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Klimawandel? Machen Sie Ihren Balkon fit!

Eine Oase für den Sommer

© Halfpoint / gettyimages.de

Wenn es im Sommer richtig heiß wird, freut man sich, wenn man eine kleine grüne Oase zu Hause hat, die Schatten spendet, etwas kühlt und in der man auch etwas ernten kann. Hier lesen Sie, wie Sie so eine Oase auf dem Balkon anlegen und an den Klimawandel anpassen! Und eines ist sicher: Gärtnern macht glücklich und ist Entspannung pur!

Gartenbau in der Stadt gibt es so lange wie es Städte gibt. Aufgrund von kurzer Haltbarkeit der Lebensmittel war es früher sinnvoll, die schnell verderbliche Ware möglichst nah an den Verbraucher:innen herzustellen bzw. anzubauen, meist also im Umfeld der Städte oder auch direkt in ihnen. 

Heute nennt sich das Stadtgärtnern auf Neudeutsch Urban Gardening und ist seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert ein Trendthema. Sogar eine erste Professur für Urban Gardening wurde 2003 an der Humboldt Universität Berlin begründet. 

So vielfältig die Ideen, so vielfältig sind auch die Ziele, die damit verbunden werden. Urban Gardening meint meistens das gemeinsame Gärtnern von Städtern, die keine eigenen Flächen dafür haben und deshalb in Gemeinschaftsgärten und Bürgerbeeten gärtnern. Es steht in zweiter Linie aber auch für das Gärtnern auf Balkon und Terrasse. 

Bei den Zielen geht es von „einfach Freude am gemeinschaftlichen Gärtnern haben“ über „ich möchte eigens gezogenes Gemüse und auch Kräutern ernten“ bis hin zu „ich leiste damit einen Beitrag zur CO2-Reduzierung“. Buchautorin Ulrike Windsperger („Balkongärtnern im Klimawandel“, 2022) bringt den positiven Aspekt mit ins Spiel, dass über das Gärtnern auf Balkon oder Terrasse am Gebäude in Zeiten stetig steigender Temperaturen auch kühle Oasen entstehen können. Sie ergänzt ihren Buchtitel mit der Unterzeile „Von der kühlen Oase bis zum Naschbalkon“. Ertrag zu erzielen bis hin zur Selbstversorgung ist aber nicht für jeden Hauptziel des Gärtnerns. Aber schön ist es doch, wenn auch was für den Genuss am Gaumen dabei abfällt.

© C Westend61 / stock.adobe.com

Die stetig steigenden Temperaturen, im Durchschnitt, wie auch in der Spitze, und auch die zunehmende Trockenheit sind eine Herausforderung beim Gärtnern – ganz zu schweigen von denen für die Landwirtschaft. Balkone und Terrassen heizen sich auf, Pflanzen geraten bei Temperaturen über 35 °C unter Stress. Je weniger Erde sie um sich haben, desto schneller geht das. Im schlimmsten Fall können die Wurzeln die Pflanze nicht mehr versorgen, sie stellt das Wachstum ein. Dass es ihnen schlecht geht, erkennt man daran, dass sie die Blätter abwerfen und/oder Notblüten ausbilden. „Jede Pflanze will überleben und sorgt mit einer vorzeitigen Blüten- und Samenbildung für Nachkommen“, schreibt Ulrike Windsperger.

Lassen wir die Expertin Frau Windsperger jetzt selbst zu Wort kommen:

Reformhaus®: Frau Windsperger, warum sind Sie Expertin fürs Gärtnern daheim geworden?

Ulrike Windsperger: Ich habe Gartenbau studiert und habe als Schwerpunktthema seit über 35 Jahren die Permakultur, also eine Methode, wie ein Garten oder ein Balkon sich selbst erhalten kann, indem er durch entsprechende Planung und Anpflanzung große Erfolge feiern kann, ob es nun Selbstversorgung sein soll oder ob man einen Duftbalkon mit ganzjährigem Blütenflor haben möchte. Meine weiteren Schwerpunktthemen sind Wildbienen und Wildpflanzen bzw. -kräuter.

Ich bin aber auch Imkerin und Kräuterpädagogin und habe Soziologie und Erziehungswissenschaften studiert und in allen Bereichen, z.B. an der Universität, auch gearbeitet. Heute bin ich sehr mit dem Thema Gärtnern beschäftigt und gebe mein Wissen in Vorträgen, Workshops und Seminaren weiter. Ich biete auch Garten- und Balkonberatungen an, damit die Menschen Freude am Gärtnern finden. Ich leiste gern Hilfestellung, um den Erfolg zu sichern.

Wie sind Sie auf das Thema Balkongärtnern im Klimawandel gekommen und warum ist das Buch so wichtig?

Ich hatte früher einen Nord- und einen Südbalkon und betreute einen 2000 qm großen Garten. Ich stellte fest, dass ich viel lieber auf dem Balkon als im Garten gärtnerte und dort alles anbauen konnte, was ich auch im Garten habe. Es ist so viel einfacher am Balkon zu gärtnern, wenn ich die richtigen Voraussetzungen habe, sodass ich nicht ständig gießen muss oder dass mir die Pflanzen verbrennen oder dass es am Balkon zu heiß wird.

Der Klimawandel äußert sich in den letzten Jahren durch immer heißere Sommer, mildere Winter, mehr Trockenheit und längere Vegetationszeiten, also früheren Frühling und längeren Herbst. Das hat erheblichen Einfluss aufs Gärtnern.

Warum das Buch? Das mediale Interesse am Gärtnern und meiner Tätigkeit wuchs und ich kann nicht alles, was ich aus meiner Praxis weiß, in einem Vortrag erzählen. Mein Wissen, auch über die veränderten Bedingungen fürs Gärtnern im Klimawandel, möchte ich mitteilen und auch teilen mit den anderen Gärtnern. Im Buch geht es auch darum, welche Pflanzen sich nicht mehr oder nicht mehr so gut eignen für die heutigen klimatischen Bedingungen und welche Gewinner sind im Klimawandel. Welche Pflanzen brauchen weniger Wasser, weniger Dünger und welche Pflanzen muss ich zu einem anderen Zeitpunkt anbauen? Wir müssen uns neu einstellen und deshalb nun das Buch zum Gärtnern im Klimawandel.

© Bernd Liessmann

Ulrike Windsperger ist Gartenbau- und Permakulturexpertin, Imkerin, Kräuterpädagogin und Autorin

Wie bekomme ich einen guten Start als Neuling beim Gärtnern hin?

Die erste Frage, die ich beantworten muss, lautet: „Was möchte ich bei mir auf dem Balkon haben?“ Dazu mache ich eine Checkliste:

  • Wie groß ist mein Balkon?
  • Wie viel Gewicht kann er tragen?
  • Ist er schattig, ist er sonnig?
  • Hab ich den ganzen Tag Sonne oder nur zu bestimmten Tageszeiten?

Danach kann ich dann alles, was ich dort anpflanzen möchte, aussuchen.

Auch wenn ich nur einen Nord-Balkon habe, kann ich dort eine Menge ernten, nur halt keine Obstsorten. Die brauchen die Sonne, sonst können die Früchte keinen Zucker speichern und werden nicht süß. Auch Blütenpflanzen und vor allem mediterrane Pflanzen wie Rosmarin und Lippenblütler wie Ysop, Basilikum, oder Chili, Paprika, Zitrusfrüchte, Feigen, brauchen in der Regel süd- oder westseitige Sonne. Je kleiner deren Gefäße sind und je höher die Temperaturen, benötigen sie durchaus Verschattung.

Was ist mit Kräutern?

Es gibt jede Menge Wildpflanzen und alles, was grün ist, Spinat, Feldsalat, Postelein, alle Pflücksalate etc. kann ich auch am Nordbalkon anpflanzen. Vor allem auch die Wildkräuter, da schlägt mein Kräuterpädagoginnenherz (lacht). Von Sauerampfer über Löwenzahn bis Vogelmiere, die ein großer Vitamin-C-Spender ist, gibt es eine große Auswahl. Die wahren Schätze sind die Wildkräuter. In ihnen stecken alle Mineralstoffe, Nährstoffe unverändert und nicht eingekreuzt, aus ihnen wurde nichts herausgezüchtet. Sehr viele lassen sich auch auf dem Balkon hegen und pflegen ohne großen Aufwand. Sie erhalten sich fast von selbst.

Es gibt Wildkräuter und Staudengärtnereien, die sich darauf spezialisiert haben. Bezugsquellen für Samen und Pflanzen finden Sie im Buch.

© C Westend61 / stock.adobe.com

Wann und womit fange ich am besten an, wenn ich meinen Balkon bepflanzen möchte?

Es braucht eine gute Planung. Was möchte ich und was hat die Pflanze für Bedürfnisse, welchen Lebensraum benötigen sie?

Dafür habe ich in dem Buch hinten eine große Übersichtstabelle eingestellt, in ihr steht, was die Pflanzen für ein Wurzelsystem besitzen, welchen Nährstoffbedarf sie haben, welchen Lebens Zyklus, welche andere Pflanze ein guter Nachbar ist und auch welche Heilwirkung und Inhaltsstoffe sie haben. Die Tabelle bietet eine gute Orientierung bei der Auswahl. Die Heilwirkung ist mir wichtig, denn manches sieht nicht nur gut aus oder schmeckt gut, sondern es hat auch einen gesundheitlichen Nutzen. Ein Beispiel dafür ist die Kapuzinerkresse. Ich kann am Balkon eine bunte wilde Mischung aus Blumen, Beeren, Kräutern und Gemüse pflanzen und das am besten in Mischkultur.

Sie hatten aber gefragt, wie fange ich an. Also weiter in der Planung: Wie viel Platz brauche ich am Balkon für Tisch und Stühle und ich muss dabei einplanen, dass die Pflanzen den etwas besseren Platz bekommen. Voraussetzung für erfolgreiches Gärtnern ist, dass ich große Gefäße habe, in die ausreichend Erde passt, damit sich die Wurzeln entsprechend besser entfalten. Die Pflanzenerde sollte nicht permanent nass sein. Also darauf achten, dass ein Wasserabfluss möglich ist, sich keine Staunässe bilden kann. Große, aber keine dunklen Gefäße nutzen, die sich bei Sonne aufheizen. Dunkle Gefäße lieber mit hellem Stoff umhüllen, damit die Sonnenstrahlen reflektiert werden. Ganz wichtig ist eine torffreie Erde. Wenn torfhaltige Erde einmal austrocknet, nimmt sie nie wieder Feuchtigkeit auf. Und wir leisten mit dem Nutzen torffreier Erde einen ökologisch sinnvollen Beitrag, weil wir dem Abtorfen von wertvollen, klimaschützenden Mooren keinen Vorschub leisten.

Torffreie Erde ist teurer, aber aus vielen Gründen ökologisch wesentlich sinnvoller. Torfhaltige Erde stammt aus Skandinavien, aus dem Baltikum und aus der Ukraine. Sie muss also von weit her herantransportiert werden. Also lieber eine gute torffreie Erde z. B. aus dem Bioladen kaufen, die auch zertifiziert ist. Das A und O für das Pflanzenwachstum ist eine gute Erde, die belebt ist. Gekaufte Erde ist aber immer gedämpft, das heißt, sie ist steril und ich muss sie beleben, wenn ich ein gutes Pflanzenwachstum haben will. Wie mache ich das? Ich gehe in einen Garten, in dem nicht so viele Hunde herumlaufen, und nehme mit einem Schäufelchen und einem kleinen Karton Maulwurfshügelerde mit und mische die unter die gekaufte Erde. Die Mikroorganismen beleben dann die gesamte Erde.

Und wenn man für die gesunde Selbstversorgung ein Händchen haben will, dann kauft man auch keine Pflanzen aus dem Baumarkt, denn die sind letzten Endes alle mit Pestiziden belastet. Bitte also besser in den zertifizierten Gärtnereien – Naturland, Bioland oder demeter – einkaufen und auch schon gezogene Pflänzchen kaufen, wenn man schneller Erfolg haben will. Fertige Pflänzchen kosten mehr, aber ich sehe schon viel früher etwas und kann vielleicht auch ein bisschen früher schon ernten. Die Qualität macht’s aus, wenn man sich einen schönen Balkon gestalten will.

Worin sehen Sie, abgesehen von der Selbstversorgung, die Vorteile beim Gärtnern?

Der Vorteil blühender Pflanzen ist, dass sie die Bienen und Insekten anlocken. Wir müssen, nachdem die Artenvielfalt von Insekten dramatisch gesunken ist, alles tun, um den Bienen und Wildbienen und überhaupt allen Bestäuber-Insekten, Pollen und Nektar als Nahrung bieten. Das darf in keinem Gemüsebeet und Balkonkasten fehlen!

Und auch für uns selbst ist es ein Gewinn, wenn ich die selbst angebauten Dinge genießen kann und weiß, dass ich dafür etwas geleistet habe. Wir haben eine viel höhere Wertschätzung für die Lebensmittel, als wenn ich sie nur kaufe. Und wir können ja auch ganzjährig gärtnern und ernten!

Ich gönne auch allen Insekten, dass sie an meinen Pflanzen knabbern. Wenn wir das nicht zulassen, dann haben wir Natur nicht verstanden. Seien Sie nicht ärgerlich auf Raupen und Käfer, freuen Sie sich, dass Leben auf ihrem Balkon einzieht. Auch Blattläuse, die haben reichlich Gegenspieler, die scharf darauf sind, sie zu fressen. Vernichte ich die Blattlaus, nehme ich Nützlingen die Nahrung weg. Letztlich auch den Vögeln, die von den Insekten leben. Deshalb sollte man sich an allem freuen, was am Balkon herumkriecht und flattert.

Wichtig ist aber auch, dass wir vertikal gärtnern, damit wir am Balkon oder der Terrasse vertikal und horizontal anbauen und ernten können, z.B. mit Spalieren oder Obstbäumchen, bei denen ich mit Unterpflanzungen noch Flachwurzler wie Radieschen und alle Salatarten anbaue und das Ganze somit optimiere, weil dadurch Mischkulturen entstehen.

Am Spalier lassen sich Obstbäumchen aber auch z.B. Brombeeren, Kiwibeeren oder Wein kultivieren. Diese wärmeliebenden Pflanzen gedeihen auch in kühleren Regionen und im Norden. Kapuzinerkresse kann ich von oben nach unten ranken lassen oder Stangenbohnen, dann haben auch die Schmetterlinge und Bienen wieder etwas davon. Was unbedingt wichtig ist, dass ich zu jeder Pflanze auch die entsprechende unterstützende Pflanze dazusetze. Bei der Tomate käme zum Beispiel ein Töpfchen Genoveser Basilikum dazu. Die schützen sich gegenseitig vor Fraßfeinden und die Tomate zieht andere Bestäuber an als das Basilikum. So habe ich immer einen integrierten Pflanzenschutz.

Tipps fürs Gärtnern

Sie sollten:

  • große Gefäße nutzen mit großem Wurzelraum, mit mindestens 60 cm Tiefe, Breite, Höhe
  • torfffreie Erde kaufen
  • organischen Dünger einsetzen, z. B. von Aries Umweltprodukte www.aries.de
  • biologisch wertvolle Pflanzen kaufen, am besten von regionalen Gärtnereien
  • biologisches Saatgut nutzen, z. B. von www.bingenheimersaatgut.de
  • auf die Bedürfnisse der Pflanzen achten
  • Artenvielfalt herstellen mit passenden Nachbarn in Gemeinschaft
  • bienen- und wildtierfreundlich gärtnern
  • Düngung und Verdunstung stoppen: die Erde immer mulchen, mit Schafwolle oder Laub bedecken oder holen Sie sich Grünschnitt vom Rasen

Was sind aus Ihrer Sicht die gröbsten Fehler, die ich als Anfänger machen kann?

Dass Sie zu viel gießen und nur herumtröpfeln, anstatt nur in der Früh intensiv zu gießen.

Gießen Sie nach Möglichkeit nie in der größten Hitze; das meiste würde verdunsten, statt dass das Wasser an die Pflanzenwurzel kommt. Pflanzen sollte man nicht zu sehr verwöhnen, weder mit zu viel Dünger, noch mit ständigem Gießen. Pflanzenmüssen gefordert werden, weniger gießen fördert deren Wurzelwachstum. Pflanzen nehmen keinen Schaden, wenn sie auch mal ein bisschen schlapp aussehen. Nicht sofort und ständig gießen, sonst versalzt die Erde und die Wurzeln sind ständig im feuchten Milieu, so dass dort Sauerstoff fehlt. Nächster Fehler sind viel zu kleine Gefäße. Wichtig ist sich zu informieren, wie groß wird die Pflanze und welches Wurzelwachstum ist zu erwarten. Sind die Gefäße zu klein, entwickelt sich auch die Pflanze nicht gut und die Erde ist selbst nach dem Gießen zu trocken. Bei zu kleinen Gefäßen wird ständig gegossen und es muss ständig nachgedüngt werden, das ist dann wie Doping für die Pflanzen.

Welches Fazit ziehen Sie?

Selbstversorgung ist möglich, auch auf dem Balkon. Und das achtsame Gärtnern auf dem Balkon, wenn es richtig viele Menschen betreiben, leistet einen großen Beitrag in der Klimakrise. In Deutschland gibt es etwa 58 Millionen Balkone! Noch sind davon erst ca. 25 Millionen bepflanzt. Das könnte ein großartiger Beitrag zur Artenvielfalt sein- sowohl an Pflanzen- und Wildpflanzenarten, die für alle Insekten Pollen und Nektar bieten. Zudem wäre es ein positiver Beitrag zur CO²-Einsparung, weil ich dadurch was ich selbst anbaue, nicht einkaufen muss und sich dadurch Transportwege einsparen lassen. Es ist die Summe aller Balkongärtner:innen die eine Selbstversorgung betreiben, was sich nachhaltig auswirkt, wenn schon jetzt viele Millionen ihren Balkon bewirtschaften.

Wir importieren allein 50.000 Tonnen Heidelbeeren aus Südamerika, meist aus Peru. Mit einer Heidelbeerpflanze am Balkon könnte ich meinen eigenen Bedarf decken. Die Beeren wären frisch, nicht behandelt, nicht gespritzt und nicht transportiert worden. Das Interesse am Gärtnern ist riesengroß, meine Kurse immer ausgebucht. Selbstversorgung am Balkon oder aus dem Garten ist ein wesentlicher ökologischer Beitrag und eine große Freude für den, der es tut. Ein großer Baustein echter Lebensqualität und vor allem Lebensfreude.

© C Westend61 / stock.adobe.com

Unser Buchtipp - Balkongärtnern im Klimawandel

In ihrem Buch „Balkongärtnern im Klimawandel“ (oekom Verlag, 20 Euro) erläutert Ulrike Windsperger, warum und wie Gärtnern überall funktioniert. Das Buch ist voll mit Praxis-Tipps, sehr hilfreich ist eine Pflanzentabelle am Ende.

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Der Inhalt

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  • Kräuterküche & Blütenträume - sinnvoll und sinnlich 
  • Pflanzenheilkunde - Historischer Streifzug von der Steinzeit zur Moderne 
  • Naturheilkunde - Einsatz bei Erkältung, Kopfschmerz, Magen-Darmverstimmung u.a. 
  • Selbstversorgung - Tipps für den Anbau im Garten und auf dem Balkon 
  • Sammeln, Trocknen und Aufbewahren - Hinweise für den Alltag

Informationen: www.akademie-gesundes-leben.de oder telefonisch: 06172 / 300 98 22

Autor: Thomas Götemann