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Erkältung (grippaler Infekt) – vorbeugen und behandeln  

Mit einem kräftigen Immunsystem sind wir gegen Infekte gut gewappnet

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© Kathrin Ziegler / gettyimages.de

Es geht wieder rum. Erkältungen sind zwar harmlos, aber lästig. Gut, dass wir einiges tun können, damit es uns schnell besser geht - oder am besten gar nicht erst erwischt.

Jeder Erwachsene hat im Jahr zwei bis vier Mal eine Erkältung - na ja, rein statistisch. Denn generell gilt: Wer ein schwaches Immunsystem hat, unter Stress und Schlafmangel leidet, ist anfälliger. Mehr als 200 verschiedene Viren können eine Erkältung auslösen. Sie gelangen durch Mund, Augen oder Nase in den Körper und auf die Schleimhäute des Rachens und der Nase. Ist das Immunsystem dann nicht stark genug, um die Eindringlinge abzuwehren, kommt es zu den typischen Symptomen, wie Hals- und Schluckbeschwerden, zäher Schnupfen und Husten.

Warum sind wir gerade im Winter anfälliger für Erkältungen?

Im Winter funktioniert die Selbstreinigung der Atemwege und ihrer Schleimhäute wegen Kälte und trockener Heizungsluft schlechter - deshalb ist besonders in der kalten Jahreszeit Erkältungssaison. Dazu kommt, dass wir uns mehr drinnen treffen und uns in geschlossenen Räumen einfach noch leichter anstecken können. Vielleicht gelingt es uns im Winter auch weniger gut, uns durch eine vitalstoffreiche Ernährung und Bewegung an der frischen Luft fit zu halten. Und nicht zu vergessen: Im Winter sinkt der natürliche Vitamin D Spiegel aufgrund der geringeren Sonnenstrahlung. Gerade dann, wenn wir es am meisten brauchen, denn das Sonnenvitamin ist auch wichtig für die körpereigene Infektabwehr.

Grippaler Infekt oder Grippe?

Eine Erkältung wird auch als grippaler Infekt bezeichnet. Im Gegensatz zur echten Grippe - bei der Influenza-Viren im Spiel sind - verläuft eine Erkältung aber viel harmloser. Die Erkältungsviren befallen vor allem die oberen Atemwege, oft auch verbunden mit etwas erhöhter Temperatur und leichteren Kopf- und Gliederschmerzen. Die meisten Symptome klingen nach rund einer Woche wieder ab. Eine Grippe mit Influenza-Viren ist mit einem starken Krankheitsgefühl verbunden, beginnt im Gegensatz zur typischen Erkältung sehr plötzlich und kann langwierig sein. Die Betroffenen haben deutliche Kopf- und Gliederschmerzen, bekommen Fieber und fühlen sich extrem abgeschlagen und müde.

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© izusek / gettyimages.de

Ob beruflich oder privat: im engen Kontakt ist das Ansteckungsrisiko höher

Erkältung vorbeugen: das Wichtigste in Kürze

Was können wir vorbeugend tun? Sie ahnen es: ausreichend schlafen, Stress reduzieren, uns vitalstoffreich ernähren und ausreichend bewegen. Denn das ist es, was unser Immunsystem stark macht.

Genug Schlaf ist die beste Grundlage

Es ist wissenschaftlich bestätigt - wenig Schlaf macht Menschen deutlich anfälliger für Erkältungen. Eine Studie der University of California zeigt das eindrucksvoll: Wer weniger als sechs Stunden pro Nacht schlief, war 4,2-mal so anfällig für eine Erkältung wie jemand mit mindestens sieben Stunden Schlaf. Wer weniger als fünf Stunden schlief, war sogar 4,5-mal stärker gefährdet.

Chronischer Stress erhöht die Anfälligkeit

Ein dauerhafter Überschuss des Stresshormons Cortisol unterdrückt das Immunsystem und schwächt die Gesamtabwehrleistung. Häufige Infekte können die Folge sein. Daher gilt gerade in der nasskalten Jahreszeit: Entspannen Sie sich. Zum Beispiel mit Atemübungen oder Meditationstechniken.

Bewegung stärkt effektiv das Immunsystem

Wer körperlich aktiv ist, leidet seltener an Infekten. Denn mit Sport und Bewegung trainieren wir auch unser Immunsystem: die Abwehrzellen werden mobilisiert und vermehren sich. In der Natur ist die Wirkung sogar noch besser, vor allem im Wald. Also ab nach draußen!

Gut gewappnet durch gesunde Ernährung

Eine vorwiegend pflanzliche Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Beeren, Nüssen und Vollkornprodukten versorgt uns mit notwendigen Vitalstoffen, die immunstärkend, antiviral und antibakteriell wirken. Neben den Vitaminen und Mineralstoffen enthält eine abwechslungsreiche Pflanzenkost auch eine Fülle gesundheitsfördernder sekundärer Pflanzenstoffe.

Heilpflanzen mit Schutzwirkung nutzen

Wer zu häufigen Infekten neigt, kann von den stärkenden und immunmodulierenden Eigenschaften von Ginseng profitieren, zum Beispiel durch eine Kur mit Rotem Ginseng über mehrere Wochen. Einen mehr spontan schützenden Effekt hat Cistus: Bei erhöhter Ansteckungsgefahr unterstützt Cistus die Abwehr von Viren durch die Bildung einer physikalischen Barriere auf den Schleimhäuten von Mund und Rachen.

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© VICUSCHKA  / gettyimages.de

Kohlgemüse unterstützt das Immunsystem

Was tun bei den ersten Anzeichen einer Erkältung?

Wenn wir ein erstes Kratzen im Hals merken, niesen und die Nase anfängt zu laufen, kämpft unser Immunsystem gegen die Erkältungsviren. Schafft der Körper es dann, die noch geringe Virenanzahl einzudämmen, kann der Verlauf des Infektes deutlich abgeschwächt oder der volle Ausbruch sogar verhindert werden. Was tut uns jetzt gut? Spaziergänge an der frischen Luft, aber erst mal kein Sport, und möglichst auch keine übermäßige Stressbelastung - so kann sich das Immunsystem auf die Bekämpfung der Krankheitserreger konzentrieren.

Jetzt wichtige Vitamine und Mineralstoffe zu sich nehmen

Zink brauchen wir für unsere Abwehr und es hat auch eine direkte antivirale Wirkung. Studien zeigen positive Effekte, wenn innerhalb von 24 Stunden nach den ersten Symptomen mit der Einnahme von Zink begonnen wird: 75 mg täglich, am besten als Lutschtabletten, über wenige Tage. Oder vorbeugend 15 bis 20 mg Zink täglich.

Vitamin C, das wissen wir alle, stärkt unser Immunsystem. Bei Erkältungen oder anderen Infekten schleust der Körper Vitamin C aus dem Blut in die Abwehrzellen. Es reichert sich in den Immunzellen an und wird bei der Bekämpfung von Krankheitserregern verbraucht. Daher zu Beginn und in der Akutphase eines Infektes am besten mehrmals täglich Vitamin C ergänzen.

Viren und Bakterien stoppen mit natürlichen Helfern

Cistus hilft nicht nur vorbeugend, sondern auch, wenn schon Symptome da sind. Die enthaltenen Polyphenole verhindern das Andocken der Viren, so dass die Infektion milder verlaufen kann.

Thymian ist durch das enthaltene ätherische Öl antiviral und antibakteriell. Neben den entzündungshemmenden Eigenschaften hat die vielseitige Pflanze auch positive Effekte bei Husten.

Manuka Honig wirkt antibakteriell, auch im Hals- und Rachenbereich, und kann daher bei den ersten Symptomen hilfreich sein. Der Wirkstoff, auf den es ankommt, ist Methylglyoxal (MGO). Je höher sein Gehalt, desto stärker die Wirkung.

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© AnnaStills / gettyimages.de

Abwarten und Tee trinken, ist das Motto bei Infekten

Erkältung - voll erwischt - was nun?

Ausruhen! Wenn wir erkältet sind, verspüren wir meist auch den Wunsch, uns zurückzuziehen. Das hat die Natur schlau eingerichtet und wir sollten auf dieses Bedürfnis hören. Zum einen, damit wir unser Umfeld nicht anstecken, zum anderen, weil der Körper jetzt Ruhe braucht. Also nicht überanstrengen, Herz und Kreislauf schonen und die Heilungskräfte des Körpers ihre Arbeit machen lassen. Denn wenn die Erreger sich weiter ausbreiten, könnte es zu Komplikationen kommen, wie einer Nebenhöhlen- oder Mittelohrentzündung.

Schnupfen

Einer verschnupften Nase helfen Inhalationen mit warmem Dampf, zum Beispiel mit Thymian und Kamille. Der Dampf befreit die Nase und lässt die Schleimhäute abschwellen. Und: viel trinken, am besten Holunderblütentee oder Lindenblütentee, die gleichzeitig das Schwitzen fördern.

Husten

Gegen Husten gibt es gut wirksame Arzneipflanzen, zum Beispiel als Tee oder Frischpflanzensaft: Bei fest sitzendem Bronchialhusten helfen schleimverflüssigende Heilpflanzen, wie Thymian, Fenchel oder Primelwurzel. Bei Reizhusten sind es lindernde Heilpflanzen, wie Huflattich, Spitzwegerich, Isländisch Moos oder Eibischwurzel, die beruhigende Schleimstoffe enthalten.

Halsschmerzen

Wenn der Hals schmerzt, helfen desinfizierende, entzündungshemmende Arzneipflanzen, allen voran der Salbei. Zum Beispiel als Tee zum Trinken oder Gurgeln. Auch Propolis, das Kittharz der Bienen, wirkt desinfizierend und schmerzlindernd bei Halsbeschwerden.

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© Elva Etienne / gettyimages.de

Thymian hat entzündungshemmende Eigenschafte

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Autor:in: Doreen Thal-Henschel