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Geht's Dir nicht gut?

Du siehst so blass aus ...

© Stokkete / stock.adobe.com

Wir erblassen vor Schreck, werden bleich vor Kälte: An unserer Gesichtsfarbe kann man Gefühlsregungen und manche gesundheitlichen Probleme erkennen.

Ob jemand einen zarten, durchscheinenden Porzellanteint hat oder schon von Natur aus mit einer etwas kräftigeren Gesichtsfarbe durchs Leben geht, ist zunächst Veranlagungssache. Denn für den Hautton – aber auch für die Färbung von Haaren und Augen – sorgt Melanin, ein hauteigener Farbstoff. Das Pigment lagert sich in den oberen Hautschichten ein und schützt die darunterliegenden Zellen. UV-Strahlung regt die Bildung des Melanins an und sorgt so vorübergehend für eine stärkere Bräunung. Wie schnell und stark man bräunt, ist individuell verschieden und hängt mit dem Hauttyp zusammen.

Wer grundsätzlich das Sonnenlicht meidet, täglich Produkte mit einem hohen Sonnenschutz verwendet oder eben von Natur aus wenig Melanin bildet, ist automatisch hellhäutiger als sein Mitmensch, der gerne viel draußen unterwegs ist und auch mal ungeschützt Sonne an seine Haut lässt. Blässe ist in solchen Fällen also völlig normal – und gilt in vielen Kulturkreisen sogar als besonders vornehm. Aufmerken sollte man jedoch bei jeder unerklärlichen Veränderung seiner Hautfarbe. 

Plötzlich kreidebleich

Es kann ein Schocksignal sein

Auf eine abrupt veränderte Gemütslage, sei es ein plötzlicher Schmerz oder ein großer Schreck, reagiert unser Kreislauf, indem er das Blut im Körper sammelt, um als Erstes die Versorgung lebenswichtiger Organe zu sichern. Es kann zu einem Kreislaufzusammenbruch kommen. Ob nach einem Sturz, einem kleinen Unfall, aber auch einem scheinbar harmlosen Schnitt bei der Hausarbeit sollte man bei akuter Blässe sofort einen Arzt oder Heilpraktiker hinzuziehen. Denn es kann im schlimmsten Fall auch ein Hinweis auf einen Herzinfarkt sein, der den Kreislaufschock ausgelöst hat. Der oder die Betroffene kann innere Blutungen haben.

SOS-Tipp: Den Betroffenen hinlegen, Beine etwas hochlagern. Reichen Sie etwas Wasser, sprechen Sie beruhigend auf ihn ein, bis medizinische Hilfe eintrifft.

© Goodluz / stock.adobe.com 

Der „Milchbart“

Man nennt sie periorale Blässe oder umgangssprachlich „Milchbart“: In diesem Fall erbleicht nicht das gesamte Gesicht, sondern nur der Bereich rund um die Mundpartie erscheint erheblich heller. Diese Blässe ist ein typisches Begleitsymptom bei Hauterkrankungen wie Scharlach und Neurodermitis. Beim Scharlach kommt es zusätzlich zu rötlichem Hautausschlag am ganzen Körper, auch im Gesicht. Bei Neurodermitis kann es zu schuppiger Haut, Juckreiz und Ekzemen kommen. In beiden Fällen sollten Sie die Therapie mit Ihrem Hausarzt oder Heilpraktiker besprechen.

Zu niedriger Blutdruck

Der Kreislauf kann auch bei einem zu niedrigen Blutdruck „in den Keller“ sacken. Im Unterschied zu Menschen mit der Neigung zu hohem Blutdruck – die oft mit einem roten Kopf durchs Leben gehen – sind Personen mit niedrigem Blutdruck sehr blass. Sie neigen häufig zu kalten Händen und Füßen, ihnen wird bei zu schnellem Aufstehen leicht schwindelig und schwarz vor Augen.

Das hilft: Ein niedriger Blutdruck ist an sich nichts Schädliches, doch geht er oft mit allgemeiner Schwäche, Müdigkeit und Schwindelgefühlen einher. Wechselduschen oder kalte Armbäder fördern den Kreislauf und können so dazu beitragen, den Blutdruck in normalere Bahnen zu lenken. Regelmäßige kleine Mahlzeiten helfen ebenso. Achten Sie darauf, über den Tag verteilt genug zu trinken, schon eine leichte Dehydrierung kann den Blutdruck negativ beeinflussen. Auch regelmäßiger sanfter Ausdauersport kann dazu beitragen, Blutdruckprobleme in den Griff zu bekommen. Achtung: Wer außerdem häufig unter Übelkeit, innerer Unruhe oder Stimmungsschwankungen leidet, sollte seine Schilddrüse untersuchen lassen.

© Stokkete / stock.adobe.com

Vielleicht sind Sie unterzuckert

Keine Zeit gehabt, etwas zu essen? Nicht nur Diabetiker sind gefährdet, eine Unterzuckerung zu erleiden. Typisches erstes Signal ist eine Gesichtsblässe, oftmals begleitet von Zittern, Schwäche, einem schnellen Puls.

SOS-Maßnahme: Essen Sie Trockenfrüchte. Achten Sie darauf, regelmäßig zu essen. Gut zum Frühstück sind langkettige Kohlenhydrate, zum Beispiel ein Müsli.

Anhaltende Blässe

Blutarmut könnte eine Ursache sein

Frauen mit sehr starken Regelblutungen, sehr schlanke, junge Frauen, aber auch Menschen, die eine einseitige Diät oder längere Fastenkur machen, ExtremsportlerInnen und Kinder im Wachstum sind besonders häufig betroffen. Durch die Blutarmut – auch Anämie genannt – sinkt der Anteil an roten Blutkörperchen oder rotem Blutfarbstoff, wodurch der Sauerstofftransport vermindert wird. Neben einer typischen Blässe können weitere Symptome wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit, Schwindel und Konzentrationsstörungen auftreten. Eine stärker ausgeprägte Anämie kann sogar Herzrasen, Schweißausbrüche, Atemnot und Ohnmachtsanfälle auslösen.

Das hilft und beugt auch vor: Achten Sie auf eine ausreichende Eisenversorgung über die Ernährung. Gute vegetarische Eisenquellen sind Hirse, Soja, Hafer und Roggen, Kichererbsen und weiße Bohnen, Pfifferlinge, Petersilie, aber auch Kürbiskerne und Sesam. Da auch ein Mangel an Folsäure oder Vitamin B12 für eine Anämie verantwortlich sein kann, sollten Sie auch hier auf eine ausreichende Versorgung achten.

© Zerbor / Fotolia.com

Vielleicht haben Sie einen Infekt

Ein fahles Aussehen geht oft einher mit einer Grippe. Zusätzliche Symptome sind plötzliches Frösteln, Krankheitsgefühl, oft hohes Fieber, Kopfschmerzen und Husten. Das hilft: Ab ins Bett und ruhen. Bei hohem Fieber und Schüttelfrost einen Arzt oder Heilpraktiker zurate ziehen. Ansonsten können Sie viele Infekte ausschlafen und den Körper durch eine gesunde, vitaminreiche Kost bei seinem natürlichen Heilprozess unterstützen.

Einen Hauch Farbe ins Gesicht zaubern 

Eine sanft sonnengebräunte Haut wird meist als ein Zeichen von Frische und Wohlbefinden angesehen. Hingegen verbindet man mit einer Gesichtsblässe schnell Müdigkeit, Erschöpfung oder Krankheit. Bei einer nicht krankhaften Blässe, die einfach auf den Hauttypus zurückzuführen ist, können Sie in die kosmetische Trickkiste greifen. Mit einer leicht getönten Tagespflege, Gesichtspuder und einem Hauch Rouge zaubern Sie im Nu einen frischeren Teint. Wichtig beim Rouge: Setzen Sie es zurückhaltend ein. Den Rouge-Pinsel ins Puder tauchen, dann zunächst auf dem Handrücken überschüssiges Puder abklopfen. Danach etwas Rouge auf die Wangenknochen geben, ein wenig auch am Haaransatz der Stirn verteilen. Noch ein Tupfer farbigen Gloss auf die Lippen – schon sehen Sie bezaubernd frisch aus.

Ist im Magen alles in Ordnung?

Oftmals entwickelt sie sich zunächst unbemerkt: Eine Magen-Schleimhaut-Entzündung kann durch Stress und falsche Ernährungsgewohnheiten gefördert werden. Zunächst verspüren Betroffene häufiger Magendrücken und -brennen. Ignorieren Sie die Warnsignale, wird eine Gastritis schnell chronisch. Es kann es zu wässrigem Durchfall, Übelkeit und Appetitlosigkeit und einer Anämie mit entsprechender Gesichtsblässe kommen.

Das hilft: Lassen Sie sich von Ihrem Hausarzt oder Heilpraktiker untersuchen. Sorgen Sie für Stressausgleich und eine leichte, ausgewogene, basenbetonte Kost.

Es kann eine Herzenssache sein

Eine fahle Haut kann auch auf Herzprobleme hinweisen. Verspüren Sie häufiger Herzrasen, Herzstolpern, kommt es zu Schwächeanfällen und Atemnot, sollten Sie immer einen Mediziner oder Heilpraktiker zurate ziehen.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

Autor:in: Sandra Schulte