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Reizdarm – das unbeständige Wesen

Darauf können Sie achten

© RyanKing999 / istockphoto.com

Der Darm ist unser größtes Organ und kann viel mehr, als nur die Nahrung verdauen. In unserem Darm befindet sich der Großteil unseres Immunsystems (die Mikrobiota, ehemals Darmflora genannt), und mittlerweile weiß man, dass der Darm einerseits unsere Stimmung und andererseits unser Körpergewicht beeinflussen kann. Und auf manche Dinge reagiert er auch äußerst empfindlich, bei dem einen mehr und bei dem anderen weniger.

Der Reizdarm

Besonders bei Menschen mit Reizdarmsyndrom ist der Darm sehr stark empfindlich und reagiert teilweise auf die kleinsten Ernährungsfehler mit gravierenden Problematiken wie Verstopfung, Durchfall oder Blähungen, die sogar starke Schmerzen (Meteorismus) und auch Herzrhythmusstörungen auslösen können. Deswegen ist es besonders wichtig, dass man mit einer bewussten Ernährung gegensteuert und darauf achtet, wie man Essen und Trinken zu sich nimmt. Denn es zählt nicht nur, was man isst, sondern auch wie man isst. Und glauben Sie mir, hier kann man ziemlich viel verkehrt machen.

Die drei Reizdarmtypen

Bevor wir jedoch mit dem Punkt „Wie esse und trinke ich am besten“ beginnen, möchte ich noch kurz auf die drei Reizdarmtypen eingehen. Man unterscheidet hier zwischen Verstopfungs- und Durchfalltyp sowie Betroffenen mit Blähungen, bis hin zum Meteorismus.

Die Verdauung vergleiche ich sehr gerne mit Zügen. Eine normale Verdauung, also Stuhlgang von einmal täglich bis zu einmal alle zwei Tage, ist für mich ein Regionalexpress. Sprich die Verdauung und Aufnahme der Nahrung stoppt immer mal an verschiedenen Stationen und der Körper hat somit genug Zeit, die Nährstoffe aus der Nahrung rauszufiltern und Richtung Zellen zu schicken. Am Ende kommt der Stuhlgang einigermaßen pünktlich am Endbahnhof an.

Der Durchfalltyp ist eher ein ICE, das heißt er ist deutlich schneller unterwegs und hält nur an wenigen Bahnhöfen. Dadurch können nicht alle Nährstoffe herausgefiltert werden und verbleiben im Kot. Und wenn man Pech hat, wird auch der Bahnhof überfahren, wo dem Speisebrei Wasser entzogen werden soll, sodass der Endbahnhof überfallartig und viel zu früh erreicht wird.

Bei der Verstopfung fährt leider nur ein Bummelzug, der zudem an jedem Bahnhof anhält und gegebenenfalls auch mal ein oder mehrere Tage auf der Strecke liegen bleibt, weil zum Beispiel das Gleisbett defekt ist. In dem Fall kann es im Bauch zur Vergärung des Speisebreis kommen und somit zu einer Produktion von Gasen, was zu starken und scheußlich riechenden Blähungen führt.    

Blähungen können natürlich auch durch die falschen Lebensmittel entstehen. Hierauf wird im späteren Teil genauer eingegangen. Oft sind die Blähungen auch mit starken Schmerzen verbunden, und die Betroffenen sehen aus wie im 7. oder 8. Monat schwanger. 

Wie esse und trinke ich richtig?

Hier sollte man sich das Trinken, die Mahlzeitengestaltung, bewusstes Essen und auch den „Lifestyle“ für einen gesunden Bauch anschauen. Trinken ist wichtig. Eineinhalb bis zwei Liter reichen pro Tag aus. Hier sollten sie kalorienarme Getränke bevorzugen und pure Obstsäfte (Achtung, Fruchtzucker!) vermeiden. Aufgrund des empfindlichen Bauches sollten die Getränke Raumtemperatur haben.

Leiden Sie allerdings unter Verstopfung und festem Stuhl, dann können kalte oder heiße Getränke die Darmbewegung anregen. Das Gleiche gilt für Kaffee und kurz aufgebrühten Schwarztee, denn beide wirken (egal ob kalt oder heiß getrunken) stuhlgangfördernd. Deshalb sollten zu Durchfall neigende Menschen nur so viel Kaffee und schwarzen Tee trinken, wie vertragen wird. Gegebenenfalls sollte man wie auf kohlensäurehaltige Getränke auch auf Kaffee und Tee verzichten und alle anderen Getränke in kleinen Schlucken trinken.

Auch wer zu Blähungen neigt, sollte auf Kohlensäure verzichten und niemals mit Strohhalm trinken. Was für den einen schlecht ist, ist für den anderen gut. Bei Verstopfung kann man ruhig größere Schlucke nehmen und die Verdauung ebenfalls mit kohlensäurehaltigen Getränken anregen.

© Lisovskaya / istockphoto.com

Regelmäßig essen

Für alle drei Typen gilt, dass die Mahlzeiten gut strukturiert werden sollten. Ob Sie sich jetzt für drei oder fünf Mahlzeiten entscheiden, bleibt Ihnen überlassen. Schauen Sie einfach, was Ihnen guttut. Wichtig ist jedoch, dass sie regelmäßig essen, keine zu große Pausen machen und möglichst die Mahlzeiten gleichmäßig über den Tag verteilen. Und essen Sie bitte nur so lange, bis sie gesättigt sind, egal, ob dann noch etwas vom Essen übrigbleibt oder nicht. Und ein letzter wichtiger Hinweis: Zwischen der letzten Mahlzeit und dem Schlafengehen sollten im Idealfall drei Stunden liegen. Denn nachts schaltet der Körper auf Sparflamme, was sich auch auf die Verdauung auswirkt. Hier kann es zu Vergärungen kommen, die sich wiederum in Blähungen zeigen können.

Bewusst essen

Essen Sie bewusst und machen Sie während des Essens Pausen, um zu spüren, wie stark Ihre Sättigung bereits ist. Nehmen Sie sich also Zeit für Ihre Mahlzeit und planen Sie dafür mindestens 20 Minuten ein. Denn erst nach dieser Zeit kann Ihr Körper die Sättigung signalisieren. Besonders wenn Sie an Durchfall leiden und Ihre Verdauung eh schon viel zu schnell abläuft, sollten Sie auf Ruhe und eine nette Atmosphäre achten. Vermeiden Sie es, an hektischen Plätzen und im Stehen zu essen und kauen sie gründlich, denn das unterstützt Ihre Verdauung und hilft dabei, dass der Körper möglichst viel von den im Speisebrei vorhandenen Nährstoffen aufnehmen kann.

Wie ist Ihr Lifestyle?

Auch der Lifestyle ist entscheidend für das Wohlgefühl im Bauch. Denn Bauch und Seele sind eng miteinander verbunden. Sprich, wenn Sie sich über etwas aufregen oder ärgern oder sich über etwas erschrecken, kann sich das rasch auf die Verdauung auswirken. Besonders stark betroffen ist hier auch wieder der zu Durchfall neigende Typ, denn alles, was die Seele belastet, kann bei ihm zu einer Verstärkung der Reizweiterleitung führen. Der ICE nimmt also deutlich an Fahrt auf und erreicht dann mehr als 400 Stundenkilometer. In dem Fall sollte eine Toilette in unmittelbarer Umgebung sein.

Entspannen und bewegen Sie sich!

Für Betroffene mit Verstopfung gilt: Entspannung für Leib und Seele. Sie sorgt für einen Ausgleich vom (hektischen) Alltag. Wird dies mit Bewegung verbunden, dann kann nicht nur optimal Stress abgebaut, sondern auch die Darmtätigkeit nachhaltig angetriggert werden. Auch für Betroffene mit Blähungen gilt, Bewegung ist das A und O. Durch die Bewegung kommen die Gase im Bauch in Bewegung und können besser nach außen transportiert werden. Dies bringt Erleichterung.

© KatarzynaBialasiewicz / istockphoto.com

Und gerade mit Blähungen sollten Sie darauf achten, dass Sie bequeme Kleidung tragen. Denn zu enge Hosen oder Röcke, aber auch Gürtel und Bodyformer engen ein, können bei schmerz- und druckempfindlichen Menschen die Beschwerden verstärken und im Bereich der Blähungen sogar zu Herzrhythmusstörungen führen. Denn durch die enge Kleidung werden die Blähungen nach oben gedrückt und das kann dazu führen, dass die Blähungen auch einen Teil des Herzens eindrücken und dort die besagten Herzrhythmusstörungen hervorrufen.

Buchtipp

Wenn sich im Dünndarm Bakterien ansiedeln, die dort eigentlich nicht hingehören, spricht man von einer Dünndarmfehlbesiedelung oder SIBO (Small Intestine Bacterial Overgrowth). Typische Symptome von SIBO sind ein aufgeblähter Bauch, schmerzhafte Blähungen und Durchfälle. Die bekannte Autorin und Bloggerin Phoebe Lapine ist selbst betroffen und präsentiert ein umfangreiches Handbuch, das alles Wissenswerte über SIBO zur Verfügung stellt.

„SIBO – Wenn der Darm in Aufruhr ist: Die richtige Behandlungsstrategie bei Dünndarmfehlbesiedlung und Reizdarm. Mit 90 heilenden Rezepten“
Phoebe Lapine. VAK Verlags GmbH. 1. Auflage 2021. Klappenbroschur, 352 Seiten, durchgehend vierfarbig, mit zahlreichen Fotos, 28,00 Euro. ISBN 978-3-86731-246-2.

Autor:in: Monique Proske