Lebensmittel-Unverträglichkeiten
Von Gluten-Intoleranz bis zur Histamin-Sensitivität
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Unverträglichkeit, Sensitivität, Allergie: Immer mehr Menschen reagieren mit Beschwerden auf bestimmte Nahrungsmittel. Wir sagen Ihnen, warum es dazu kommt und welche Wege es gibt, damit Betroffene wieder genussvoll essen können.
Unser heutiges Leben begünstigt Allergien und Unverträglichkeiten
Blähbauch nach dem Genuss von Äpfeln, Unwohlsein und Magenschmerzen nach dem Milchkaffee – mittlerweile leiden schätzungsweise 20 Prozent der Menschen an einer Lebensmittel-Unverträglichkeit, -Sensitivität oder -Allergie. Tendenz steigend! Das Problem scheint in unserem modernen Lebensstil zu liegen. Unser Körper wird mit einem Übermaß an chemisch-synthetischen Stoffen, stark verarbeiteten oder hochgezüchteten Lebensmitteln konfrontiert und setzt sich mit den verbreiteten Unverträglichkeiten dagegen zur Wehr.
Stress, Hektik und Überforderung reizen das Immunsystem zusätzlich. Nicht zu vergessen: Auch Medikamente wie Antibiotika oder schwere Magen-Darm-Infekte sind als Auslöser bekannt. Wie aber kann es uns nun gelingen, wieder ein Leben ohne Beschwerden, dafür mit Genuss und Freude zu führen? Dafür müssen wir zunächst herausfinden, woran leiden wir eigentlich genau und was sind die Ursachen?
Der Unterschied zwischen Allergie und Unverträglichkeit
Bei einer Allergie erkennt das körpereigene Immunsystem bestimmte Bestandteile im Essen als „Feind“ und reagiert direkt z.B. mit Hautausschlag, Juckreiz, laufender Nase, aber auch mit Magen-Darm-Beschwerden darauf. Liegt aber eine eingeschränkte Fähigkeit des Darms zugrunde, manche Lebensmittelbestandteile richtig zu verdauen oder abzubauen, sprechen Experten von einer Unverträglichkeit bzw. Intoleranz.
Das Problem bei Unverträglichkeiten: Sie äußern sich im Gegensatz zu Allergien meist zeitverzögert. Es kann durchaus Stunden dauern, bis sich die Beschwerden nach dem Genuss des kritischen Lebensmittels einstellen. Das macht es schwer, Unverträglichkeiten zu erkennen und herauszufinden, welches Lebensmittel dahintersteckt. Die Symptome einer Unverträglichkeit zeigen sich primär im Magen-Darm-Trakt, Migräne, Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit können dazukommen.
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Was tun bei Allergien und Unverträglichkeiten
Um den Beschwerden auf den Grund zu gehen, ist es ratsam, zunächst mithilfe eines Ernährungstagebuchs die Art und Häufigkeit der Beschwerden aufzuzeigen. Dann ist der Weg zum:zur Ärzt:in angebracht. Mit Hilfe von verschiedenen Tests können Art und Übeltäter in den meisten Fällen schnell enttarnt werden.
Dann heißt es zunächst: den Auslöser meiden. Früher bedeutete das fast immer strenger Verzicht. Heutzutage gibt es aber gesunde und sinnvolle Alternativen, sodass es nicht mehr zur Mangelversorgung an Vitaminen und Vitalstoffen kommt. Hier hilft es vielen Betroffenen, sich fachkundig z.B. im Reformhaus® beraten zu lassen. Die ausgebildeten Fachberater:innen können Sie nicht nur in Ernährungsfragen individuell beraten, sondern kennen auch die passenden, ganzheitlichen Produkte.
Das Problem bei Unverträglichkeiten: Sie äußern sich im Gegensatz zu Allergien meist zeitverzögert. Es kann durchaus Stunden dauern, bis sich die Beschwerden nach dem Genuss des kritischen Lebensmittels einstellen. Das macht es schwer, Unverträglichkeiten zu erkennen und herauszufinden, welches Lebensmittel dahintersteckt. Die Symptome einer Unverträglichkeit zeigen sich primär im Magen-Darm-Trakt, Migräne, Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit können dazukommen.
Wichtige Grundlagen bei Allergien und Unverträglichkeiten
Jedoch kann auch die beste Ernährungsumstellung nicht den gewünschten Erfolg bringen, wenn wir weiterhin rastlos und gestresst durch den Alltag hetzen. Entschleunigung, sanfter Sport, die richtige Balance zwischen Ruhe und Aktivität sind wichtige Bausteine, um Lebensmittel-Unverträglichkeiten leichter in den Griff zu bekommen. Denn diese können sich teilweise, oft sogar ganz, zurückbilden!
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Laktose-Intoleranz
Rund ein Viertel der Deutschen verträgt nach Schätzungen keinen Milchzucker, die Laktose. Produziert der Dünndarm zu wenig des Enzyms Laktase, wird der Milchzucker wenig oder gar nicht verstoffwechselt. Dabei entstehende giftige Stoffwechselprodukte können auch ins Blut gelangen und so für weitere Beschwerden sorgen.
Woran erkenne ich es? Nach dem Verzehr von laktosehaltiger Nahrung wie Kuhmilch, Joghurt und Quark kommt es zu einem Blähbauch und Durchfall. Weitere Symptome können Müdigkeit, Kopf- und Muskelschmerzen sein. Klarheit bringen Atem- und Bluttests beim Arzt.
Was hilft? Eine laktosefreie Diät ist meist nicht nötig, es reicht, die individuelle Toleranzgrenze auszutesten. Lassen Sie sich im Reformhaus® auch über laktosefreie Alternativen beraten. Laktase-Enzympräperate funktionieren ebenfalls gut. Um einem Mangel an Kalzium vorzubeugen, Speiseplan mit kalziumreichen Lebensmitteln wie Nüssen, Samen und kalziumreichen Mineralwasser ergänzen.
Unser Reformhaus® Tipp: Dr. Budwig Omega-3 Streichfett, Nussmus z. B. von Rapunzel, Voelkel Haferdrink
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Fruktose-Intoleranz
Bei der Fruktose-Intoleranz ist die Fruchtzucker-Aufnahme im Dünndarm überlastet. Die Fruktose-Moleküle verbleiben im Dickdarm und werden dort von Bakterien abgebaut. Die dabei entstehenden Gase und kurzkettigen Fettsäuren rufen dann die Beschwerden hervor.
Woran erkenne ich es? Blähungen, Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit und Aufstoßen sind typisch – meist 30 - 90 Minuten nach dem Verzehr fruktosehaltiger Lebensmittel. Mit einem Atemtest ist die Fruktose-Intoleranz nachweisbar.
Was hilft? Zunächst der Verzicht auf fruktosehaltige Lebensmittel. Dann beginnt man langsam mit dem Wiedereinführen von fruktosehaltigen Lebensmitteln, um die persönliche Verträglichkeit herauszufinden. Interessant: Wenn Sie gleichzeitig Traubenzucker zu Obst und Co. aufnehmen, kann das die Verträglichkeit von Fruktose steigern.
Unser Reformhaus® Tipp: Apfel, Birne, Beeren, Pfirsich, Melone, Orange, Kiwi und Ananas enthalten besonders viel Fruktose. Besser zu Kirschen, Bananen, Grapefruit, Mandarinen, Aprikosen und Honigmelone greifen.
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Histamin-Unverträglichkeit
Histamin ist ein körpereigener und über die Nahrung aufgenommener Stoff, der u. a. an der Immunabwehr beteiligt ist. Frauen ab 40 sind besonders oft von einer Unverträglichkeit betroffen. Der sinkende Östrogenspiegel könnte eine Mitursache sein.
Woran erkenne ich es? Wer Histamin nicht richtig abbauen kann, reagiert z. B. mit Rötungen im Gesicht, Verdauungsbeschwerden, Übelkeit und Durchfall, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schwindel.
Was hilft? Zunächst beim Facharzt Allergien, Zöliakie, Reizdarmsyndrom oder Laktose-Intoleranz ausschließen lassen. Dann hilft eine histaminarme Ernährung mit frischen Lebensmitteln. Besonders histaminhaltig sind Käse, Wurst, Tomaten, Brot, Bananen, Fermentiertes.
Unser Reformhaus® Tipp: Die Histamin-Sensitivität schwankt: Bei Stress reagieren Betroffene stärker.
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Gluten-Intoleranz und -Sensitivität
Die Gluten-Intoleranz, auch Zöliakie genannt, ist eine Autoimmunerkrankung. Dabei führt das Gluten zu einer chronischen Dünndarm-Entzündung. Bei einer Sensitivität besteht eine Überempfindlichkeit gegen Gluten oder andere Weizen-Inhaltsstoffe. Hier hat der Betroffene Beschwerden, aber der Darm wird nicht dauerhaft geschädigt.
Woran erkenne ich es? Gluten steckt in Weizen, Roggen, Hafer, Dinkel und Gerste. Nach dem Verzehr von glutenhaltigen Speisen wie Brot, Pasta, Gebäck und Co. treten immer Blähungen, Bauchkrämpfe, Durchfall oder Verstopfungen auf. Bei einer Intoleranz lösen selbst kleinste Mengen ernste Beschwerden wie Migräne aus.
Was hilft? Nur der strikte Verzicht auf glutenhaltige Lebensmittel. So kann die Darmentzündung ausheilen und Beschwerden bleiben aus. Pseudogetreide wie Mais, Reis, Amaranth, Quinoa oder Hirse sind gute Alternativen. Die Sensitivität kann nach einer längeren glutenfreien Ernährung wieder verschwinden.
Unser Reformhaus® Tipp: Alsiroyal® Zöliakie-Formel, Dr. Wolz Gluten Enzym + Calcium, Reformhaus® Reis- oder Maismehl, P. Jentschura® WurzelKraft®
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Es erwartet Sie ein engagiertes Trainerteam aus zertifizierten Ernährungswissenschaftler*innen mit dem Schwerpunkt Allergien.
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Informationen: www.akademie-gesundes-leben.de oder telefonisch: 06172 / 300 98 22
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Finden Sie ein Reformhaus® in Ihrer NäheAutor:in: Karina Bárány-Campbell