Wohlfühlkur für den Darm
Vier Wochen für mehr Energie und Lebensqualität
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Viel mehr als nur Verdauung! Gesunder Darm – gesundes Leben: das 4-Wochen-Wohlfühlprogramm für Magen, Darm und Verdauung.
Wie gesund ist Ihr Darm?
Ja oder Nein – beantworten Sie folgende Fragen Wenn Sie mehr als zweimal mit Ja antworten, ist es wahrscheinlich, dass Ihr Verdauungssystem nicht in der optimalen Balance ist. Vielleicht kann Ihnen unser Wohlfühlprogramm für den Darm helfen.
Los geht's
Wellness für den Darm – Auszeit vom Alltag. Probieren Sie es aus, danach werden Sie sich voller Energie und im Einklang mit Ihrem Körper fühlen. Diese Kur über vier Wochen basiert auf mehreren Komponenten. Zunächst geht es darum, den Darm zu leeren, Ablagerungen zu binden oder aufzuquellen, damit sie ausgeschieden werden können. Dann wird das Darmmilieu mit Probiotika wiederhergestellt, indem wir dem Darm die hilfreichen Bakterienstämme hochdosiert zuführen und auch gleich für die Nahrung dieser Bakterien mit Ballaststoffen sorgen. Diese Ballaststoffe kann man auch in komplexer Form als Präbiotika einnehmen. Um einen echten Wandel zu bewirken, ist es sinnvoll, solche Darmhelfer gezielt einzunehmen. Dazu zählen auch Heilerde, Zeolith, Silicium, Flohsamen und Leinsamen. Die Ansiedlung der richtigen Vielfalt von Probiotika, also den lebensnotwendigen Bakterienstämmen, ist am einfachsten über die Einnahme von probiotischen Milchsäurebakterien zu erreichen. Das belegen auch zahlreiche Studien. Meiden Sie während der vier Wochen Alkohol, denn sich Gutes zu tun, bedeutet auch, die Entgiftungsorgane zu entlasten. Nikotin-, Zucker- und Weißmehlkonsum sollte, so weit es geht, eingeschränkt werden. Lebensmittel sollten möglichst wenig verarbeitet sein, Fertigprodukte also meiden. Bei Milchprodukten gilt: weniger ist mehr. Sie können die Wohlfühlwochen auch mit einer Auslass-Diät kombinieren. Das bietet sich beispielsweise an, wenn Sie den Verdacht haben, auf Laktose oder Gluten empfindlich zu reagieren. (Mehr dazu auch in Reformhaus® Wissen kompakt „Gesunder Darm“ und „Zöliakie“. Fragen Sie auch in Ihrem Reformhaus® nach den Ratgebern). Wie intensiv die Umstellung wird, steuern Sie selbst. Ein Beispiel: Zum Einstieg soll der Darm entlastet werden. Wenn Sie fastenerfahren sind, können Sie mit einem Einlauf starten. An beiden Fastentagen sollen alle auf üppige Mahlzeiten verzichten, stattdessen nur eine Suppe zu sich nehmen. Wem eine reine Brühe zu wenig ist, kann daraus eine Gemüse-Suppe mit Einlage wie Reis, Quinoa oder Grießklößchen zaubern. Als Getränk eignen sich gerade in der ersten Zeit Wasser und Kräutertee sowie grüner Tee. Besonders empfehlenswert sind gute Mineralwässer oder Heilwässer. Sie sollten einen Anteil von mindestens 100 Milligramm Magnesium und 250 Milligramm Kalzium pro Liter aufweisen. Ein hoher Hydrogencarbonat-Anteil (ab circa 1300 Milligramm / Liter) lindert Magenprobleme, ein hoher Sulfatgehalt (ab 1200 Milligramm / Liter) wirkt anregend auf die Darmfunktion – sinnvoll bei Verstopfung. So viel zum leiblichen Wohl. Die vier Wohlfühlwochen sind aber auch eine Auszeit von Unruhe und karussellartig kreisenden Gedanken. Denn der Darm ist in besonderem Maße anfällig für Stress. Hundert Millionen Nervenzellen im Verdauungssystem stehen in Kontakt zum Gehirn und alarmieren in hektischen Situationen das vegetative Nervensystem. Verschaffen Sie sich so viel Freiraum wie möglich, um zumindest in diesen Wochen zur Ruhe zu kommen. Dabei helfen auch Bewegungseinheiten, die bei diesem Programm nicht fehlen dürfen. Anregungen dazu finden Sie ebenfalls in diesem Wohlfühl-Plan für den Darm.
Auf einen Blick
Wohlfühlkur für den Darm
Dieser praktische Leitfaden des Reformhaus® Experten Martin Rutkowsky ist der perfekte Begleiter für Ihre Darmkur. Mit wohltuenden Rezepten: „Alles Gute für den Darm“, Königsfurt-Urania Verlag, 16,95 Euro
1. Woche
Starten Sie Ihre Wohlfühlkur am besten an einem freien, nicht verplanten Wochenende. Das schafft Raum für eine mentale Einstimmung und Vorbereitung auf die ersten Schritte. Gemüsesuppen sind auch in der nächsten Woche eine ideale Mahlzeit. Am besten Sie legen sich gleich zu Beginn einen Vorrat an selbst gemachter konzentrierter Gemüsebrühe an. Sie hält sich im Kühlschrank etwa eine Woche. Sie können sie portionsweise einfrieren und sie ist dann natürlich entsprechend lange haltbar. So geht's Suppengrün, gern auch zusätzlich Möhren, Lauch, Kräuter oder andere Gemüsesorten (außer Kohl, der den Geschmack sehr stark dominiert) in kleine Stücke schneiden, alles waschen. Fügen Sie frischen Ingwer, eine Zwiebel (mit Schale), je nach Vorliebe Gewürze, getrocknete Tomaten (ohne Öl) und Pilze hinzu. Alles in einem großen Topf mit kaltem Wasser aufsetzen. Aufkochen und dann auf kleiner Flamme anderthalb Stunden köcheln oder ziehen lassen. Je mehr Gemüse verwendet wird, desto intensiver ist der Geschmack.Freitag
Sonnabend und Sonntag
Drinnen: Schauen Sie einfach aus dem Fenster und zwar mal richtig lange, mindestens eine Viertelstunde. Nehmen Sie wahr, was an Gedanken auftaucht. Ist es unangenehm, konzentrieren Sie sich wieder auf etwas, das Sie draußen sehen und lassen negative Impulse wie die Wolken vorbeiziehen.
Draußen: Ist Gehen nicht etwas Wunderbares? Schlendern Sie eine halbe oder ganze Stunde durch die Natur, den Park oder durch Ihr Viertel. Sie müssen keine Schritte zählen oder ein Ziel erreichen. Schauen Sie sich den Weg an, als wären Sie zum ersten Mal hier oder als Alien zu Besuch auf der Erde.
No-Waste-Tipp: Alle Reste, die beim Gemüseschnippeln entstehen, aufbewahren und verwenden.
2. Woche
Auch in der zweiten Woche ist Enthaltsamkeit bei Zucker, Weißmehl, Alkohol und bei der Kalorienmenge angesagt. Zwei Mahlzeiten am Tag plus eine lange Pause über Nacht stehen auf dem Programm. Halten Sie durch, viele haben jetzt ein kleines Motivations-Tief. Doch eigentlich müssten sich schon Verbesserungen bemerkbar machen. Wirkt die Haut nicht schon etwas besser durchblutet am Morgen? Fühlen Sie sich nicht insgesamt etwas leichter und unbeschwerter? Nutzen Sie das Wochenende für eine kleine Innenschau.
Bei der Lust auf Süßes sind Trockenfrüchte erlaubt – aber nur sehr wenige – eine gedörrte Dattel, Aprikose oder Pflaume sind okay. Sie binden im Darm Flüssigkeit, quellen und bringen die Verdauung in Schwung.
3. Woche
Die lange Essenspause über die Nacht mit 16 Stunden sollten Sie weiterhin einhalten. Zwei Mahlzeiten in den übrigen acht Stunden sind ideal, doch kleine Zwischensnacks sind auch okay. Dieses intermittierende Fasten ist die eleganteste Methode, um in diesen Wochen die Nahrungszufuhr zu beschränken und den Darm so zu entlasten. Studien deuten darauf hin, dass Intervallfasten dazu führt, dass durcheinandergeratene Botenstoffe in der Darmflora wieder sortiert werden. Sie sind wichtig für die Kommunikation zwischen Bauch und Kopf. Resultat: Wir fühlen uns glücklicher. Vor allem der Verzicht auf Alkohol, Süßigkeiten und Weißmehlprodukte verlangt eine Menge Disziplin. Schreiben Sie weiterhin täglich auf, wie es Ihnen geht. Ergänzen Sie ab jetzt Ihre Notizen mit einer Dankesliste: Notieren Sie fünf Situationen, Dinge oder Momente, für die Sie dankbar sind. Probieren Sie es aus.
Viele finden eine solche Liste peinlich, aber tatsächlich führt diese Erinnerungsübung dazu, dass wir uns viel deutlicher wahrnehmen und den Fokus auf die angenehmen Dinge des Lebens legen.
4. Woche
Sie haben ungünstige Ernährungsgewohnheiten durchbrochen, ihr Darm dürfte sich schon gut erholt haben. In dieser Woche fördern Sie die richtige Besiedlung des Darms. Die Verdauung soll gegen Störungen immun und insgesamt eine Resilienz gegen äußere sowie innere Einflüsse entwickelt werden. Legen Sie jetzt die Basis für einen sanften Übergang zum Alltag nach der Kur. Was können Sie von den Wohlfühlwochen bewahren? In dieser letzten Darm-Wohlfühlwoche sollten Sie noch eine 16 Stunden Auszeit für den Darm einhalten. Danach sind 10 Stunden beziehungsweise 14 Stunden Essenspause empfehlenswert. Eine gerade veröffentlichte Studie mit Übergewichtigen zeigte, dass diese Zeit schon ausreichte, um Gesundheitsparameter positiv zu verändern.
Ayurvedisches Reinigungsritual für den Darm
Dabei wird das Trinken mit Bauchbewegungen kombiniert. Nehmen Sie sich dafür mindestens einen Vormittag Zeit, die Reinigung erfolgt immer auf nüchternen Magen. Achtung: Glaubersalz nicht bei Reizdarm oder entzündetem Darm anwenden.So geht's
Seminartipp
Vierteilige Weiterbildung mit IHK-Zertifikat Mehr Informationen unter www.akademie-gesundes-leben.de oder telefonisch: 06172 / 300 98 22
In dieser Seminarreihe mit IHK-Zertifikat machen Sie sich fit für Ernährungsberatung, Naturheilkunde und ganzheitliche Gesundheit. Psychosomatik, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und andere Gesundheitsstörungen werden naturheilkundlich beraten. Als Gesundheitsberater / in IHK steht Ihnen ein breiter Markt offen. In der Intensivausbildung wird fundiertes Wissen über Bewegung und richtig dosiertes Training mit viel Praxis verbunden.
Autor:in: Yvonne Hagen