Nährstoffe: sind Sie gut versorgt?
Interview mit Sigrid Siebert
© Andriy Onufriyenko / gettyimages.de
Eine gesunde Ernährung versorgt uns mit wichtigen Nährstoffen. Warum das manchmal nicht ausreicht und wie wir unseren Körper gezielt unterstützen können.
Wir leben im Überfluss und essen eher zu viel als zu wenig. Aber nicht immer ist die Nahrung nährstoffreich. Die industrielle Produktion, ausgelaugte Böden, die Globalisierung – viele Faktoren spielen dabei eine Rolle. Auch unsere veränderte Lebensweise: Wir arbeiten viel, kochen weniger, nutzen mehr Fertigprodukte, Kantinen und Bäckereien. Gleichzeitig ist eine stressige Lebensweise mit einem höheren Verbrauch an Mikronährstoffen verbunden, der selbst über eine gesunde Ernährung schwer auszugleichen ist. Das kann dem einen besser gelingen, dem anderen weniger und ist so individuell, wie wir Menschen eben sind.
Überleben oder Optimieren
Eine gezielte Versorgung mit Mikronährstoffen – wie Vitaminen und Mineralstoffen – kann über eine bewusste Ernährung hinaus unsere Gesundheit fördern. Denn die offiziellen Referenzwerte, zum Beispiel der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), kennzeichnen nur einen Mindestbedarf, um keinen schweren, möglicherweise lebensbedrohlichen Nährstoffmangel zu bekommen. Diese Mengen können wir tatsächlich oft relativ problemlos über die Ernährung erreichen. Die Mengenangaben bedeuten aber nicht, dass damit die Körperfunktionen und der Stoffwechsel immer optimal ablaufen. Und sie bedeuten auch nicht, dass eine höhere Dosis zwangsläufig gesundheitsgefährdend ist. Bei vielen Mikronährstoffen kann erst eine höhere Dosis eine therapeutische Wirkung erzielen. Eine Kontrolle der Blutwerte im Labor hilft dabei, den individuell richtigen Bedarf zu ermitteln.
Wir haben mit der Ernährungstherapeutin Sigrid Siebert gesprochen, wie wir die richtige Balance finden und was beim Thema Nahrungsergänzung wichtig ist.
Interview: „Bei Mehrbedarf ergänzen“
Gesund ernähren oder auch Nährstoffe ergänzen – wie machen wir es richtig?
Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung versorgt uns mit lebensnotwendigen Nährstoffen. Vor allem Obst, Gemüse, Nüsse, Samen und Hülsenfrüchte sind reich daran und liefern zudem Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Es gibt einige Gründe, die für eine ergänzende Zufuhr von Mikronährstoffen sprechen, zum Beispiel Krankheiten oder bestimmte Belastungsphasen, die mit einem Mehrbedarf einhergehen. Aber auch eine individuell unterschiedliche Bioverfügbarkeit, d.h. wie schnell und in welchem Umfang der Dünndarm die Mikronährstoffe resorbiert und in den Blutkreislauf abgibt. Eine Supplementierung mit Nahrungsergänzungsmitteln kann aber eine ausgewogene Ernährung nicht ersetzen.
Warum brauchen wir bei höherer Stressbelastung mehr Nährstoffe?
In Stresssituationen benötigen wir mehr Nährstoffe, um leistungsfähiger zu sein. Es kommt zu einer vermehrten Bildung aggressiver Sauerstoffradikale, vor deren Auswirkungen wir uns durch antioxidativ wirksame Nährstoffe schützen können. Das sind zum Beispiel Beta-Carotin, Vitamin C, Vitamin E und Zink, aber auch die Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe und das Coenzym Q 10. Wir sollten auch auf ausreichend nervenstärkende B-Vitamine achten, etwa aus Haferflocken und Hülsenfrüchten – und auf muskelentspannendes Magnesium, zum Beispiel aus grünem Gemüse, Nüssen oder dunkler Schokolade.
Können wir die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit durch eine gezielte Nährstoffzufuhr steigern?
Ja, denn bei einer individuell abgestimmten Nährstoffzufuhr können alle Funktionen des Stoffwechsels optimal unterstützt werden. Nährstoffe sind in ihrer Wirkung mit den einzelnen Teilen in einem Uhrwerk vergleichbar. Vor allem mit zunehmendem Alter, wenn die Leistungsfähigkeit abnimmt, verändert sich der Bedarf an lebensnotwendigen Mikronährstoffen. Es ist dann besonders wichtig, einem möglichen Mangel vorzubeugen, um einer Entstehung altersbedingter Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Demenz entgegenzuwirken. Hier eignen sich zum Beispiel die flüssigen Vitalstoffprodukte aus dem Reformhaus®, die aus verschiedensten Pflanzenstoffen bestehen.
Auch die Energieproduktion unserer Zellen wird mit der Zeit schwächer. Wie können wir sie unterstützen?
Die Mitochondrien sind die Kraftwerke unserer Zellen. Sie produzieren Energie für die Muskeltätigkeit und stellen verschiedene Baustoffe her. Einige wichtige Nährstoffe, die diese Funktion der Mitochondrien unterstützen, sind die B-Vitamine und das Coenzym Q10. Sie sind auch an der Produktion von Botenstoffen wie Dopamin, Noradrenalin und Serotonin beteiligt, die das Nervensystem positiv beeinflussen. Auch Omega-3-Fettsäuren, die Entzündungen reduzieren, können die Funktion der Mitochondrien verbessern.
Welche Vitalstoffe helfen uns, gesund zu altern?
Omega-3 Fettsäuren sind die „Gehirnfettsäuren“, sie fördern die Konzentrations- und Merkfähigkeit und halten das Blut flüssig. Eine ergänzende Zufuhr an Eiweiß schützt vor Kraftverlust bzw. vor einem Abbau von Muskeln. Zink verbessert die Wundheilung und optimiert die Immunfunktionen. Selen wirkt als Antioxidans und schützt die Zellen vor einem Angriff von freien Radikalen und damit frühzeitigem Altern. Und natürlich das Sonnenvitamin D mit seinen vielen Wirkungen im Körper, es schützt unter anderem vor Osteoporose und Arthrose.
Wie sichern wir bei veganer oder vegetarischer Ernährung die Vitalstoffzufuhr?
Kritische Nährstoffe sind hier Vitamin B12, Calcium, Vitamin B2, Zink, Eisen, Vitamin D, Jod und Omega-3-Fettsäuren. Die Basis einer veganen Ernährung sollte immer aus frischem Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen sowie hochwertigen Ölen bestehen. Also nicht aus Pommes und Keksen. Omega-3-Fettsäuren sind zum Beispiel in Leinöl, Walnüssen und Hanfsamen. Um eine ausreichende Versorgung mit langkettigen Omega-3-Fettsäuren (DHA und EPA) sicherzustellen, kann ein damit angereichertes Leinöl verwendet werden. Besonders wichtig ist eine ergänzende Zufuhr von Vitamin B12.
Welche Nährstoffe sind in Deutschland allgemein eher kritisch, also bei vielen Menschen nicht ausreichend vorhanden?
In Deutschland deuten Daten über die Nährstoffzufuhr darauf hin, dass einige Vitamine und Mineralstoffe, wie Vitamin D, Calcium, Folsäure und Jod, von manchen Bevölkerungsgruppen nicht entsprechend den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung aufgenommen werden.
Und bei welchen Nährstoffen sollten wir aufpassen, dass wir nicht zu viel nehmen?
Nahrungsergänzungsmittel können bei zu hoher Zufuhr über einen längeren Zeitraum auch gesundheitsschädliche Nebenwirkungen haben, zum Beispiel Eisen, Vitamin E, Vitamin B6, Folat und Vitamin B12. Am besten ist es, bei langfristiger Anwendung von Supplements die Blutwerte zu messen.
Was sind sekundäre Pflanzenstoffe – wirken sie auch isoliert als Nahrungsergänzung?
Sie haben in den Pflanzen eine Vielzahl von Aufgaben, zum Beispiel als Abwehrstoffe gegen UV-Licht, Fressfeinde oder mikrobielle Angriffe und als Wachstumsregulatoren. Wissenschaftliche Studien der vergangenen Jahre belegen eindeutig verschiedenste gesundheitsfördernde Wirkungen von sekundären Pflanzenstoffen. Möglicherweise ist aber für die Wirkung der Verbund der unterschiedlichen Stoffe in der Pflanze notwendig. Daher ist eine Kost mit einem hohen Anteil pflanzlicher Lebensmittel der sicherste Weg, um von den vielen sekundären Pflanzenstoffen zu profitieren. Gleichzeitig nehmen wir damit auch automatisch eine Fülle an Mikronährstoffen auf.
Sigrid Siebert Dipl. Ökotrophologin, Ernährungstherapeutin, Dozentin an der Akademie Gesundes Leben
Die wichtigsten Nährstoffe im Überblick
In dieser Tabelle führen wir für Sie wichtige Nährstoffe mit ihrer Hauptwirkung auf. In der Spalte rechts empfehlen wir Ihnen Produkte aus dem Reformhaus®, denen Sie bei der Nahrungsergänzung vertrauen können. Beratung gibt’s im Geschäft
Jod: das essenzielle Spurenelement
Spuren reichen aus, sind aber lebenswichtig!
Es lohnt sich, Gedanken über die tägliche Jodversorgung zu machen. Denn unser Körper kann das wichtige Spurenelement nicht selbst produzieren.
Jod trägt dazu bei, dass unsere Schilddrüse richtig funktioniert und Schilddrüsenhormone auf normale Weise produziert werden. Dann können kognitive Funktionen normal ablaufen und das Nervensystem sowie der Energiestoffwechsel gut arbeiten. Bauen Sie gezielt jodhaltige Lebensmittel in Ihren Speiseplan ein, müssen Sie in der Regel keinen Jodmangel befürchten. Natürliche Jodquellen werden vom Körper grundsätzlich besser verwertet – dazu zählen u. a. Seefisch, Meeresalgen, grünes Blattgemüse oder Brokkoli. Da die Gewässer zunehmend mit Mikroplastik und unsere Umwelt von Schadstoffen belastet sind, wirkt sich das auch auf die Qualität von Lebensmitteln aus. Eine gute Alternative ist die Aufnahme von natürlichem Jod aus einer Solequelle. St. Leonhards JODNATUR ist eine einzigartige Mischung aus Mineralwasser artesischen Ursprungs und jodhaltiger Sole im Verhältnis 54:1. Empfohlen wird eine Flasche pro Tag, ergänzend zu einer abwechslungsreichen Ernährung. Weitere Infos unter: st-leonhards-quellen.de/produkte/jod-natur
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Finden Sie ein Reformhaus® in Ihrer NäheAutor:in: Doreen Thal-Henschel