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Kann ich mich wirklich ändern?

Persönlichkeitsentwicklung

© Drobot Dean / stock.adobe.com

Kinder, Karriere, Krisen – was prägt unsere Persönlichkeit? Und können wir wachsen, uns auch im Alter noch ändern? Die Forschung sagt: Ja! 

Sie brauchen sicher kein Spiegelbild, um zu wissen, wer Sie sind. Sie kennen sich, Ihre Fähigkeiten und Eigenschaften, vermeintliche Schwächen, die Ressourcen und Stärken. Doch wenn Sie zurückschauen auf die letzten Jahre oder Jahrzehnte, sind Sie heute noch derselbe Mensch, wie damals? Jein, antworten Sie vielleicht, und recht haben Sie. Denn die Psychologie weiß heute zweierlei: Erstens gibt es charakterliche Konstanten und zweitens wandeln diese sich, manchmal von allein, manchmal aktiv von uns herbeigeführt. Was immer gleich bleibt, sind die sogenannten Big Five. Dazu zählen die Extraversion, also die Fähigkeit, aus sich herauszugehen, die Gewissenhaftigkeit, Freundlichkeit und Verträglichkeit, die Offenheit für Erfahrungen und emotionale Stabilität. Jeder Mensch verfügt über diese fünf Persönlichkeitsmerkmale, nur der Grad der Ausprägung ist individuell – und verändert sich, auch und gerade in der zweiten Lebenshälfte. Da ist nichts in Stein gemeißelt, im Gegenteil! 

„Früher dachte man tatsächlich, dass die Persönlichkeitsentwicklung im jungen Erwachsenenalter, mit 18, 20, bereits abgeschlossen ist“, sagt Eva Asselmann, Professorin für Differentielle und Persönlichkeitspsychologie an der HMU Health and Medical University in Potsdam. „Aber heute weiß man, dass dem natürlich nicht so ist, sondern sich die Persönlichkeit ein Leben lang verändert, bis ins hohe Erwachsenenalter hinein.“ Ab 65 plus werden wir tendenziell weniger offen, dafür aber verträglicher und emotional stabiler durch die vielen und vielfältigen Erfahrungen, die wir im Lauf des Lebens gemacht haben.

„Man muss nicht mehr jeden Kram mitmachen, wie man es noch im jungen Erwachsenenalter gemacht hat, und schätzt Gewohntes und Althergebrachtes stärker.“ Das, so die Expertin, die auch ein Buch zum Thema geschrieben hat, hängt natürlich auch mit der „sozio-emotionalen Selektivitätstheorie“ zusammen: „Je älter man wird, desto bewusster wird man sich, dass das Leben endlich ist, und dadurch verändern sich auch die Ziele und Werte, die man hat. Man pflegt enge, gute Kontakte, und umgibt sich mit positiven Dingen. Und man hinterfragt sich: Bin ich eigentlich der Mensch, der ich sein möchte?“

Ordnung schaffen? Kleine Schritte verhelfen eher zum Erfolg

© kostikovanata / stock.adobe.com

Die eigenen Special effects wertschätzen

Und falls die Antwort ein vages Jein oder sogar entschiedenes Nein ist, kann man seine Persönlichkeit dann aktiv verändern? „Das ist möglich, aber nicht immer ratsam“, so die Professorin. „Generell ist ein hohes Maß an Offenheit hilfreich, um Persönlichkeitswachstum anzustoßen, und in der Regel lernen wir durch neue Erfahrungen und Eindrücke dazu und das prägt dann wiederum unsere Persönlichkeit positiv.“ Allerdings unterscheiden Menschen sich darin, wie offen sie sind und „da sollte man auch ehrlich mit sich selbst sein“. Zum Beispiel Abenteuerlust. Man ist Ende 50, plant ein Sabbatical oder geht in den vorgezogenen Ruhestand und möchte die ganze Welt bereisen – obwohl man bislang kein Fan von Ferien außerhalb des deutschsprachigen Raums war. „Da gilt es, sich zu überlegen, inwiefern man das wirklich gerne machen möchte. Es gibt Menschen, die gern reisen und auch in exotische Länder, für andere ist das eher stressreich. Da muss man sich nicht verbiegen und reinpressen. Sondern sich überlegen: Für welche Themenfelder begeistere ich mich? Womit will ich mich befassen? Man kann doch auch am Ort bleiben und sich eine neue Freizeitaktivität erschließen, Tischtennis, Stand-up-Paddeling, einen Blog schreiben.“ 

Grundsätzlich sollte man sich darüber klarwerden, welche Motive einen antreiben, eine Veränderung der Persönlichkeit vornehmen zu wollen. Ist es wirklich mein Herzenswunsch, ein echtes Bedürfnis? Oder versucht mein Ego gerade, mich auf seinen Kurs zu bringen? Unterliege ich gesellschaftlichen Idealvorstellungen von einem smarten Fifty-something? „Angenommen ich möchte jetzt unbedingt extrovertiert und gesellig werden, da wäre die erste Frage, die ich mir stellen muss: Warum ist mir das eigentlich so wichtig? Wenn ich zu dem Schluss komme, dass ich das nur möchte, weil ich glaube, dadurch liebenswerter zu sein, bei anderen Menschen besser ankomme und sie mich mehr wertschätzen, ist das kritisch zu betrachten. Denn sich in eine Schablone zu pressen, nur um anderen zu gefallen, ist heikel.“ Bevor wir anfangen, an unserem Charakter herumzuschrauben, sollte wir uns eines klar machen: „Oft füllen wir mit unseren ‚Special effects‘ eine Nische, in die so schnell kein anderer Mensch passt. Das kann nützlich sein. Stärken und Schwächen zu haben, die sich von denen der anderen unterscheiden, ist enorm wichtig, denn nur so können wir einander ergänzen.“ Ratsamer ist es deshalb, sich zu hinterfragen: „Was sind meine Werte und meine Ziele und diese dann anzustreben.“

Lassen Sie über Nacht ein Wunder geschehen

Beste Freundinnen – je älter wir werden, umso wichtiger sind gute Kontakte 

© JackF / stock.adobe.com

Da liegt jedoch häufig der Hase im Pfeffer. Etwas anstreben ist eine Sache, am Ball bleiben eine andere … und um das angestrebte, für sinnvoll erachtete Ziel zu erreichen, müssen wir mitunter tatsächlich etwas an uns verändern. Zum Beispiel: Ich möchte aktiver werden. Nicht mehr jeden Nachmittag auf dem Sofa verbringen. Ein engagierter Mensch sein. Ausdauernd. Tatkräftig. Die Dinge anpacken.

„Verschiedene Studien haben gezeigt, dass die Umsetzung solcher Ziele umso erfolgreicher ist, desto spezifischer die Ziele sind“, erklärt Eva Asselmann. „Die Aussage ‚Ich will aktiver sein‘ ist ja sehr unspezifisch, hilfreicher wäre es, sich ein ganz konkretes Ziel zu setzen. Zum Beispiel, nächsten Montag räume ich nachmittags den Kleiderschrank auf und gehe am Abend mit XY zum Sport. Am Dienstag putze ich das Bad, am Mittwoch informiere ich mich über Ehrenämter. Je stärker man ein großes, abstraktes Ziel runterbricht in kleinere, ganz konkrete Schritte, desto wahrscheinlicher ist es, dass man die umsetzen wird. So entwickelt man nach und nach eine Veränderung der Persönlichkeit von lethargisch zu aktiv.“

Damit aus dem Ziel ein Weg wird, den wir tatsächlich beschreiten, ist es zudem hilfreich, sich der Unterstützung von Partner:innen, Familie und Freund:innen zu vergewissern. „Erzählen Sie, was Sie an sich verändern möchten und welches Ziel Sie sich gesetzt haben und bitten Sie darum, Sie immer wieder daran zu erinnern und zu ermutigen.“ Oder nehmen Sie sich einen zertifizierten Coach. 

Auch ist es wichtig, von Zeit zu Zeit zu reflektieren: Was ist mir schon gelungen, wo müsste ich noch nachbessern? Warum bin ich in mein altes Muster verfallen? Die Expertin rät: „Um das neue Verhalten und damit die Persönlichkeitsveränderung dauerhaft zu etablieren, sollte man sich realistische Ziele stecken und sich bewusst machen, dass wir alle Gewohnheitstiere sind und ein solcher Prozess circa sechs bis acht Wochen in Anspruch nehmen kann.“

Doch nicht jede:r hat ein klar definiertes Ziel im Kopf; mitunter sind wir nur erfüllt von der Sehnsucht, uns „irgendwie“ neu zu erfinden. In sich zu graben, um vielleicht einen Schatz an verborgenen Eigenschaften zu heben und so seine Persönlichkeit neu zu entfalten. In solchen Fällen sollte man sein Lebenswerk betrachten und sich fragen: In welchen Etappen war ich besonders glücklich? Welche Tätigkeiten haben mir als Kind oder junge Erwachsene Freude bereitet? Wofür habe ich mich in der Vergangenheit brennend interessiert, was aber ist davon im Alltag untergegangen, und wie kann ich das reanimieren? Eva Asselmann: „Biographiebezogen zeigen sich häufig Interessen und Werte, die man gar nicht mehr präsent hatte.“ Um diesen Schätzen auf die Spur zu kommen, empfiehlt sie die „Wunderfrage“: Kreieren Sie eine Zielvision und stellen Sie sich vor, eine gute Fee löst über Nacht all Ihre Schwierigkeiten und Probleme in Luft auf und zaubert Ihre Wunschpersönlichkeit, Ihr ideales Leben herbei.

Was wäre jetzt konkret anders? Wie sähe Ihr Alltag jetzt aus? Woran bemerken Sie und Ihr Umfeld als Erstes, dass ein Wunder geschehen ist? „Unabhängig vom Ausgangsstatus nimmt man dadurch eine andere Perspektive ein und kann sich überlegen, was genau geschehen muss, damit dieser Idealzustand erreicht wird. Da zeigen sich dann ganz häufig neue Wege und Möglichkeiten auf.“

Zum Weiterlesen

Eva Asselmann und Martina Pahr:
 „Woran wir wachsen. Welche Lebensereignisse unsere Persönlichkeit prägen und was uns wirklich weiterbringt“.


Ariston Verlag, 20 Euro. 

Erfreulicherweise ist persönliches Wachstum in jedem Lebensabschnitt und bis ins hohe Alter möglich. Doch was genau treibt diese Entwicklung an? Wie wirken sich einschneidende Ereignisse in Ausbildung und Beruf, Partnerschaft und Familie, Krankheit und Gesundheit auf einzelne Facetten unserer Persönlichkeit aus? Unsere Expertin Prof. Dr. Eva Asselmann stellt anschaulich und humorvoll die neuesten Studien auf diesem Gebiet vor und liefert überraschende Erkenntnisse aus der Persönlichkeitspsychologie.



Dr. Petra Mommert-Jauch:
"Embodiment – Die Wechselwirkung zwischen Körper & Seele. Mental- und Körperübungen für innere Stärke und Ausgeglichenheit".


Thieme Verlag, 17,99 Euro.

Stress und psychische Belastungen wirken direkt auf unseren Körper: Herzklopfen, Magen- und Kopfschmerzen, verspannte Muskeln... Wer kennt das nicht. Doch genauso funktioniert der umgekehrte Weg: Unsere Körperhaltung, Gestik und Mimik beeinflussen unsere Stimmung. Dieses Zusammenspiel verbirgt sich hinter dem Begriff "Embodiment". Körper und Psyche beeinflussen sich gegenseitig. Das können wir bewusst für uns nutzen, indem wir bestimmte Haltungen einnehmen oder eine Bewegung ausführen und so unser Denken und Fühlen positiv auf positive Bahnen lenken. Dieser Ansatz wird heute gezielt in der Psychotherapie eingesetzt, um zum Beispiel Depressionen zu behandeln. Das Buch enthält viele Embodiment-Übungen, die Ihre Selbstwirksamkeit stärken und Ihre Stimmung heben können. Probieren Sie es aus!

Gut zu wissen

PEACH, der digitale Persönlichkeitscoach

© shurkin_son / stock.adobe.com

Mit der von unserer Expertin empfohlenen App „Peach“ gelingen gewünschte Persönlichkeitsveränderungen. Die App wurde von einem Team aus Psycholog:innen und Informatiker:innen entwickelt. Die User erhalten ein dreimonatiges, kostenloses und individuelles Persönlichkeitscoaching mit Aufgaben, Motivationsbotschaften und Feedback, um die selbst gesteckten Ziele zu erreichen. Wer sich die App herunterlädt, nimmt an einer wissenschaftlichen Studie zum Thema teil. Ersten Forschungsergebnissen zufolge veränderte sich die Persönlichkeit stärker in die gewünschte Richtung als bei Testpersonen, denen die App nicht zur Verfügung stand, der Wandel hielt auch drei Monate nach Beendigung des Trainings noch an und war auch für Familie und Freundeskreis spürbar. (Kostenlos, unter Google Play erhältlich, für Android)

Autor:in: Karin Stahlhut