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Alles über den Säure-Basen-Haushalt 

Wie der Körper ihn stabil hält und wie Sie latenter Übersäuerung entgegenwirken

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© Artis777 / gettyimages.de

Der menschliche Körper ist ein Wunderwerk der Natur: Trotz vieler negativer Einflüsse wie einer säureüberschüssigen Ernährung, Umweltgiften und Stress schafft er es, den Säure-Basen-Haushalt mehr oder weniger in Balance zu halten. 

Inhaltsverzeichnis:

  • Was ist der Säure-Basen-Haushalt?
  • Was sind Säuren und Basen? Was ist ein pH-Wert?
  • Pufferorgane und andere Pufferzonen: Entscheidend für den Säure-Basen-Haushalt
  • Kohlensäure-Bicarbonat-Puffer: Stabilisiert den pH-Wert des Blutes
  • Übersäuerung (Azidose): Wenn der Säure-Basen-Haushalt gestört ist
  • Ursachen für Übersäuerung: Wie kommt es zur Störung im Säure-Basen-Haushalt?
  • Übersäuerung: Diagnose
  • Säure-Basen-Haushalt ausgleichen
  • Säure-Basen-Haushalt und Ihre Haut
  • Was hat Ihre Seele mit dem Säure-Basen-Haushalt zu tun?

In der Naturheilkunde herrscht dennoch die Meinung vor, dass Menschen aufgrund ungünstiger Einflüsse zumindest eine latente, chronische Übersäuerung im Körper entwickeln können. Diese leistet dann vielen verbreiteten Krankheiten Vorschub.

Bewiesen ist diese Theorie zwar nicht und daher auch nicht medizinisch anerkannt. Doch es spricht einiges dafür, dass eine ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel oder Stress unsere Regulationsmechanismen überfordern können und uns zumindest ein Stück weit „sauer" machen.

Erfahren Sie hier, wie Sie den Säure-Basen-Haushalt wieder mehr ins Gleichgewicht bringen können, sodass unter Umständen Symptome wie Müdigkeit, Erschöpfung oder Kopfschmerzen zurückgehen. Außerdem erklären wir, was Säuren und Basen eigentlich sind und wie genau der Körper das Gleichgewicht zwischen beiden bewahrt.

Was ist der Säure-Basen-Haushalt?

Der Säure-Basen-Haushalt wird durch einen ausgeklügelten Mechanismus im Körper in Balance gehalten. Ein stabiles Gleichgewicht, vor allem im Blut, ist notwendig, damit die lebenswichtigen Prozesse im Körper wie der Eiweißstoffwechsel zum Beispiel überhaupt ablaufen können. Dabei unterscheidet sich der pH-Wert in den verschiedenen Körperflüssigkeiten beziehungsweise Organen voneinander.

Entscheidend ist, dass im jeweiligen Bereich oder der jeweiligen Flüssigkeit der richtige pH-Wert vorherrscht. Der pH-Wert im Dünndarm ist eher basisch, der von Magensäure stark sauer, der des Blutes wiederum basisch. Der menschliche Speichel weist einen eher neutralen pH-Wert auf, während das Bauchspeicheldrüsensekret stark basisch ist. Der Säure-Basen-Haushalt muss gut ausbalanciert sein – dafür arbeitet der Körper permanent. Schafft er das nicht, kann das schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.

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Was sind Säuren und Basen? Was ist ein pH-Wert?

Es gibt verschiedene Definitionen von Säuren und Basen. Eine ist, dass Säuren Flüssigkeiten sind, die bei einer Reaktion ein Wasserstoffproton (elektrisch positiv geladenes Teilchen) an eine Base abgeben können. Der pH-Wert von Säuren liegt unter sieben. Ein Beispiel für eine saure Lösung in unserem Körper ist die Magensäure. Ihr pH-Wert liegt bei etwa eins, wenn der Magen leer ist. Ein pH-Wert von sieben wiederum bedeutet, dass eine Lösung neutral ist, also weder sauer noch basisch.

Basen sind Lösungen, die in einer Reaktion ein Wasserstoff-Proton aufnehmen können. Ihr pH-Wert liegt über sieben und kann bis zu 14 reichen. Ein Beispiel für eine basische Lösung in unserem Körper ist unser Blut, welches etwa einen pH-Wert von 7,4 aufweist. Basen sind in der Lage, Säuren im Körper zu neutralisieren.

Der pH-Wert (potentia hydrogenii = Lateinisch für: "Konzentration der Wasserstoff-Ionen") gibt an, ob eine Flüssigkeit sauer, basisch oder neutral ist. Der pH-Wert einer Lösung kann zwischen 0 und 14 liegen. Ist er kleiner als sieben, liegt eine Säure vor. Ist er größer als sieben, handelt es sich um eine Base.

Farbige PH-Skala mit Urinteststreifen. Von 1 rot sauer, bis 13 blau basisch.

Mit einem einfachen Urintest lässt sich Ihr Säure-Basen-Haushalt bestimmen.

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Pufferorgane und andere Pufferzonen: Entscheidend für den Säure-Basen-Haushalt

Damit der komplexe Regulationsmechanismus des Säure-Basen-Haushalts funktioniert, braucht es die Unterstützung von Organen und anderen Körperbereichen. Dazu gehören:

  • Die Lunge: Die Lunge trägt zum Säure-Basen-Gleichgewicht bei, indem vermehrt Kohlendioxid abgeatmet wird, wenn zu viel dieses sauer wirkenden Gases im Körper vorliegt. Umgekehrt kann das Organ die Abgabe von Kohlendioxid drosseln, wenn zu wenig davon vorhanden ist.
  • Die Leber: In der Leber werden überschüssige Säuren abgebaut und an die Nieren weitergegeben.
  • Die Nieren: Sie leiten überschüssige Säure mit dem Harn aus dem Körper.
  • Die Haut: Das größte Organ des Menschen entgiftet über den Schweiß und hilft so dabei, Säuren aus dem Körper zu leiten.
  • Das Bindegewebe und die Muskeln: Laut Natur- und Ganzheitsmedizin werden überschüssige Säuren im Bindegewebe eingelagert, denn das oberste Ziel des Körpers ist es, den Blut-pH-Wert konstant zu halten. Ist das Bindegewebe mit zu vielen Säuren belastet, kann es geschwächt werden. Die Durchblutung des Gewebes nimmt ab. Die Folgen können Muskelverspannungen und folglich Rückenschmerzen oder Muskelschmerzen in anderen Bereichen sein.
  • Die Knochen: Liegen zu viele Säuren im Körper vor, kann auch das Bindegewebe als Depot überlastet werden. Dann können Knochen Schaden nehmen, was zu Gelenkschmerzen führen kann. Denn zur Neutralisation überschüssiger Säuren müssen vermehrt basische Reserven aus den Knochen (zum Beispiel Kalzium) freigesetzt werden. Der basische Mineralstoff Magnesium beispielsweise muss verstärkt aus den Zellen abgezogen werden.
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Kohlensäure-Bicarbonat-Puffer: Stabilisiert den pH-Wert des Blutes

Das wichtigste Puffersystem neben den Organen ist der Kohlensäure-Bicarbonat-Puffer. Bicarbonat ist eine Base, die in Verbindung mit Kohlensäure den Säure-Basen-Haushalt im Blut und in anderen Körperflüssigkeiten reguliert. Basen sind im Körper ganz natürlich und auch zahlreich vorhanden. Auf ein Säuremolekül sollen im menschlichen Organismus 20 Basenmoleküle kommen.

Weitere Basen führen wir über unsere Nahrung zu, vor allem über Lebensmittel, die im Körper basisch wirken. Allerdings machen Obst, Gemüse, Salat oder Mineralwasser, in denen viele basisch wirkende Mineralien wie Kalium, Magnesium oder Kalzium stecken, in der Durchschnittsernährung einen eher geringen Anteil aus. Es dominieren bei vielen Menschen die säurebildenden Lebensmittel wie Kaffee, Zucker, Fleisch und Weißmehlprodukte. Die mit der Nahrung aufgenommenen Basen allein würden also nicht ausreichen, um das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper stabil zu halten.

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Übersäuerung (Azidose): Wenn der Säure-Basen-Haushalt gestört ist

Der pH-Wert des Blutes liegt beim Menschen etwa bei 7,4. Er darf lediglich um 0,05 schwanken. Denn andernfalls würden Stoffwechselvorgänge bereits massiv beeinträchtigt werden. Aufgrund einer säurereichen Ernährung und Bewegungsmangel ist das Risiko einer Übersäuerung für den Menschen heute sehr hoch – wenn nicht gegengesteuert wird.

Eine Übersäuerung, also die Anreicherung zu vieler Säuren im Körper, entsteht meist schleichend. Es dauert oft viele Jahre, bis die körpereigenen Puffersysteme überlastet sind und sich die diffusen Symptome einer chronischen latenten Übersäuerung (latente Azidose) einstellen. In dem Fall schafft es der Körper zwar noch immer, den Blut-pH-Wert aufrechtzuerhalten (weshalb Schulmediziner:innen die latente Azidose auch nicht nachweisen können), jedoch sind Bindegewebe, Muskeln und Knochen sowie die Organe schon arg belastet, viele Abläufe im Körper bereits gestört.

In der Naturheilkunde wird dieser Zustand als Ursache für die Entstehung chronischer Krankheiten betrachtet. Die Schulmedizin kann die Übersäuerung mit ihren Methoden erst nachweisen, wenn sich der pH-Wert des Blutes dramatisch verändert, wie bei einer akuten Azidose oder echten Azidose, bei der der pH-Wert im Blut unter 7,35 fällt. Zu diesem lebensbedrohlichen Zustand kommt es etwa im Rahmen eines diabetischen Komas, einer Blutvergiftung, Vergiftung oder einer längeren Hungerperiode.

Symptome eines gestörten Säure-Basen-Haushalts: So erkennen Sie eine Übersäuerung

Ist der Säure-Basen-Haushalt minimal aus dem Lot geraten, der Organismus also leicht übersäuert, kann es nach Ansicht von Naturmediziner:innen mit der Zeit zu folgenden, diffusen Symptomen kommen:

  • Kopfschmerzen
  • Chronische Müdigkeit und schnelle Ermüdbarkeit
  • Erschöpfung
  • Hautprobleme (unreine Haut)
  • Brüchige, spröde und glanzlose Haare
  • Brüchige Nägel
  • Haarausfall
  • Infektanfälligkeit
  • Chronische Entzündungen
  • Unspezifische Verdauungsprobleme
  • Übelkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Schlaffes Bindegewebe
  • Muskel- und Gelenkbeschwerden

Aus naturheilkundlicher Sicht kann Übersäuerung langfristig zu verschiedenen Erkrankungen führen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Osteoporose
  • Rheuma
  • Gicht
  • Allergien
  • Asthma
  • Neurodermitis
  • Übergewicht
  • Diabetes
  • Bluthochdruck
  • Sodbrennen
  • Entzündliche Hauterkrankungen wie Neurodermitis
  • Übergewicht
  • Krebs
  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall
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Ursachen für Übersäuerung: Wie kommt es zur Störung im Säure-Basen-Haushalt?

Schafft es der Körper nicht mehr, die Übersäuerung mit seinen vielen Puffersystemen auszugleichen, zeigen sich die ersten Symptome. Oft dauert es viele Jahre, ehe die ersten Symptome überhaupt bemerkt werden, da sie so diffus sind und sich ganz allmählich einschleichen. Eine Übersäuerung kann folgende Ursachen haben:

  • Eine säureüberschüssige und basenarme Ernährung: Bei einer ungesunden Ernährung werden zu wenige Basen (basische Mineralien) und zu viele Säuren zugeführt. Es besteht also ein Mangel an Basen und ein Überschuss an Säuren. Die wenigen Basen schaffen es nicht, die große Zahl an Säuren zu neutralisieren. So muss der Körper Basen aus den körpereigenen Depots wie den Knochen oder Zellen abziehen.
  • Der geringere Mineralstoffgehalt in pflanzlichen Lebensmitteln infolge ausgelaugter Böden.
  • Vitalstoffmangel, der durch eine ungesunde Ernährung oder eine Aufnahmestörung aufgrund einer Darmerkrankung bedingt sein kann.
  • Der Konsum von Genussgiften wie Alkohol, Kaffee, Zucker oder Nikotin.
  • Üppige Mahlzeiten mit zu vielen Fetten, die den Körper nicht nähren, sondern ihn und seine Organe belasten.
  • Bewegungsmangel: Die durch Inaktivität oder mangelhafte Bewegung entstehende verringerte Durchblutung führt zu Sauerstoffmangel in den Muskeln. In der Folge übersäuern diese, denn es wird unter Sauerstoffmangel vermehrt Milchsäure gebildet. Auch werden Säuren bei Bewegungsmangel nicht ausreichend abgebaut. Das funktioniert unter Bewegung deutlich besser.
  • Übertraining, also ein zu intensives Training, oder fehlende Ruhetage zwischen den einzelnen Trainingseinheiten übersäuern die Muskeln.
  • Schlafmangel begünstigt einen Anstieg der Säurelast im Körper, weil die Säuren bei einem chronischen Schlafdefizit nicht mehr ausreichend abgebaut werden.
  • Eine flache Atmung, die durch langes Sitzen gefördert wird. Diese Atmung ist nicht tief genug, um überschüssiges Kohlendioxid auszuscheiden.
  • Umweltgifte wie zum Beispiel Abgase, Schwermetalle in Nahrungsmitteln, Pestizide in pflanzlichen Lebensmitteln.
  • Chronischer Stress geht mit einem hohen Spiegel des Stresshormons Cortisol einher. Dieses beeinträchtigt auf Dauer die Organe wie die Lunge oder den Darm in ihren Funktionen, wodurch sie überschüssige Säuren nicht mehr so gut ausleiten können.
  • Negative Denkweise und negative Gefühle: Hält das negative Denken länger an oder kommt es häufig vor, trägt das ebenfalls zur Übersäuerung bei. Vor allem anhaltende negative Gefühle wie Wut, Ärger und Traurigkeit machen uns nicht nur seelisch sauer, sondern auch körperlich.
  • Einnahme von Medikamenten wie zum Beispiel Diuretika (Medikamente mit entwässernder Wirkung beispielsweise bei der Therapie von Ödemen, Bluthochdruck und Herzinsuffizienz)
  • Der normale Stoffwechsel: Beim Stoffwechsel, beispielsweise der Fett- oder Kohlenhydratverbrennung, entstehen als Abfallprodukte Säuren.
  • Diäten und radikale Fastenkuren: Durch den Abbau körpereigener Fettdepots entstehen viele sogenannte Ketosäuren, die ein Ungleichgewicht im Säure-Basen—Haushalt auslösen können
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Übersäuerung: Diagnose

Die Diagnose einer Übersäuerung gestaltet sich schwierig, denn vielen Ärzt:innen mangelt es an Bewusstsein für das Thema. Für sie existiert dieses Krankheitsbild nicht, weil sie eine latente Übersäuerung mit den ihnen zur Verfügung stehenden medizinischen Methoden nicht nachweisen können.

In der Naturmedizin hingegen gilt ein chronisch saurer Urin (pH-Wert unter sieben), der mittels pH-Teststreifen zu ermitteln ist, als Anzeichen für eine latente Übersäuerung. Denn bei einem gesunden Menschen schwankt der pH-Wert des Urins am Tag. Morgens ist er sehr sauer, wohingegen er nach den großen Mahlzeiten kurzzeitig basisch wird. Für Schulmediziner:innen ist die hohe Säurelast im Urin lediglich ein Beleg dafür, dass die Puffersysteme des Organismus gut funktionieren.

In der Schulmedizin kann nur eine akute Azidose mit einer Blutanalyse nachgewiesen werden. Fällt der Blut-pH-Wert unter 7,35, liegt eine lebensbedrohliche akute Übersäuerung vor.

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Säure-Basen-Haushalt ausgleichen

Wenn Sie Ihrer Gesundheit einen Gefallen tun möchten und die Übersäuerung im Organismus minimieren wollen, werfen Sie einen Blick in die folgende Liste – bestimmt ist etwas für Sie dabei:

  • Bringen Sie viele basenreiche und nur wenige säurereiche Lebensmittel auf den Tisch. Kochen Sie überwiegend mit frischen Lebensmitteln und meiden Sie Fertiggerichte mit künstlichen Zusätzen.
  • Treiben Sie regelmäßig moderaten Sport.
  • Meiden Sie Alkohol, Nikotin oder Kaffee.
  • Bei starker Übersäuerung können Basenpräparate (Basenpulver mit Mineralsalzen) eingesetzt werden.
  • Starten Sie eine zeitlich befristete Basenfasten-Kur.

Säure-Basen-Haushalt mit basischer Ernährung ausgleichen

Ob ein Lebensmittel basisch oder sauer wirkt, lässt sich nicht am Geschmack erkennen. Bestes Beispiel: die Zitrone. Obwohl sie einen sauren Geschmack aufweist, wirkt sie im Stoffwechsel basisch. Gleiches gilt für Obstessig oder Grapefruits. Süße Lebensmittel wiederum sind trotz der angenehmen „Streicheleinheit für die Seele" starke Säurebildner. Für eine basische Ernährung sollten Sie überwiegend zu folgenden Lebensmitteln greifen:

  • Gemüse wie Salate, Gurken, Tomaten, Zucchini, Kartoffeln
  • Obst (frisches oder Trockenobst), zum Beispiel Zitrusfrüchte, Äpfel, Bananen
  • Kräuter wie Basilikum, Rosmarin, Salbei, Oregano
  • Gewürze, etwa Pfeffer, Chili, Curry, Kurkuma
  • Sprossen (Soja- oder Bambussprossen)
  • Samen wie Sonnenblumenkerne, Chiasamen, Leinsamen
  • Nüsse (Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln, Cashew, Pistazien)
  • Keimlinge wie angekeimte Haferflocken oder angekeimter Weizen
  • Pflanzliche Öle wie Olivenöl, Walnussöl, Rapsöl, Weizenkeimöl, Kürbiskernöl, Leinöl
  • Pilze (Champignons)
  • Stilles Wasser, mineralreiches Mineralwasser, ungesüßte Kräutertees wie "Basentees" oder grüner Tee, Gemüsesäfte, Gemüsebrühe, verdünnte Obstsäfte ohne Zuckerzusatz

Folgende saure Lebensmittel sollten Sie hingegen – wegen ihrer (stark) säurebildenden Wirkung im Organismus – meiden, beziehungsweise einschränken:

  • Fleisch und Wurst
  • Fisch und Meeresfrüchte
  • Milch und Milchprodukte (Käse, Joghurt)
  • Eier
  • Zucker und süße Speisen
  • Getreide (Brot, Nudeln, Reis), vor allem Weißmehle und -erzeugnisse
  • Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen, Bohnen
  • Zuckerhaltige Getränke (Limonade, Energy Drink)
  • Getränke mit Kohlensäure
  • Alkohol wie Rotwein, Weißwein, Bier
  • Kaffee

Laut Expert:innen ist es nicht notwendig, säurebildende Lebensmittel komplett zu meiden, denn sie enthalten auch wertvolle Nährstoffe. Dies gilt besonders für gesunde Menschen, bei denen die Puffersysteme gut funktionieren.

Doch um eine stärkere Übersäuerung abzumildern, ist ein Verzicht saurer Lebensmittel ratsam – besonders, wenn schon chronische Erkrankungen wie Gicht oder Bluthochdruck bestehen. In dem Fall ist auch der Bedarf an basischen Mineralien wie Kalzium, Natrium, Magnesium und Kalium erhöht, um die vielen Säuren zu neutralisieren.

Wird der Mangel nicht mit Basen ausgeglichen, hat der Körper keine Wahl: Er muss an seine gespeicherten Mineralien-Depots heran. Er löst beispielsweise Kalzium aus den Knochen, zieht Magnesium aus den Zellen ab. Der so entstandene Mineralstoffmangel kann mit einer Vielzahl von Beschwerden wie Muskelschmerzen, Müdigkeit oder Gelenkschmerzen einhergehen.

Gut zu wissen

Im Grundsatz sollte das Verhältnis von Basen zu Säuren in der Ernährung bei 80 zu 20 liegen. Wichtig ist, dass regelmäßig viele basische Nährstoffe wie Kalzium, Kalium oder Magnesium über die Nahrung zugeführt werden.

Säure-Basen-Haushalt mit Sport ausgleichen

Übersäuerung lässt sich gut mit regelmäßigem Sport entgegenwirken. Denn durch Muskelaktivität nimmt die Durchblutung zu, der Körper wird besser mit Sauerstoff versorgt, Säuren werden verstärkt abgebaut. Da auch die Atmung beschleunigt wird, kann die Lunge mehr saures Kohlendioxid ausscheiden. Die Haut gibt beim Sport über den Schweiß vermehrt Säuren ab.

Treiben Sie zwei- bis dreimal pro Woche eine halbe Stunde lang moderaten Ausdauer- oder Kraftsport – am besten im Wechsel. Und ohne zu übertreiben! Denn Überanstrengung fördert wiederum das Entstehen von Säuren. Viel wichtiger als die Intensität ist die Regelmäßigkeit des Trainings.

Achten Sie bei sportlicher Betätigung auf eine ausreichende Wasserzufuhr, am besten in Form eines mineralstoffreichen Mineralwassers mit einem Gehalt von über 1.000 Milligramm Hydrogencarbonat, mit reichlich Kalzium und Magnesium. Zwei bis drei Liter dürfen es an Tagen mit Sport gerne sein. Denken Sie daran, dass Sie mit dem vermehrten Training auch die Basenzufuhr erhöhen, also mehr Lebensmittel mit Magnesium, Kalium und Kalzium konsumieren. Denn der Bedarf an Elektrolyten erhöht sich mit zunehmender Beanspruchung des Körpers.

Übersäuerung mit Heilpflanzen entgegenwirken

Heilpflanzen, die die Entgiftung und Entsäuerung im Körper fördern, sind die folgenden:

  • Brennnessel: Die Heilpflanze regt die Harnproduktion an und unterstützt die Entsäuerung des Körpers über die Nieren. Die Blätter können zur Bereitung eines Tees verwendet werden.
  • Schachtelhalm: Die Heilpflanze erhöht die Harnbildung und fördert somit die Ausscheidung von Säuren. Aus dem Kraut kann ein Tee zubereitet werden.
  • Löwenzahn: Er regt den Stoffwechsel an, stärkt die Leber und fördert die Entsäuerung über den Harn, indem die Urinproduktion angekurbelt wird. Löwenzahn kann als Salat gegessen werden. Alternativ können die getrockneten Blätter oder die Wurzel als Tee verwendet werden.

Säure-Basen-Gleichgewicht verbessern mit Basenmitteln

Oftmals reicht eine basenreiche Ernährung nicht aus, um eine schon länger bestehende Übersäuerung in den Griff zu bekommen. In diesem Fall können Ergänzungspräparate wie Kalium oder Magnesium in Form von Kapseln die Übersäuerung abmildern, indem Sie dem Körper Basen zur Verfügung stellen.

Möglich ist auch die Einnahme von Basenpulver, das verschiedene Mineralsalze enthält. Mit der Kombination von Kalium, Kalzium, Natrium und Magnesium auf Citrat- oder Carbonatbasis lässt sich der Körper schneller wieder in seine natürliche Säure-Basen-Balance bringen. Diese Mittel sollten allerdings nur zeitweilig im Rahmen von (regelmäßigen) Kuren zum Einsatz kommen, bis sich der Körper regeneriert hat. Sie dürfen aber keineswegs eine gesunde Ernährung ersetzen. Sie sollten sie als Ergänzung zu einer basenreichen Ernährung betrachten, um das Säure-Basen-Gleichgewicht schneller zu erreichen. Kommen Sie gerne in Ihr Reformhaus®, um sich umfassend zu diesem Thema beraten zu lassen und eine gute Strategie im Einsatz und Umgang mit „Hilfsmitteln“ wie Basenpulver und Co. zu erarbeiten.

Gesunde Menschen, die sich vollwertig ernähren, benötigen in der Regel keine Basenmittel. Für Menschen mit Beschwerden, die auf Übersäuerung hindeuten, oder bei chronischen Erkrankungen können sie aber eine gute Unterstützung für den Körper sein und Symptome lindern helfen.

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Säure-Basen-Haushalt und Ihre Haut

Auf jedem Quadratzentimeter Haut befinden sich 200 bis 400 Schweißdrüsen. Und unser Körper hat zirka zwei Quadratmeter Haut mit mehreren Hunderttausend Schweißdrüsen, die täglich rund einen halben Liter Flüssigkeit ausscheiden und damit auch Stoffwechselprodukte, die den Körper belasten könnten. Diese natürliche Reinigungsfunktion der Haut können wir nutzen und zudem aktiv unterstützen.Basische Bäder, Duschen oder Fußbäder regen nicht nur die Entsäuerung an, sie sorgen auch für samtweiche Haut ohne Pickelchen. Noch intensiver können die basisch-mineralischen Wirkstoffe aktiv werden, wenn Sie mit einer Bürstenmassage den Kreislauf und Stoffwechsel anregen. Mit langen, kreisenden Bewegungen zuerst vom Fuß bis zum Oberschenkel, danach über den rechten, dann den linken Arm mit einer trockenen Bürste kreisförmig streichen. Es folgen Schultern, Brust und Bauch sowie der Rücken. Eine Abreibung mit Apfelessig hilft der Haut ebenfalls beim Entgiften. So geht‘s: Handtuch in heißes Wasser tauchen und auswringen, 1 TL Apfelessig auf dem Tuch verteilen und damit den Körper abreiben. Die Reihenfolge ist wie bei der Bürstenmassage oben von den Füßen Richtung Herz.

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Was hat Ihre Seele mit dem Säure-Basen-Haushalt zu tun?

Andauernder Stress wirkt sich negativ auf die Säure-Basen-Bilanz aus. Die Stresshormone Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin beeinflussen unseren Stoffwechsel. Außerdem verspannen sich die Muskeln in stressigen Zeiten. Auch das kann bewirken, dass Säure schwerer abgebaut wird. Deshalb sind entspannende Momente extrem wichtig für das Wohlbefinden. Wichtig ist auch, nach Bädern oder Abreibungen Ruhezeit einzuplanen oder sie vor dem Schlafengehen anzuwenden, damit der Körper genug Zeit zur Regeneration hat. Diese Atemübung, die im Liegen ausgeführt wird, hilft, verspannte Atmung zu lockern und in einen ruhigen Atemfluss zu kommen: Auf den Rücken legen, Handflächen auf dem Unterbauch oberhalb der Beckenknochen platzieren, sodass Sie die Atembewegung fühlen können. Mit geschlossenem Mund durch die Nase tief in den Bauch atmen, Luft 5 Sekunden anhalten und dann ganz langsam durch den Mund entweichen lassen. Nach dem kompletten Ausatmen wiederum 5 Sekunden warten, ehe Sie erneut einatmen. 5-mal wiederholen.

Auch Musik kann sehr entspannend wirken – ganz gleich, ob wir sie hören und selber machen. Wer kein Instrument spielt, kann einfach mal auf dem Tisch trommeln oder singen. Die Verbindung mit der Natur ist ebenfalls eine gute Möglichkeit abzuschalten. Gönnen Sie sich zwei- bis dreimal in der Woche einen Gang in den Stadtpark oder in den Wald und achten Sie dort bewusst auf die Naturgeräusche: Laubrascheln, Vogelgezwitscher, den Wind. Keine Zeit, extra wegzugehen? Dann nehmen Sie sich wenigstens fünf Minuten, setzen sich still und mit geradem Rücken auf einen Stuhl, schließen die Augen und stellen sich eine Landschaft vor, in der Sie sich besonders wohl fühlen. Malen Sie sich alles aus: Sonne auf der Haut, warmen Sand, gluckernde Wellen …

Denken Sie auch an ausreichend Schlaf, wenn Sie Ihre Säure-Basen-Balance wiederherstellen wollen. Schlaf ist immer noch die beste Quelle der Regeneration. Wichtig: nicht zu spät ins Bett, für Frischluft im Zimmer sorgen, mindestens drei Stunden vor dem Zubettgehen die letzte Mahlzeit genießen. Und im Bett sind Handy oder Tablet tabu, weil das blaue Licht, das davon ausstrahlt, die Produktion des Schlafhormons Melatonin hemmt.

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Basenfasten : Säure-Basen-Haushalt ausgleichen – den Körper sanft entlasten

Wenn Sie der Übersäuerung so schnell wie möglich Einhalt gebieten möchten, können Sie eine Basenfasten-Kur durchführen. Bei dieser ein- bis zweiwöchigen, vergleichsweise sanften Kur wird eine weitgehend basische Ernährung angestrebt. Sie essen also überwiegend basische Lebensmittel. Wichtig: Beschränken Sie die Kur zeitlich auf maximal zwei Wochen, sonst drohen Vitalstoffmängel, wenn Sie tierische Lebensmittel nicht fachgerecht durch geeignete pflanzliche Quellen ersetzen. Erlaubt sind in der Fastenzeit nur:

  • Obst und zuckerfreie Obstsäfte
  • Gemüse, Gemüsesäfte
  • Pflanzenöle
  • Nüsse
  • Sprossen
  • Gekeimtes Getreide
  • Pilze
  • Kräuter
  • Gewürze
  • Ungesüßte Kräutertees oder grüner Tee
  • Mineralwasser

Weiter Informationen zum Säure-Basen-Haushalt

Hier erhalten Sie einen Überblick zu weiteren Beiträgen, Interviews und Rezepten zum Thema Säure-Basen-Haushalt

Lassen Sie sich auch von unseren Produktempfehlungen inspierieren um Ihren Säure-Basen-Haushalt wieder in Gleichgewicht zu bringen.

Zur Übersicht
Balancierende Steine auf einem abgesägten Baumstamm am Meer

Unser Körper – ein Wunderwerk

Nun haben Sie einen guten Überlick über Ihren Körper und das Zusammenspiel mit dem Säure-Basen-Haushalt bekommen:

Sie haben erfahren, was der Säure-Basen-Haushalt überhaupt ist, was Säuren, Basen, pH-Wert und Puffer sind, wie es zu einer Übersäuerung kommen kann und wie Sie den Säure-Basen-Haushalt wieder ausgleichen können. Dabei spielen, wie könnte es anders sein, die Ernährung ebenso wie Bewegung und eine ausgeglichene Psyche eine große Rolle. Helfen und unterstützen können aber auch Heilpflanzen und Basenmittel.

Probieren Sie es einfach aus, die Stellschrauben kennen Sie jetzt! Schauen Sie sich weiter auf unserer Website um, vielleicht starten Sie mit drei basischen Tagen (Stichwort: Basenfasten) oder buchen gar ein Seminar an der Akademie Gesundes Leben!

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Autor:in: Redaktion