hautpflegender Bestandteil der Hanfpflanze Cannabis sativa. Das geprüfte Medizinprodukt kann ohne Bedenken über einen längeren Zeitraum angewendet werden.

Wie wirkt CBD auf die Gelenke?

Es wird vermutet, dass das CBD aus der weiblichen Hanfpflanze auf die gleichen Rezeptoren im Organismus anspricht wie die Endocannabinoide, die als Botenstoffe im Körper selbst gebildet werden.

Wann empfehlen Sie das Schmerzgel mit CBD und wie ist die Anwendung?

Das Schmerzgel sollte sanft in die schmerzenden Stellen einmassiert werden, damit die Haut die wertvollen Bestandteile gut absorbieren kann. Es hat auch einen kühlenden Effekt. Die Anwendung kann je nach Bedarf mehrmals täglich wiederholt werden.

Autor:in: Doreen Thal-Henschel