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Was ist … Kieselerde?

Bausubstanz für den Körper

© LuminaStock / stock.adobe.com

Kieselerde besteht zum größten Teil aus Kieselsäure. Diese enthält das Spurenelement Silizium, das als wichtige Bausubstanz für Haare, Nägel und Bindegewebe gilt. Kieselsäure sorgt für ein vitales Aussehen – als Gel wirkt sie bei kleineren Verletzungen entzündungshemmend und lindert Sonnenbrand, Lippenherpes und Insektenstiche.

Silizium ist nach Sauerstoff das zweithäufigste Element auf der Erde. Im Körper findet es sich vor allem im Bindegewebe, in der Haut und in den Knochen (etwa 20 mg / kg Körpergewicht). Vieles deutet darauf hin, dass das wichtige Spurenelement an der Knochen- und Knorpelbildung beteiligt ist. In der Natur kommt Silizium nie in freier Form vor, sondern meistens an Sauerstoff gebunden als Kieselsäure. Pflanzen verdanken Kieselsäure ihre Stabilität: So ist ein Grashalm durch Kieselsäure standfest und gleichzeitig flexibel genug, um sich im Wind zu bewegen, ohne zu brechen.

Auf ähnliche Weise unterstützt Kieselsäure auch unsere Haut, Haare, Finger- und Zehennägel: Silizium sorgt für Festigkeit und Dehnbarkeit zugleich, da es die Bildung der Bindegewebsfasern Kollagen und Elastin anregt. Fehlt es an Kieselsäure, lässt die Elastizität und Spannkraft des Bindegewebes nach. Brüchige Nägel, Hautreizungen, sprödes Haar oder Haarausfall können die Folge sein.

Im Alter sinkt der Siliziumgehalt im Körper

Forscher haben Anfang der 1990er Jahre festgestellt, dass sich der Siliziumgehalt im Körper mit zunehmendem Alter verringert, vor allem in der Haut und in den Blutgefäßen. Wie hoch der Bedarf des Körpers an Silizium ist und wie viel Mann täglich mit der Nahrung einführen sollte, konnte jedoch bis heute nicht ermittelt werden.

Fest steht, dass unser Körper Silizium nicht selbst bilden kann. Wer täglich bei Getreide, Obst und Gemüse zugreift, ist mit Silizium aber wahrscheinlich gut versorgt. Das Spurenelement steckt vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln, besonders viel findet sich in Hafer, Gerste und Hirse. Auch alkoholfreies Bier liefert im Gerstenmalz Silizium in Form von Kieselsäure, die gut vom Körper aufgenommen werden kann.

Wer Bananen mag, kann sich freuen, denn diese enthalten von allen Obstsorten am meisten Silizium. Es gibt aber auch verschiedene Nahrungsergänzungsmittel. Im Reformhaus® findet man Kieselsäure als Balsam und als Gel. Im Unterschied zu pulvriger Kieselerde liegt die Kieselsäure im Gel in festflüssiger Form als feinste Teilchen vor, aus denen das Silizium vom Körper besonders gut aufgenommen werden kann.

Die Wirkung von Silizium ist wissenschaftlich belegt

Dass Kieselsäure eine kräftigende Wirkung auf Haut, Haare und Nägel hat, ist in der Naturheilkunde schon lange bekannt. Professor Matthias Augustin, Leiter des Zentrums für dermatologische Forschung am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, prüfte im Jahr 2006, ob sich die der Kieselsäure zugesprochenen Wirkungen auf die Haarstruktur auch wissenschaftlich belegen lassen: Er führte eine Studie mit 55 Frauen durch, die ein halbes Jahr lang täglich Kieselsäuregel schluckten.

Das Ergebnis: Nach dem Testzeitraum wirkten die Haare der Frauen voller, denn die Haardicke hatte durchschnittlich um 13 Prozent zugenommen. Augustin vermutet, dass Silizium eine Helferfunktion beim Haarwachstum hat: „Bestimmte Eiweißverbindungen, die für die Stabilität der Haare verantwortlich sind, werden durch Silizium verstärkt. Das Haar wächst dann aus der Wurzel ‚dicker‘ nach.“ Der Dermatologe empfiehlt eine sechsmonatige Kur mit Kieselsäuregel, um die Struktur von beanspruchtem oder dünnem Haar zu verbessern.

Kieselsäure ist gut für die Gesundheit

Doch Kieselsäure unterstützt nicht nur die Schönheit von innen, sie tut auch der Gesundheit gut. Denn Kieselsäure wirkt als Gel wie ein Schwamm und kann somit Krankheitskeime und Wundsekrete binden. Das fördert die Heilung von kleineren Wunden, Lippenherpes, leichten Verbrennungen und Sonnenbrand sowie anderen Reizungen und Entzündungen der Haut.

Äußerlich aufgetragen hat das Gel zudem einen angenehmen Kühleffekt auf gerötete, gereizte und juckende Partien. Die Bindungsfähigkeit der im Gel enthaltenen Kieselsäure-teilchen kann man sich auch bei Magen-Darm-Beschwerden zunutze machen: Kieselsäuregel lindert Beschwerden wie Blähungen, Durchfall und Übelkeit, indem es Krankheitserreger im Körper bindet, sodass diese schneller ausgeschieden werden können.

Autor:in: Heide Ebrahimzadeh-Wetter