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War das schön! 

Nostalgie

©Animaflora PicsStock / kuco / JackF / annaav / katy_89 / slobodan023

Besonders zur Weihnachtszeit schwelgen wir in nostalgischen Erinnerungen. Warum dies für unser Seelenheil gut ist.

Wie von einer sanften Brise getragen wehen sie plötzlich und unerwartet aus vergangenen Zeiten ins Hier und Jetzt: Erinnerungen an Feste, Erfolge, Freunde, Familie, Momente, in denen alles gut war und wir mit uns im Reinen waren. Mit den Bildern ist sofort dieses Gefühl da, diese seltsame Mischung aus Sehnsucht, Wehmut, Freude und Sentimentalität, dass die Psychologie unter dem Etikett Nostalgie gebündelt hat. Was die einen als memories-are-made-of-this genießen, empfinden die anderen als Gefühlsduselei. So oder so: Die Mehrheit der Erwachsenen erlebt diesen Emotionsmix mindestens einmal pro Woche, so ein Psycholog:innen-Team um Professor Tim Wildshut von der Universität Southampton. Im Mittelpunkt steht dabei, so Wildshut, „eine soziale, emotionale Erfahrung, bei der Beziehungen zu vertrauten Menschen zentral sind und die vor allem durch positive Gefühle gekennzeichnet ist.“

Kann das gut für uns sein? 

Von der Psychologie kommt dazu ein entschiedenes Ja. Früher galt das Sehnen nach alter Zeit als Symptom für eine Geistesstörung, eine Nervenkrankheit dämonischen Ursprungs, später – unter Freuds Einfluss – nur mehr als Form der Melancholie und Depression, eine Fluchtreaktion schwacher Naturen, die den Anforderungen des Lebens nicht gewachsen seien und Angst vor der Zukunft hätten. Heute weiß man es besser. Nostalgische Gefühle fördern die Zuversicht und stärken das Selbstvertrauen. „Nostalgie wird häufig und praktisch von jedem durchlebt, und wir wissen, dass sie psychologischen Trost spenden kann“, sagt Tim Wildshut. „Zum Beispiel kann eine nostalgische Träumerei Einsamkeit bekämpfen. Wir wollten einen Schritt weitergehen und herausfinden, ob Nostalgie auch ein Optimismus-Gefühl hinsichtlich der Zukunft geben kann.“ Dazu baten die Forscher:innen die Studienteilnehmer:innen, sich an ein Ereignis zu erinnern, das nostalgische Gefühle bei ihnen auslöst, und darüber zu schreiben. Die Anzahl, der in der Schilderung aufgeführten, optimistischen Wörter wurde mit der einer Kontrollgruppe verglichen, die über ein Ereignis in ihrer Vergangenheit ohne nostalgische Gefühle schreiben sollten. Das Ergebnis: Die nostalgischen Schilderungen enthielten deutlich mehr optimistische Ausdrücke.

© kite_rin / stock.adobe.com

Auch dann, wenn die Geschichten von unwiederbringlichen Verlusten, schmerzhaften Trennungen, Trauer und Enttäuschung handelten, überwogen die positiven Gefühle, vor allem Gefühle der Dankbarkeit für die schönen Zeiten und Hoffnungen, dass es einem in Zukunft besser gehen werde. Im zweiten Teil der Studie hörte eine Gruppe der Teilnehmer:innen einen für sie nostalgischen Song, eine zweite Gruppe einen neutralen Song, der keine nostalgischen Gefühle hervorrufen konnte. Diejenigen, die das nostalgische Lied hörten, fühlten sich danach zuversichtlicher gestimmt als die Kontroll-Gruppe. Im dritten Teil der Studie lasen die Teilnehmer:innen Texte von Songs, die bei ihnen nostalgische Gefühle auslösten. Im anschließenden Interview berichteten sie über mehr optimistische Gefühle als die Kontrollgruppe mit neutralen Songtexten.

Wann werden wir nostalgisch – und warum? 

Musik, Gerüche und Gegenstände aus der Kindheit rufen nostalgische Gefühle in uns wach. Und – seltsamerweise – eine kalte Umgebung, wie Tim Wildshut und Kolleg:innen herausfanden. Warum das so ist, weiß man noch nicht, aber möglicherweise greift unser Seele-Geist-Körper-Zusammenspiel trickreich auf gespeicherte Erinnerungen zurück, uns wird dabei buchstäblich „warm ums Herz“ und das hat direkte, regulierende Auswirkungen auf unsere Körpertemperatur. Der häufigste Auslöser für nostalgische Gefühle ist allerdings ein negativer Gemütszustand. 

Sind wir gestresst, genervt vom täglichen Einerlei, leiden wir unter Einsamkeit oder finden wir unser Leben langweilig, bedeutungslos, mildert Nostalgie dieses Stimmungstief ab und lässt uns hoffnungsvoller in die Zukunft blicken. Das Psycholog:innen-Team zieht deshalb das Resümee: „Nostalgie ist eine fundamentale Stärke unserer Selbstregulation, die dazu dient, in schwierigen Zeiten Wohlbefinden wiederherzustellen.“ Mit der emotionalen Rückwärtsrolle in die eigene Vergangenheit zoomen wir für einige Momente aus der Gegenwart heraus, erkennen, dass wir Teil von viel mehr sind als dem Hier und Jetzt, und ziehen daraus Bedeutung für unser Leben, fördern Optimismus und innere Stärke, die uns befähigt, künftige Herausforderungen zu meistern.

Nostalgische Gefühle stärken uns – und öffnen das Portemonnaie 

Forscher:innen der Universitäten Southampton und Minnesota fanden zudem heraus, dass nostalgische Gefühle die Konsumfreude fördern. „Wenn Menschen, die auf einem hohen Level sozial verbunden sind und fühlen, dass sie ihre Wünsche und Bedürfnisse durch die Hilfe anderer erreichen, ist der Wunsch, das Geld zu kontrollieren und Prioritäten zu setzen, nicht mehr so stark“, so das Psycholog:innen-Team Jannine D. Lasaleta, Constantine Sedikides und Kathleen D. Vohs. Im Marketing macht man sich diese Erkenntnisse zunutze und umzingelt uns mit Produkten im Retro-Look und Vintage-Style, auf alt getrimmten Elektroprodukten, Fahrrädern im Fifties-Design, Cat-eye-Sonnenbrillen, Capri-Hosen, Tweed-Sakkos – um nostalgische Gefühle zu wecken und unser Portemonnaie zu öffnen. Da fragen sich aufgeklärte Verbraucher:innen doch ganz einfach: Will ich dieses Retro-Teil wirklich besitzen oder genieße ich nur für einige köstliche Momente diesen Emotionsmix, den es in mir auslöst?

Rauchfrei durch Erinnerungen

Häufig werden Produkte mit Hilfe von Botschaften beworben, die nostalgische Gefühle auslösen, und diese Taktik könnte ebenso wirksam sein, um gesundheitsförderndes Verhalten – wie mit dem Rauchen aufzuhören – zu initiieren, so das Ergebnis einer Studie der Michigan State Universität. „Viele Nichtraucher-Botschaften versuchen, Angst, Ekel und Schuld- und Schamgefühle beim Raucher hervorzurufen“, sagt Ali Hussain, der zusammen mit Maria Lapinski die Studie durchgeführt hat. „Aber Raucher ‚kaufen‘ den Kampagnen die Nachrichten oftmals nicht ab und entwickeln negative Gefühle gegenüber sich selbst und denjenigen, die ihnen Angst einjagen wollen.“ In der Studie betrachtete eine Gruppe von Raucher:innen im Alter zwischen 18 und 39 Jahren eine nostalgische Werbebotschaft, eine zweite Gruppe einen Kontrollclip. Der Nostalgie-Clip beginnt mit Bildern aus Kindheitserinnerungen, beinhaltet Sätze wie: „Ich erinnere mich, als ich ein Junge / Mädchen war“ und „Ich vermisse die Leichtigkeit des Lebens; draußen zu sein an einem warmen Sommerabend“, und bezieht sich auf vertraute Gerüche und Ähnliches aus vergangenen Tagen. Es endet damit, dass der / die Erzähler:in sich erinnert, wie jemand sie mit Zigaretten vertraut macht und dem Aufruf, etwas dagegen zu tun. Diejenigen, die das sahen, zeigten eine deutlich stärkere negative Einstellung gegenüber dem Rauchen – besonders Frauen. Die Forscher:innen vermuten, dass hochbewertete, persönliche Erinnerungen Engagement und prosoziales Verhalten – insbesondere den Wunsch, mit dem Rauchen aufzuhören – fördern.

Übung: Achtsam und nostalgisch 

Wie passen die Ergebnisse der Nostalgie-Studien zu denen der Achtsamkeitsforschung? Widersprechen sich die beiden Auffassungen nicht? Tatsächlich erfüllen beide ähnliche Funktionen: Sie helfen, Gedankenschleifen zu durchbrechen und Sorgen auszubremsen.

Probieren Sie es selbst aus: Mit folgender Übung verbinden Sie die Kraft der Nostalgie mit der Macht der Gegenwart

 • Schließen Sie die Augen und begeben Sie sich an einen Ort in der Vergangenheit, wo Sie sich sicher und geborgen fühlten.

 • Nehmen Sie zunächst alles wahr, woran Sie sich erinnern. Gerüche, Geräusche, Farben.

 • Genießen Sie den Moment: Wie ein goldenes Licht breitet sich nun das Gute von einst in Ihnen aus, erfüllt jede Zelle mit Freude und Zuversicht.

• Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Gegenwart.

 • Nehmen Sie wahr, wie Sie sitzen, wie sich Oberschenkel und Gesäß anfühlen, was Sie hören, riechen, vielleicht sogar schmecken.

 • Beobachten Sie, wie sich das goldene Licht um Sie herum ausbreitet. Ist alles strahlend erleuchtet, öffnen Sie die Augen.

© NinaMalyna / stock.adobe.com

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Autor:in: Karin Stahlhut