Typgerechte Ernährung

Jede:r is(s)t anders! 

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Statt kurzfristig abnehmen, lieber grundsätzlich etwas verändern

Typgerechte Ernährung: Dabei wird die Ernährung auf die persönlichen Bedürfnisse und Eigenschaften eines jeden abgestimmt. Ziel ist, den Körper mit allen notwendigen Nährstoffen zu versorgen und gleichzeitig mögliche Risikofaktoren für Krankheiten zu minimieren. Sie kann außerdem das Wohlbefinden steigern und helfen, Gewicht zu verlieren oder Muskeln aufzubauen.

Nach der Konstitutionslehre gehört jeder Mensch einem bestimmten Typus an. Dieses Verständnis hilft, sich besser kennenzulernen und eine Idee davon zu bekommen, weshalb wir bestimmte Nahrungsmittel besser vertragen. Dahinter steht eine ganzheitliche Sicht auf den Menschen, der Körper und Seele als Einheit begreift. Denn alle Merkmale einer Person sind ausschlaggebend für den Erfolg einer Ernährungsveränderung. Kurzfristig abnehmen ist selten das Problem. Sein Wohlfühlgewicht zu halten schon eher. Das gelingt nur, wenn wir unser Essverhalten dauerhaft und gezielt anpassen, z. B. bestimmte Geschmacksrichtungen auf den Speiseplan setzen, auf Temperatur und Konsistenz der Mahlzeiten achten und uns bewusst werden, welche Faktoren uns noch beeinflussen.

Neue alte Lehre

Viele kennen sie aus dem Ayurveda: Konstitutionsmodelle. Sie versuchen, das Gesamterscheinungsbild des Menschen zu beschreiben und Merkmale zu finden, die auch auf andere zutreffen. Man unterscheidet u. a. nach Körperbau und Verhaltensmustern. Schon in den Medizinschulen der Antike wurde die Typenbildung nach Temperamenten entwickelt, mit dem Ziel, Kategorien zu finden (Achtung: nicht mit Schubladen verwechseln!), die die Eigentümlichkeit des Menschen beschreiben. Jedes körperlich-seelische Erscheinungsbild hat Vorzüge und Schwächen.

Alle Modelle beschäftigen sich mit dem ganzen Menschen und seinen typischen Krankheitserscheinungen, ihrer Vermeidung und Heilung sowie der jeweils zum Typ passenden Ernährung.

Gesundheit vor Schönheit

Dünn und schmal oder rund und üppig: Gesunde Körper können die unterschiedlichsten Formen haben. Es ist nicht für jeden leicht, Ja zu sich und seinem Körper zu sagen, sich zu akzeptieren, wie man ist. Aber man kann lernen, sich nicht auf die äußere Hülle zu reduzieren. Üben, sich bewusst wahrzunehmen, um all das zu sehen, was einen als Menschen ausmacht. Es geht nicht darum, sich von Kurzzeit-Diät zu Kurzzeit-Diät zu hangeln, weil man eine Figur anstrebt, von der die Medien meinen, so geht ‚schön‘. Dabei droht zudem der Jo-Jo-Effekt. Durchbrechen Sie den Teufelskreis der Gewichtszunahme nach Diäten, indem Sie die Ursachen für Über- oder Untergewicht verstehen lernen und diesen mit neuen, gesunden Gewohnheiten entgegenwirken (z. B. typgerechte Ernährung, Stressreduktion etc.). 

Kurzzeitig abnehmen kann dennoch durchaus sinnvoll sein, etwa, um ein paar Kilos loszuwerden, um so sein persönliches Wohlfühlgewicht erst einmal zu erreichen, oder auch als Einstieg in eine langfristige Ernährungsumstellung. Wie wir wissen, hängt unser individuelles Essverhalten stark mit Emotionen und Alltagsgewohnheiten zusammen, Stress kompensieren wir z. B. häufig mit übermäßigem Essen (ungesunde Süßigkeiten!), was Folgen für Gewicht und Wohlbefinden hat. Im Umkehrschluss können wir unser Ernährungsverhalten und somit auch unser Gewicht nachhaltig und dauerhaft nur verändern, wenn wir uns wesentliche Bereiche unseres Lebens genauer anschauen. Der allererste Schritt auf dem Weg zum Wohlfühlgewicht: Setzen Sie Ihre Gesundheit vor die Schönheit! So erreichen Sie mehr als mit jeder Diät.

Merken wir uns: Ein für alle gültiges Ernährungskonzept gibt es nicht. Das Feld ist superkomplex, teils widersprüchlich und konstant im Wandel. Entscheidend ist selten die Zahl auf der Waage, sondern, dass wir uns auf unseren eigenen Weg machen. Endstation ist - wenn‘s gut läuft - der innere Frieden.

Wussten Sie, dass alle Stresshormone (Adrenalin, Noradrenalin, Cortisol) beispielswiese den Blutzucker erhöhen? Und Cortisol sogar zur Anlagerung von Bauchfett führt (mehr zu Stress und Übergewicht in „S\Moves – Umdenken im Stress“ von B. Küllenberg).

Die drei Konstitutionstypen

Autorin: Filiz Müller