Heavy Metal für den Körper
Fragen und Antworten zum Thema Eisenmangel
© Photographee.eu / stock.adobe.com
Fühlen Sie sich schlapp und müde? Und der nächtliche Schlaf bringt wenig Erholung? Auch mit der Konzentrationsfähigkeit könnte es besser sein? Vielleicht haben Sie zu wenig Eisen im Blut! Woran Sie das erkennen, wer besonders gefährdet ist und wie Sie Abhilfe schaffen – wir beantworten die zehn wichtigsten Fragen zum Thema Eisenmangel.
1. Wie oft kommt Eisenmangel vor?
Weltweit ist es die häufigste Mangelerscheinung. Vor allem Frauen sind betroffen, der Blutverlust während der Menstruation führt schnell zu Eisenmangel, wenn zusätzlich in der Ernährung zu wenig von dem Spurenelement vorhanden ist. Aber auch verschiedene Erkrankungen begünstigen den Mangel. So ist die Eisenmangelanämie, auch als Blutarmut bekannt, selbst in den Industrienationen keineswegs selten. Bis zu 20 Prozent der Frauen haben bei uns nicht genug von diesem wichtigen Mineral im Körper. Eine weitere häufig betroffene Bevölkerungsgruppe sind ältere Menschen.
2. Warum ist Eisen wichtig für uns?
Ohne diesen Mineralstoff überleben wir nicht. Unser Körper ist auf eine regelmäßige Zufuhr angewiesen. Eine Schlüsselrolle hat Eisen beispielsweise bei der Bildung des Hämoglobins, also der roten Blutkörperchen. Der Nährstoff unterstützt den Sauerstofftransport bis in die kleinste Zelle und pusht die kleinen Kraftwerke darin, die Mitochondrien. Es unterstützt Botenstoffe und das Immunsystem. Etwa 70 Prozent des Eisens, das unserem Organismus zur Verfügung steht, fließt ständig durch unsere Blutbahnen. Fehlt es, führt das bei Säuglingen zu Fehlentwicklungen, bei Kindern zu Wachstumsstörungen und Lernproblemen. Bei Erwachsenen zu einer Einschränkung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit. Dazu gehören etwa Myome, Endometriose, die mit einer Entzündung der Gebärmutterschleimhaut einhergeht, aber auch fast alle entzündlichen Krankheiten des Magen- und Darmtraktes wie Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn, Magengeschwüre sowie Hämorrhoiden. Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Zöliakie stören die Speicherfähigkeit von Eisen. Deshalb ist ein Eisenmangel immer auch ein Grund herauszufinden, welche Ursache dahintersteckt. Eine Sonderrolle spielt die Eisenspeichererkrankung. Durch eine genetische Prägung reichert sich zu viel von dem Spurenelement im Darm an. Eine gute Therapie dagegen sind Aderlasse. Diäten und viele einseitige Ernährungsformen bergen das Risiko, dass nicht die ideale Kombination für die Eisenaufnahme gefunden wird. Blutspenden ist eine gute Sache, auch für den Körper. Doch man sollte danach die ausreichende Versorgung mit Eisen im Blick behalten. Sport kann durch vermehrtes Schwitzen zu viel Mineralstoffe aus dem Körper schwemmen. Viele Hochleistungssportler merken es daran, dass sie Leistungseinbrüche haben. Auch ein höherer Blutverlust bei hormonellen Umstellungen, wie er zum Beispiel zum Beginn der Pubertät und der Wechseljahre typisch ist, leert die Eisenspeicher. Der auf Naturheilverfahren spezialisierte Arzt Dr. Markus Pfisterer, Heilbronn, ergänzt: „Viele ältere Menschen sind betroffen, da die Resorptionsfähigkeit von Eisen nachlässt und auch die Ernährung nicht immer optimal ist.“ Viele verlieren einfach den Appetit im Alter. Besonders tückisch ist dann die langsame Verfestigung des Eisendefizits, das sich über Jahre entwickelt. Dr. Gabriele Röhrig, Leiterin der Arbeitsgruppe Anämie bei der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie, sieht Eisenmangel als „Risikofaktor für multifunktionelle Einschränkungen im Alter“. Dabei betont sie, dass niedrige Hämoglobinwerte keineswegs normal seien, nur weil die Menschen alt sind.3. Welche Erkrankungen entziehen dem Körper dieses Spurenelement?
4. Was leert außerdem den Eisenspeicher?
„Das muss keineswegs zwangsläufig zu einem Eisenmangel führen“, erläutert Dr. Pfisterer. „Das lässt sich sehr gut ausgleichen.“ Und Ernährungswissenschaftler Prof. Dr. Markus Keller, der sich wissenschaftlich mit dem Thema beschäftigt hat: „Tatsächlich sind VegetarierInnen und VeganerInnen nicht häufiger von Eisenmangelanämie betroffen als Fleischesser. “VeganerInnen sind oft sogar besser versorgt als MischköstlerInnen. „Allerdings weisen Frauen vor der Menopause sowie Kinder, teilweise unabhängig von der Ernährungsweise, häufiger entleerte Eisenspeicher auf “, so Prof. Keller.5. Welche Rolle spielt eine vegetarische oder vegane Ernährung?
© Yulia / stock.adobe.com
6. Warum ist der Eisen-Bedarf während Schwangerschaft erhöht?
Eisen ist für die Entwicklung des Ungeborenen extrem wichtig. Die Schwangere muss doppelt soviel Eisen zu sich nehmen – für sich und das Baby. Auch in der Stillzeit sollten die Depots gut gefüllt sein, das Kleinkind braucht ausreichend Vitalstoffe für die Zell- und Blutbildung. Wichtig für Schwangere oder stillende Mütter: Phytinsäure hemmt die Eisenaufnahme. Sie ist enthalten in vielen eigentlich gesunden Hülsenfrüchten, Nüssen und Getreiden. Die Phytinsäure wird bei bestimmten Zubereitungsmethoden abgebaut und dann ist der negative Effekt aufgehoben. Das gelingt durch Garen, Einweichen oder das Keimen, etwa von Saaten. Für die vegane Beikost bei Kleinkindern empfiehlt Prof. Keller sogar: „Um die Eisenresorption aus Lebensmitteln zu optimieren, sollten diese eingeweicht, wenn möglich gegart und zusätzlich fein püriert werden.“
Kräuterblut Floradix mit Eisen
Pflanzliches Spezial-Tonikum mit organisch gebundenem Eisen, Fruchtsäften und Arzneikräutern. Es empfiehlt sich ab einem Eisenwert an der unteren Normgrenze. Gute Verträglichkeit durch verteilte Einnahme.
Naturarzt Dr. Pfisterer: „Wir machen eigentlich immer einen Bluttest, um festzustellen, ob ein Eisenmangel vorliegt. Zu uns in die Praxis kommen allerdings auch viele Patienten mit chronischen Erkrankungen.“ Beiden klassischen Symptomen wie allgemeiner Abgeschlagenheit, Blässe und Müdigkeit oder selbst bei unspezifischen Beschwerden wie Nackenschmerzen oder Kribbeln in den Fingern, lohnt eine Untersuchung auf einen Eisenmangel. Dabei gibt es mehrere Diagnosemethoden. Der Hämoglobinwert gibt Auskunft über den Gehalt an Eisen im Blut. Ferritinwerte hingegen sagen etwas aus über die Eisenreserven, also die gespeicherte Menge an Eisen im Körper. „Man muss natürlich immer auch die Ursache bekämpfen“, so Dr. Pfisterer: „Ist die Ernährung in Ordnung? Enthält sie genug Eisen? Oder liegt der Grund im Magen- und Darmbereich, dann nimmt man vielleicht genug Eisen auf, aber es kann nicht richtig verwertet werden. Oder wird zu viel Eisen verloren, etwa durch Menstruationsblutungen oder eine Tumorerkrankung.“ Eisen ist für den Körper ein wertvolles Mineral, doch sind die Speicher gefüllt, kann er es nicht ausscheiden. Deshalb wehrt sich der Organismus gegen eine übermäßige Aufnahme von Eisen. Und zwar mithilfe eines kleinen Eiweißes, das Hepcidin. Es wird in der Leber produziert und hemmt im Darm ein Protein, das den Transport von Eisen ermöglicht. Dann gelangt weniger Eisen in den Blutkreislauf. Das kann bei einem Eisenüberschuss zu Nebenwirkungen führen, im Darm steigen die Entzündungswerte, Magen-Darm-Beschwerden entstehen. Im Prinzip wird immer, wenn wir Eisen zu uns nehmen, auch die Produktion eines Gegenmittels angeregt. Das bedeutet aber auch, dass die Eisenverfügbarkeit sinkt. Es geht also beim ausgeklügelten und komplizierten Eisenstoffwechsel immer um die richtige Balance. Das dreiwertige pflanzliche Eisen ist schlechter vom Körper verwertbar, als das zweiwertige aus tierischen Lebensmitteln. Doch die Bioverfügbarkeit lässt sich verbessern und das ist nicht nur für VegetarierInnen interessant. Prof. Markus Keller: „Durch eine gezielte Kombination eisenreicher pflanzlicher Lebensmittel mit Vitamin C und anderen organischen Säuren wie Zitronen- oder Milchsäure kann die Bioverfügbarkeit deutlich verbessert werden.“ Reicht das nicht aus, ist es sinnvoll, zusätzlich Eisen einzunehmen.7. Wann lohnt ein Test?
8. Was tun, wenn ein Eisenmangel festgestellt wurde?
9. Warum wird Eisen oft schlecht vertragen?
10. Wie können wir unseren Körper optimal mit Eisen versorgen?
Gut zu wissen
Fünf Fragen an unsere Expertin
Reformhaus® Magazin: Wodurch wird eine orale Eisentherapie verträglicher?
Delia Schulz: Studien haben gezeigt, dass der Körper niedrige Dosen besser aufnehmen kann als hohe. Die Regulierung des Körpers ist sehr streng, denn er möchte sich gegen eine Eisenüberladung schützen. Das ist der Knackpunkt bei Floradix® mit Eisen. Man nimmt insgesamt 36,8 mg auf, die in drei Dosen von jeweils 12,3 mg aufgeteilt werden. Das führt definitiv zu besten Ergebnissen. Außerdem ist das Eisen in unserem flüssigen Produkt in zweiwertiger Form enthalten, das ist für den Körper leichter und besser verfügbar. Ein weiteres Plus sind die wichtigen Fruchtsäfte, die von Natur aus säurehaltig sind. Bei hohen Eisendosen ist zu beachten: Je mehr Eisen im Darm liegen bleibt, desto stärker sind meist die Nebenwirkungen und das Risiko eines Therapieabbruchs. Beim Kräuterblut® Floradix® mit Eisen handelt es sich um ein Arzneimittel, das bei Eisenmangel empfohlen wird. Daher ist die Rezeptur hinsichtlich Verfügbarkeit und etwaiger Nebenwirkungen optimiert. Das heißt, es ist angereichert mit Auszügen aus Arzneipflanzen, welche für ihre mild verdauungsanregenden Wirkungen bekannt sind.
Neben dem Klassiker gibt es noch Floradix® Nahrungergänzungsmittel mit Eisen. Was ist das Besondere daran?
Floradix® Eisen für Kinder ist vor allem geschmacklich angepasst, es ist ein bisschen süßer und mit Himbeeren verfeinert. Zusätzlich enthält es die Vitamine B1, B2, B6 und B12 sowie Niacin und Vitamin C, das die Aufnahme von Eisen fördert. Das Floradix® Eisen Sport ist nach den Bedürfnissen von Sportlern entwickelt. Oft ist der Bedarf an Mineralstoffen wie Magnesium, Kupfer und Zink erhöht. Übrigens betrifft das nicht nur Leistungssportler, sondern auch viele, die nach langer Pause wieder eine längere Strecke gehen oder wandern. Wer sehr viel schwitzt, sollte auch immer an Eisen denken. Unser Floradix® Eisen plus B12 vegan zeichnet sich durch Vitamin B 12 aus, das typische Mangelvitamin beim Verzicht auf tierische Produkte. Alle unsere Nahrungsergänzungsmittel sind vegan, mit Ausnahme des Arzneimittels Floradix® mit Eisen – dieses enthält Honig und ist deshalb strenggenommen nicht vegan.
Lactoferrin – eine Eisentherapie ohne Eisen, wie geht das?
Sehr gut. Denn Lactoferrin ist ein eisenbindendes Protein. Man kennt es auch aus der Muttermilch. Das Glycoprotein ist in den Fokus der Wissenschaft geraten, weil es mit dafür verantwortlich gemacht wird, dass Stillkinder weniger Infekte haben, seltener Allergien entwickeln und ein stärkeres Immunsystem haben. Lactoferrin hat eine immunologische Wirkung, weil es Viren und Bakterien Eisen entziehen kann.
Für wen ist es empfehlenswert?
Lactoferrin ist besonders empfehlenswert für alle, die schon länger Eisenpräparate einnehmen und deren Werte nicht besser werden. Vermutlich hemmt die sogenannte Hepcidin-Blockade das Eisen im Darm. Die Verwertung lässt sich durch das Lactoferrin aktivieren, sodass dem Körper wieder Eisen zur Verfügung gestellt wird. Eine zusätzliche Eiseneinnahme ist dabei zunächst nicht erforderlich. Dies bestätigt eine Studie von Paesano et. al 2010 mit schwangeren Frauen, in der Lactoferrin zweimal am Tag ohne zusätzliche Eisenpräparate eingenommen wurde. Dies hat bereits zu einer deutlichen Verbesserung der Eisenwerte geführt. Längerfristig müsste man natürlich sicherstellen, dass über die Nahrung oder Eisenpräparate Eisen zugeführt wird, da Lactoferrin die Verwertbarkeit verbessert, selbst aber kein Eisenlieferant ist.
Haben Sie noch einen Tipp?
Wer eine Operation vor sich hat, sollte nach Rücksprache mit dem Arzt die Eisenspeicher vorab füllen, unter anderem für eine schnellere Rekreation. Wer des Öfteren Blut spendet, sollte an die Auffüllung seiner Eisenspeicher denken. Und für ältere Menschen, die etwa aufgrund von Kauproblemen seltener Vollkorn zu sich nehmen, sind die Floradix®-Produkte eine sinnvolle und gute Lösung.
Wann Sie hellhörig werden sollten:
©Kassandra / stock.adobe.com
Wann spricht man von einer Anämie?
Ein Eisenmangel ist als verminderter Gesamtkörpereisengehalt definiert. Er entwickelt sich stufenweise, ist im Blut zuwenig Eisen, greift der Körper zunächst auf seine Eisenvorräte zurück. Sind die Speicher erschöpft, ist die Blutbildung, die sogenannte Erythropoese beeinträchtigt. Je weniger Eisen, desto größer ist der Mangel an rotem Blutfarbstoff, dem Hämoglobin und/oder den roten Blutkörperchen, den Erythrozyten. Daraus folgt ein Sauerstoffmangel mit den entsprechenden Symptomen einer Anämie. Eine Anämie kann auch durch andere Ursachen entstehen wie etwa einem hohen Blutverlust, doch zu 80 Prozent ist es eine Eisenmangelanämie.
Reformhaus® Produkt-Tipps
Eisenprodukte von SALUS:
Eisen-Produkte gibt es auch von:
BIO-Spirulina Mikroalgen mit natürlichem Eisen. Für die Herstellung von BIO-Spirulina Tabletten wird ausschließlich reines Spirulina-Algenpulver auskontrolliert biologischer Süßwasser-Erzeugung und ohne Gentechnik, ohne Einsatz von Pestiziden oder Kunstdüngern verwendet.
Eisen VITAL® F bietet Menschen in speziellen Lebensphasen – Schwangerschaft und Stillperiode, verstärkter Menstruationsblutung – Vegetariern und Veganern sowie Sportlern und Aktiven eine fruchtig schmeckende Eisenzufuhr.
Eisen VITAL® M+ Die mikrofeinen M+ -Kügelchen sind mit einer Hülle auf Basis von Lecithin überzogen und passieren weitestgehend den Magen. Das Eisen aus den Eisen M+ -Kügelchen wird vorwiegend im oberen Dünndarm freigesetzt.
Autor:in: Yvonne Hagen