Schön mit Pflanzen-Power: Rezept-Ideen, die der Haut guttun und sie stärken.
Essen gegen stille Entzündungen
Wie kann Ernährung uns schützen und helfen? Dr. med. Anne Fleck klärt auf

© Yagi Studio / gettyimages.de
Stille Entzündungen betreffen viele – oft ohne klare Symptome, aber mit großen Auswirkungen auf die Gesundheit. Wie wir ihnen durch unseren Speiseplan wirksam begegnen können, erklärt Dr. med. Anne Fleck, eine der führenden Stimmen, wenn es um ganzheitliche Gesundheit und Ernährungsmedizin geht.
Frau Dr. Fleck, was sind „stille Entzündungen“ – warum sind sie so tückisch?
Stille Entzündungen sind unterschwellige, chronische Entzündungsprozesse, die über lange Zeit im Körper wirken – ohne die klassischen Anzeichen wie Fieber oder Schmerz. Genau deshalb bleiben sie oft unentdeckt. Sie entstehen häufig schleichend, können aber tiefgreifende Auswirkungen auf den gesamten Organismus haben.
Welche Krankheiten werden damit in Verbindung gebracht?
Die Palette ist breit: Klassische Entzündungskrankheiten sind Herzinfarkt, Schlaganfall und Diabetes. Auch Depressionen und Demenz stehen mit Entzündungsprozessen in Verbindung. Und die maximale Form der Entzündung ist Krebs. Daneben haben wir noch die Autoimmunerkrankungen – etwa rheumatoide Arthritis, Multiple Sklerose, Colitis ulcerosa oder Schuppenflechte, bei denen sich die Entzündungsantwort und die Immunreaktion gegen körpereigenes Gewebe richtet.
Wie stark kann die Ernährung darauf Einfluss nehmen?
Enorm. Ernährung entscheidet täglich darüber, ob im Körper entzündungsfördernde oder entzündungsregulierende Prozesse dominieren. Viele unterschätzen das – aber die Wirkung beginnt im Grunde mit jeder Mahlzeit. Es geht dabei nicht um Extreme, sondern um Qualität und Zusammenspiel: eine pflanzenbetonte Ernährung, ausreichend Ballaststoffe, hochwertige Fette. Wer darauf achtet, kann entzündliche Reaktionen im Körper bremsen und die Gesundheit seiner Zellen positiv beeinflussen.
Welche Rolle spielt der Darm bei dem Entzündungsgeschehen?
Die Bakteriengemeinschaft in unserem Darm, also das Mikrobiom, kommuniziert mit unserem Immunsystem und reguliert Entzündungen. Gerät dieses System aus dem Gleichgewicht – zum Beispiel durch einseitige Ernährung oder Stress – kann das Entzündungsprozesse im ganzen Körper fördern. Umgekehrt lässt sich über die Ernährung das Mikrobiom stärken und damit die Immunregulation verbessern. Vielfalt auf dem Teller ist dabei ein Schlüssel: verschiedene Gemüse, Ballaststoffe wie Leinsamen, Flohsamenschalen oder Akazienfasern – das füttert die „guten“ Bakterien und hilft, das System stabil zu halten.
Wie könnte ein entzündungshemmender Speiseplan im Alltag aussehen?
Bunt, frisch, ausgewogen – und mit einem klaren Fokus auf naturbelassenen Lebensmitteln. Grüne Blattgemüse, Kohlgemüse, Zwiebeln und Knoblauch enthalten sehr wirkungsvolle Polyphenole und Flavonoide. Beeren liefern wertvolle Anthocyane, die oxidativen Stress senken – ein zentraler Auslöser für stille Entzündungen. Pflanzen stellen Ihrem Körper ein ganzes Arsenal an entzündungshemmenden Stoffen zur Verfügung. Dazu gesunde Fette – etwa aus Nüssen, Kernen, Leinsamen, Olivenöl, Algenöl. Und schließlich Kräuter und Gewürze, sie gelten nicht umsonst als „Kronjuwelen“ der Naturheilkunde: Ingwer, Kurkuma, schwarzer Pfeffer, Chili, Zimt haben nachweislich entzündungshemmende Effekte. Vervollständigen Sie Ihren Speiseplan dann noch mit hochwertigen Eiweißquellen wie Quark, Eiern, Fisch und Hülsenfrüchten.
Sie haben schon das Algenöl angesprochen, welche Rolle spielen Omega-3-Fettsäuren?
Omega-3-Fettsäuren wirken auf zellulärer Ebene regulierend auf Entzündungsprozesse. Besonders wichtig sind hier die langkettigen Fettsäuren DHA und EPA, wie sie in Fischöl oder eben in hochwertigem Algenöl vorkommen, was ich persönlich bevorzuge. Sie stabilisieren die Zellmembran und wirken als direkter Gegenspieler zu den entzündungsfördernden Omega-6-Fettsäuren aus Getreide, Brot oder einfachen Ölen, wie Sonnenblumenöl. Sehr wichtig ist die Qualität der Algenöle, sie müssen unter Ausschluss von Sauerstoff, Licht und Hitze hergestellt werden, damit sie wirken können. Gerade haben neuste Forschungen an der Uni Zürich gezeigt, dass eine gute Versorgung mit Omega-3 und Vitamin D den Alterungsprozess verlangsamen kann.
Wie sieht bei Ihnen ein typischer Tag mit anti-entzündlicher Ernährung aus?
Ich starte selbst gern mit dem Doc-Fleck-Frühstück, das auf den Prinzipien der gesunden Fettforschung basiert. Es besteht aus einer Kombination hochwertiger Eiweiße und Fette, zum Beispiel Quark oder mit Wasser angerührte Chiasamen, zusammen mit Nüssen, Ballaststoffen wie Akazienfasern, etwas Obst und einem hochwertigen Omega-3-Öl. Das ist ein perfekter Start in den Tag, sättigt langanhaltend und versorgt den Körper auf Zellebene optimal. Zum Mittag- oder Abendessen orientiere ich mich am Prinzip des gesunden Tellers: Die Hälfte besteht aus Gemüse, eine Handtellergröße deckt den Eiweißanteil ab, Kohlenhydrate wähle ich flexibel je nach Bewegungspensum, dazu eine Daumenportion hochwertiges Fett – meist Olivenöl extra vergine.
Was sollte lieber seltener auf den Tisch kommen?
Weißmehlprodukte, Süßes, Frittiertes, Junkfood, süßstoffhaltige Getränke und Snacks sollten wir im Blick haben. Auch Transfette und gehärtete Fette sind äußerst problematisch, da sie Entzündungsprozesse befeuern. Beim Braten ist außerdem Vorsicht geboten: Viele Pflanzenöle, etwa Rapsöl, sind nicht hitzestabil genug und bilden beim Erhitzen entzündungsfördernde Oxidationsprodukte. Besser geeignet sind Kokosfett oder ein gutes Olivenöl, das auch für das alltägliche Braten verwendet werden kann.
Ihr Tipp für alle, die jetzt gleich etwas verändern möchten?
Mehr hochwertige Omega-3-Fettsäuren – zum Beispiel durch Algenöl – und reichlich Gewürze in die Küche! Das lässt sich unkompliziert umsetzen und stößt direkt entzündungshemmende Prozesse an.

© Ulrike Schacht Curemotion
Dr. med. Anne Fleck Präventivmedizinerin und Bestsellerautorin
Einsteiger-Tipp von Dr. Fleck: „Einfach anfangen – mit einem hochwertigen Omega-3-Öl morgens zum Beispiel im Quark oder Chiapudding. Außerdem täglich großzügig Gewürze verwenden!“
Mehr von Dr. Anne Fleck
In ihrem Buch „Ran an das Fett“ beschreibt Dr. Fleck ausführlich die Heilkraft gesunder Fette.
Weitere Infos:
Online-Kurs Fett weg – Die Länger-Leben-Formel: www.hellohealth.de
Podcast Dr. Anne Fleck: plus.rtl.de/podcast
Praxis: www.dr-anne-fleck.com

Tipps auf einen Blick – Essen gegen stille Entzündungen
Das stärkt den Körper:
- grünes Gemüse & Kohlgemüse: Brokkoli, Rosenkohl, Grünkohl, Zwiebeln
- zuckerarmes Obst: Beeren sind besonders wirkungsvoll
- Gewürze & Kräuter: Kurkuma, Ingwer, schwarzer Pfeffer, Chili, Zimt, Petersilie
- gute Fette: Hochwertige Omega-3-Fettsäuren, z. B. aus Algenöl
- Ballaststoffe: z. B. aus Akazienfasern, Leinsamen, Nüssen, Kernen, Hülsenfrüchten
- nährstoffdichte Mahlzeiten: viel Gemüse plus Protein und etwas Olivenöl
Das bitte reduzieren:
- Zucker & Süßstoffe: fördern entzündliche Prozesse
- Weißmehl & Fertigprodukte: liefern wenig Nährstoffe, reizen den Stoffwechsel
- schlechte Fette: Transfette, stark erhitzte Pflanzenöle (z. B. Rapsöl)
- Omega-6-Überschuss: z. B. durch übermäßigen Getreidekonsum
Empfehlungen aus dem Reformhaus®
Omega-3 Fettsäuren – wirken direkt auf Zellebene
- Dr. Budwig Omega-3 DHA + EPA Öle Maracuja / Zitrone
- Dr. Budwig Omega-3 Algenöle
- Alsiroyal® Algenöl 1300 Omega-3 Kapseln
Kurkuma – hemmt entzündungsfördernde Enzyme
- Phytoflam Dr. Wolz® aus Curcumin und Boswellia
- Salus Curcumin 202 Bioaktiv Tonikum
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- hübner® Curcuma Tropfen
Hagebutte – gut für die Gelenke
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Autor:in: Doreen Thal-Henschel