Power-Heilkraut gegen Infekte: Cistus
Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer erläutert die Wirkung
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Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer, Reformhaus® Experte und Verfechter der wissenschaftlich begründeten ganzheitlichen Medizin, empfiehlt Cistus zur unterstützenden Therapiebegleitung.
Als junger Arzt bin ich selbst schwer an einer Lungenentzündung mit Legionellen erkrankt. Erst die Kombination mit drei Antibiotika hat mich gerettet. Gegen immer mehr dieser Medikamente haben Keime inzwischen Resistenzen entwickelt. Auch Infektionen mit multiresistenten Keimen sind immer schwieriger zu heilen. Dringend benötigt werden darum neue Arzneimittel sowie die Identifikation von Pflanzen bzw. ihrer Inhaltsstoffe zur Immunstärkung und antibakteriellen bzw. antiviralen Behandlung. Die seit Jahrtausenden bekannte Wirkung der Zistrose (Cistus) könnte hier eine Lücke schließen.
Cistus ist ein sehr altes Heilkraut
Die Zistrose ist ein sehr altes Heilkraut. Sie wurde bereits vor 2.500 Jahren erfolgreich zur Desinfektion und Wundheilung, bei Hautproblemen, Durchfällen und Infektionen sowie auch zur Prophylaxe gegen Infektionen eingesetzt. Diese geschichtlich überlieferten Anwendungsgebiete finden heute zunehmend wissenschaftliche Bestätigung. Verantwortlich für die Wirkung sind die in der Zistrose enthaltenen Polyphenole. Sie verfügen über herausragende antivirale, antibakterielle und adstringierende Eigenschaften. Wissenschaftlich erfolgreich in der präventiven und akuten Anwendung untersucht ist die Zistrose bei:
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Selbst gemachter Cistus-Tee
Bei den genannten Beschwerden sowie allgemein bei grippalen oder bakteriellen Infekten empfehlen wir zweimal täglich Tee aus dem getrockneten Kraut der Zistrose (Cistus incanus oder Cistus Creticus).
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Zubereitung: 1,5 g (etwa 1 TL) getrocknetes Zistrosenkraut mit 200 ml kochendem Wasser übergießen und zugedeckt etwa 15 Minuten ziehen lassen. Abseihen und trinken.
Mein persönlicher Geschmacks-Tipp: Falls Ihnen der pure Cistus-Tee zu krautig schmeckt, können Sie ihn nach Belieben aromatisieren. Dafür 150 g Zitrosenkraut zum Beispiel mit 50 g Orangenblüten oder 50 g Pfefferminzkraut mischen.
Die Wirkung erfolgt nur solange, wie der Extrakt direkt mit den Erregern in Kontakt kommt. Es ist daher sinnvoll, den Tee über den Tag verteilt in kleinen Schlucken zu sich zu nehmen. Alternativ bieten sich Lutschtabletten an, die man langsam im Mund zergehen lässt. Bei Heilpflanzen ist grundsätzlich immer mit Augenmaß zu behandeln. Ein Behandlungsversuch mit Zistrosenkraut für 2 bis 3 Tage, gerade zu Beginn eines Infekts, lohnt sich. Gehen die Beschwerden nicht sichtbar zurück oder setzt Fieber ein, müssen Sie jedoch ein Arzt aufsuchen.
Autor: Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer